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Saison 2003/2004
14. Spieltag - So., 30.11.2003, 15:00 Uhr
Erzgebirge Aue - SpVgg Greuther Fürth
1:1 (1:1)
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Die einen hatten im Erzgebirgsstadion zu Aue ein rassiges Kampfspiel auf tiefem Boden gesehen, spannend bis zum Schluss, mit einem gerechten 1:1. Die anderen eher eine über weite Strecke zerfahrene Zweitliga-Partie ohne große spielerische Höhepunkte.
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte: Nach vor allem von Fürther Seite gutem Beginn wurde die SpVgg von einem aufopferungsvoll kämpfenden Aufsteiger in eine eher rustikale Auseinandersetzung hineingezogen. „Wir haben nach einer halben Stunde unsere Linie verloren", bestätigte Coach Werner Dreßel, „das werden wir genau analysieren müssen."
Dreßel hatte aber auch lobende Worte parat für seine bis zum Ende dagegen haltenden Schützlinge, denn „immerhin haben wir eine sehr junge Mannschaft, da kann man nicht in jeder Situation erwarten, das sie schon abgeklärt ist." Geackert haben die Fürther im Wortsinn auf einem Boden, den man im Pferdesport wohl als tiefes Geläuf bezeichnen möchte.
Leichter hätten sie es sich machen können, zweifelsohne, wenn sie ihre starke Anfangsphase zu mehr als einem Treffer genutzt hätten. Es blieb dem Geburtstagskind des Tages vorbehalten, die Fürther in Führung zu schießen. Marcus Feinbier, gestern 34 Jahre alt geworden, überwand den unmotiviert aus dem Tor stürzenden Hahnel mit einem Heber zum 0:1 in der 21. Minute.
Nun dachte man schon an eine Wiederholung des 3:0-Pokalsieges der Fürther Ende August, als ebenfalls Feinbier den ersten Treffer markiert hatte. Aue versuchte nun, ähnlich wie damals, mit Vehemenz auf den Ausgleich zu drängen, die SpVgg antwortete mit einigen schönen Kontern.
Doch dann taten die Kleeblättler das, was ihrem Coach Dreßel nicht gefiel: „Wir haben plötzlich nicht mehr schnell und direkt gespielt und uns zu weit fallen lassen", monierte er. Dennoch: Auch wenn die Platzherren nun ein optisches Übergewicht hatten, richtige Chancen erarbeiteten sie sich nicht. So verdankten es die Auer einer Unaufmerksamkeit von SpVgg-Kapitän Carsten Birk bei einer weiten Freistoß-Flanke, dass sie noch vor der Pause zum Ausgleich kamen. Birk verpasste den Ball, hinter ihm bedankte sich Khvicha Shubitidze und markierte mit seinem ersten Saisontor aus spitzem Winkel das 1:1 (38.).
„Wir wollten uns in der Pause wieder sammeln und zu unserem Spiel zurück finden", erzählte Dreßel hinterher. Es gelang aber nur ansatzweise, weil Mathias Surmann und Thorsten Burkhardt im zentralen Mittelfeld diesmal zu viele Ballverluste hatten und Petr Ruman und Marcus Feinbier im Angriff zu wenige verwertbare Anspiele bekamen, teilweise die Bälle auch zu früh verloren. Zudem offenbarten die Fürther große Schwächen bei ihren Standardsituationen. Carsten Birk hatte einen schwarzen Tag erwischt. Ihm gelang kaum eine vernünftige Ecke, die Freistöße landeten fast ausnahmslos in der Mauer oder im Aus.
„Irgendwann muss halt auch mal einer von den anderen hin gehen und Verantwortung übernehmen", wollte Werner Dreßel die Kritik nicht allein an seinem Kapitän fest machen.
Was möglich gewesen wäre, zeigte Christian Weber in der Nachspielzeit; sein Freistoß, eigentlich als Flanke gedacht, strich nur knapp am Tor vorbei. Allerdings hatten die Fürther auch Glück, dass Schiedsrichter Trautmann kurz zuvor einem Curri-Treffer für Aue die Anerkennung versagte.
„Mit dem Auftreten des Teams kann man einverstanden sein", kommentierte Präsident Helmut Hack den Ausgang. Der siebte Punkt im dritten Spiel für den immer noch als Interimstrainer agierenden Dreßel hält Hack den Rücken frei, so dass vor der Winterpause kaum mit einer Entscheidung über den Cheftrainerposten zu rechnen ist.

Jürgen Schmidt (Fürther Nachrichten)

Erzgebirge Aue: Hahnel - Krasselt, Emmerich, Noveski - F. Berger, Kurth (67. Tchipev), M. Heidrich, Jendrossek - Curri, Toppmöller (77. Broum), Shubitidze (77. Kunze) - Trainer: Gerd Schädlich
SpVgg Greuther Fürth: Loboué - Weber, Westermann, Kleine, Birk - Surmann - Heller (66. Hoffmann), Burkhardt (81. Eigler), Caillas (46. Mintzel) - Feinbier, Ruman - Trainer: Werner Dreßel
Tore: 0:1 Feinbier (21.), 1:1 Shubitidze (38.)
Schiedsrichter: Trautmann (Florstadt)
Zuschauer: 8600
Gelbe Karten: Krasselt, Emmerich, Heidrich, Jendrossek, Curri
Gelbe Karten (Gast): Caillas, Weber, Feinbier
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