Während auf der Kirchweih in der Innenstadt Menschenmassen unterwegs waren, verloren sich gestern Abend nur wenige Fußballfreunde im Playmobil-Stadion. 450 Zuschauer wollten das Freundschaftsspiel der SpVgg Greuther Fürth gegen ihren Namensvetter aus Bayreuth sehen. In einer phasenweise unterhaltsamen Partie setzten sich die Gastgeber mit 2:1 durch.
Wie angekündigt, gönnte SpVgg-Cheftrainer Benno Möhlmann nahezu seiner gesamten Stammelf eine Ruhepause. Von dem Team, das zuletzt bei Alemannia Aachen 1:0 gewann, befanden sich lediglich der Däne Hans Henrik Andreasen und der Slowene Ales Kokot im Kader. Aber beide saßen nur auf der Ersatzbank.
Die SpVgg, bei der diesmal der bemühte Daniel Felgenhauer die Kapitänsbinde trug, versuchte zumindest gelegentlich, den erstmals eingesetzten Stürmer George Koumantarakis mit langen Bällen anzuspielen. Dabei deutete der 31-Jährige seinen Stärken in der Luft und als Ballverteiler an.
Nach etwa 20 Minuten, in denen die Fürther ein leichtes Übergewicht hatten, häuften sich die Offensivaktionen der Bayreuther. Erst prüfte Alberto Mendez mit einem Linksschuss aus 20 Metern die Flugeigenschaften von Kleeblatt-Keeper Sven Neuhaus, kurz darauf tanzte der technisch enorm starke Mikheil Sajaja auf dem linken Flügel Verteidiger Josef Lastovka aus und bediente in der Mitte Julian Matiasovic. Der brachte das Künststück fertig, das Spielgerät aus fünf Metern Torentfernung per Kopf so gen Boden zu wuchten, dass es anschließend über die Latte segelte.
Die größte Chance der ersten Halbzeit eröffnete sich vier Minuten vor dem Seitenwechsel George Koumantarakis. Einen Flankenball von Florian Sturm setzte der 1,93 Meter große Angreifer per Kopf an den Innenpfosten. Das war Pech. Danach war das zumindest nicht enttäuschende Debüt von Koumantarakis beendet. Für ihn kam Tomislav Erceg. Nicht der erfahrene Erceg, sondern der junge Torsten Oehrl war es, der in der 60. Minute das 1:0 für die SpVgg markierte. Der 19-Jährige beförderte eine Flanke von Stephan Schröck mit der Stirn ins Netz. Der Drittligist baute nun kräftemäßig ab. Das traf insbesondere auf Sajaja und den Ex- Nürnberger Martin Driller zu, der sich kaum in Szene setzten konnte, zu. Nachdem der Bayreuther Fuchs mit einem wuchtigen Schuss an Neuhaus und dem Pfosten gescheitert war, erzielte Schröck auf der anderen Seite zum Abschluss eines energischen Antritts das 2:0. Bei seinem zweiten Versuch aus 20 Metern war Fuchs dann zum 2:1 erfolgreich.
Das Wohlwollen von Benno Möhlmann dürften sich gestern vor allem Josef Lastovka und George Koumantarakis erarbeitet haben. Ersterer durch Fleiß, Letzterer durch das Andeuten einer Torgefährlichkeit, die für die SpVgg noch wertvoll werden könnte.

Kurt Heidingsfelder (Fürther Nachrichten)