Das erste Spiel der Rückrunde bestritten die SpVgg E3-Junioren am heutigen 10. Spieltag als Gast der E1 des Tabellenführers ATV Frankonia. Die Mannschaft der Frankonen war bislang das Maß aller Dinge in der Kreisgruppe 5 und konnte in den vergangenen 9 Spieltagen bis auf eine Begegnung gegen den zweitplatzierten SV Laufamholz alle Spiele für sich entscheiden und war somit von Beginn der Saison bis zum aktuellen Spieltag der unangefochtene Tabellenführer. Alleinig dieser Sachverhalt ließ die Begegnung ATV gegen SpVgg, also Erster gegen Dritten, zum „Spitzenspiel" werden, an welches, seitens der Zuschauer gewisse Erwartungen gestellt werden können. Am ersten Spieltag der Vorrunde unterlagen die Kleeblätter mit neu gebildeter Mannschaft und unter neuer Führung deutlich mit 2:9, dies sollte sich natürlich auf keinen Falle wiederholen. Insofern bot sich heute die erste Gelegenheit einen sog. „Vorher-/Nachher-Vergleich" anzustellen. Nach Anpfiff präsentierte sich die SpVgg in veränderter taktischer Aufstellung. Im Vergleich zum sonstigen Auflaufen wurde heute die reine „Offensivformation" gestellt. Die Frankonen, welche körperlich den Kleeblatt-Junioren deutlich überlegen waren, begannen die Rückrundenpartie, wie die Vorrundenpartie endete. Mit druckvollem, körperbetonten Spiel über die Flügel, was aber von dem hervorragend stehenden Mittelfeld der SpVgg bereits in der eigenen Hälfte „abgewürgt" werden konnte, versuchten die Tabellenführer zum schnellen Torerfolg zu kommen. Dies gelang jedoch dem Gastgeber, trotz hoher Tempovorgabe, nicht. Zu keiner Zeit konnte dieses druckvolle Auftreten des ATV das Greuther Mittelfeld sowie die überdurchschnittlich sichere Defensivabteilung des Kleeblattes in Schwierigkeiten bringen. Der Spielverlauf stellte sich ca. 10 Minuten als relativ ausgeglichen dar, was dann folgte war eine Vorstellung des Gastgebers nach dem Motto „Pulver verschossen". Der Versuch des Tabellenführers der SpVgg das fordernde schnelle und körperbetonte Spiel aufzuzwingen, scheiterte an offensichtlich konditionellen Mängeln. Ab der 10. Spielminute spielten nur noch die Kleeblätter und kombinierten nach Belieben. Der Gegner kam nur noch selten über die Mittellinie seiner Hälfte hinaus und war offensichtlich und vor allem dauerhaft mit dem offensiven Auftreten der Fürther überfordert. Wenige sich ergebende Konterchancen verebbten bereits im Mittelfeld an der aufgerückten Abwehr der Greuther. Ein Spiel auf ein Tor! Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann aufgrund der vielen hervorragend herausgespielten Möglichkeiten die SpVgg hochverdient in Führung gehen würden. In der 18. Spielminute war der längst überfällige Führungstreffer endlich zwischen den Pfosten des Gastgebers untergebracht. Nach einem schönen Angriff des kleinen Kleeblatts über die linke Flanke, erfolge die Ablage in den Rücken der Abwehr des Gegners, sodass aus einer Entfernung außerhalb des Strafraums das Spielgerät, mittels strammen Linksschuss genau platziert, halbhoch neben dem linken Pfosten unhaltbar für den ATV-Schlußmann einschlug. 0:1 für die SpVgg E3 – dies war sogleich auch die Halbzeitführung. Kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte, hatte sich die Mannschaft des Gastgebers offensichtlich konditionell regeneriert und vom Schock des Halbzeitrückstandes halbwegs erholt. Es entstand kurzfristig wieder ein gleichwertiger Spielverlauf, welcher aufgrund einer bisher einzigen Torchance des Gegners in der 30. Spielminute durch einen „Sonntagsschuss", welcher voraussichtlich eine Flanke werden sollte, aber vorzogen wurde, auch hier einmal in Zählbares verwandelt werden konnte. Der Ball senkte sich, geschossen aus ca. 20m aus dem rechten Halbfeld heraus, unhaltbar für den unterbeschäftigten Greuther-Keeper, als Bogenlampe ins lange Eck ab. Dies war die bislang einzige echte Torchance des Tabellenführers und dies nach 30 Minuten Spielzeit! Somit 1:1, die Partie war wieder offen. Jedoch entstand auch nach dem Ausgleichstreffer wieder das gleiche Bild, wie bereits in der ersten Hälfte beschrieben. Anstatt aufgrund des erzielten Ausgleichs mehr Druck auf die SpVgg zu machen, agierte der Tabellenführer nur noch in der Defensive und wartete auf sich bietende Kontermöglichkeiten. Dies versprach jedoch keinerlei Erfolg, da sich diese Kontermöglichkeiten zwar hier und da ergaben, aber der Angriff bereits im Mittelfeld zum Erliegen kam und das Spiel wieder seinen gewohnten Lauf nahm. Dementsprechend war es auch kein Wunder, dass die Defensivabteilung des Gegners, dem ständigen Druck der SpVgg erlag und bereits 3 Minuten nach dem Ausgleich, nach einem sehenswerten Angriff und Distanzschuss aus einer Entfernung von ca. 12m aus dem zentralen Mittelfeld heraus in die rechte untere Torecke, der 2:1 Führungstreffer für die SpVgg fiel. Die SpVgg führte somit erneut nach einem mindestens halben Dutzend guter bis sehr guter Torchancen, welche bislang leider nur zwei mal verwertet werden konnten, gegen den Tabellenersten. Die restliche Spielzeit gestaltete sich, wie bereits oben beschrieben. Spiel auf ein Tor, ohne jedoch den „Sack" endgültig „zu zumachen". Endergebnis somit ein hochverdientes 1:2 für das Kleeblatt und die erst zweite Saisonniederlage für die Frankonen.
Fazit: Ein sehenswertes, spannendes Spiel gegen einen -bis auf eine Möglichkeit - chancenlosen Gegner, welches aus Sicht der Greuther nicht besser hätte laufen können. Kompromissloser Angriffsfußball in Reinkultur, welcher mit schönen Spielzügen leider nicht immer zum Torerfolg kam. Eine überragende spielerische Leistung im Mittelfeld und in der Defensive, welche sich beim Gegner keine Fehler erlaubte und aufgrund der fast 100% gewonnener Zweikämpfe, Offensivaktionen des Gegners nicht zuließ. Das Ergebnis hätte jedoch aufgrund des annähernd 75% Ballbesitzes und der Vielzahl der gewonnenen Zweikämpfe und hochkarätiger Torchancen erheblich höher zugunsten der SpVgg ausfallen müssen, da der Tabellenführer buchstäblich „an die Wand“ gespielt wurde. Der Greuther-Keeper verfolgte das Spielgeschehen aus sicherer Entfernung und konnte bis auf eine einzige Parade - welche jedoch auch den Ausgleichstreffer für die Frankonen bescherte - nicht vom Gegner in Verlegenheit gebracht werden. Das Ergebnis aus Sicht der kleinen Kleeblätter spiegelt nicht annähernd den tatsächlichen Spielverlauf wieder. Es muss in Zukunft einfach besser verstanden werden, bei Spielen mit ähnlichen Charakter, die sich bietenden „Hochkaräter“ besser zu verwerten. Somit eine überragende Vorstellung der Greuther E3 die dem Tabellenführer, welcher immerhin bis zum 9. Spieltag nur ein Spiel abgeben musste, am heutigen Spieltag eine empfindliche Niederlage beibringen konnte und man kann fast sagen eine „Lehrstunde“ in Sachen Angriffsfußball erteilt hat. Die Fürther E3 ist seit nunmehr 4 Spielen ungeschlagen und wird im Hinblick auf die weiteren Begegnungen der Rückrunde versuchen diese „kleine Serie“ fortzusetzen, sodass am Ende eine Platzierung im oberen Tabellendrittel als durchaus realistisch erscheint. Eine überragende Vorstellung, bei welcher die Vorgabe des Übungsleiters durch die Mannschaft rigoros umgesetzt wurde! Jungs jetzt sind wir am Drücker – Weiter so!
Thomas Tischler
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