Bayern gegen Spielvereinigung Fürth. Einst die Begegnung zweier Klassemannschaften von Ruf! Heute? Nicht einmal bei tropischer Hitze und in abgekämpftem Zustand würden die Zuschauer diese Leistungen verziehen haben. Bereits eine Viertelstunde vor Schluss wanderten sie in Massen ab. Es stand schon 3:0 für Fürth, was konnte da noch geschehen?

Dass man bei Fürth keinen Maßstab mehr zu früheren Glanzzeiten anlegen darf, das wußte man vorher. Dass aber auch Bayern mit derartiger Schnelligkeit auf die schiefe Ebene kommen würde", das hatte man nicht erwartet Fürth spielte wenigstens noch einen zielbewussten, energischen, beinahe forschen Fußball. (Früher hätte man einmal sagen sollen, Fürth spiele einen forschen Fußball...)

Aber Bayern machte den Eindruck einer in der Auflösung begriffenen Mannschaft. Nichts mehr von früherer Geschlossenheit, nur noch Ansätze altgerühmter Kombination und an Stelle dessen nicht einmal besonderer Kampfgeist.

Eine Einzelkritik erübrigt sich heute, denn niemand von den elf Bayern erreichte auch nur halbwegs das gewohnte Niveau. Lechler im Tor war noch am zuverlässigsten. Heidkamp-Bader leisteten sich als Verteidigerpaar alle erdenklichen Schnitzer, angefangen vom Drübertreten bis zu stolzen Kerzen. In der Halbreihe der neue Mann Bäumler am tüchtigsten, Goldbrunner guter Durchschnitt, Breindl nicht mehr. Der Sturm in neuer Besetzung noch unfruchtbarer als früher. Welker landete schließlich auf dem Mittelstürmerposten, wo Rohr am auffälligsten versagte. Bergmaier kam als Halbrechter nicht ins Spiel, wurde dann nach außen beordert und zeigte hier nicht mehr allzu viel Lust. Krumm zerfahren wie die ganze Mannschaft, Hymon wenigstens ab und zu nett im Zuge. Das übertriebene Ballhalten, das ewig Dribbeln bis zum Ballverlust fiel besonders auf.

Pitt