suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 2002/03 » lizenzmannschaft » 2. bundesliga
Saison 2002/2003
15. Spieltag - So., 01.12.2002, 15:00 Uhr
1. FC Köln - SpVgg Greuther Fürth
3:2 (1:1)
    Bilder vom Spiel »    
Man hätte gestern jeden Fürther Spieler befragen können in der Baustelle RheinEnergieStadion, die Antworten wären immer die gleichen gewesen. Eine vor allem nach der Pause formidable Leistung, die sich nicht zuletzt in einem Eckenverhältnis von 11: 1 (!) zu Gunsten der SpVgg manifestierte, ein schwacher Spitzenreiter 1. FC Köln, der nach einer Gelb-Roten Karte für Sinkala (73.) nur noch zu zehnt war – doch am Ende eine 2:3- Niederlage. Sie war zwar dem Spielverlauf nach sehr ärgerlich, dennoch führte sie aber die gegenwärtigen Probleme der SpVgg Greuther Fürth vor Augen.
„Es ist total enttäuschend“, meinte stellvertretend Sascha Rösler, „Wir spielen so gut und stehen mit leeren Händen da.“ Mehr Effektivität hatte Eugen Hach in den vergangenen Tagen von seinen Mannen gefordert, weil die Punkteausbeute längst nicht im Verhältnis zu den gezeigten Leistungen stand – als hätte der Fürther Übungsleiter geahnt, was beim Tabellenführer auf ihn und sein Team zukommen würde. Wer in Köln so überlegen spielt, der muss das Spiel eigentlich gewinnen. Selbst ein Remis wäre dem Spielverlauf nach enttäuschend gewesen.
Bezeichnend, dass die Kleeblättler wie gegen Trier der K. O. in der Nachspielzeit ereilte. Matthias Scherz, insgesamt unauffällig, aber an zwei Toren beteiligt, legte nach einem klaren Handspiel ("Das hätte man schon pfeifen können") auf den Ex-Fürther Francis Kioyo, dessen Schuss Günther Reichold zwar noch abklatschte, doch den von Björn Schlicke noch von der Linie gestocherten Ball jagte Florian Kringe unter die Latte - 3:2.
„Wir haben heute schlecht gespielt, aber was mich interessiert, ist das Ergebnis“, gab Kölns Coach Friedhelm Funkel einen kurzen Einblick in die Grundregeln des Fußballsports: Haltungsnoten werden nicht vergeben, wer mehr Tore schießt als der Gegner, der bekommt die Punkte. „Aus solchen Spielen“, mochte Eugen Hach zumindest in der Öffentlichkeit nicht zu streng umgehen mit seinen Schützlingen, „können wir noch viel lernen“. Er fügte hinzu: „Ich möchte auch heute nicht vergessen, das wir nach wie vor in der Aufbauphase stecken.“
Im Prinzip hat er ja Recht, doch wird er in den nächsten Tagen vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Freitag gegen Wacker Burghausen als Psychologe gefragt sein. Denn gerade bei den jungen Fürther Nachwuchsleuten wird das Rätseln einsetzen, was man gestern eigentlich falsch gemacht hat.
Nach ausgeglichener Anfangsphase köpfte zunächst Zoran Mamic nach abgewehrtem Rösler-Schuss völlig freistehend am leeren Tor vorbei. Im Gegenzug ließ sich Björn Schlicke von Matthias Kreuz den bereits eroberten Ball abluchsen, der Rückpass erreichte Lottner, und der schoss zum 1:0 ein (19.).
Köln, behäbig im Aufbau und unsicher im Passspiel, versuchte nun zwar, Druck aufzubauen, doch die Gäste schlugen schon in der 26. Minute zurück. Christian Weber wollte zu Sascha Rösler flanken, doch bevor der Stürmer an den Ball kam, stocherte FC-Libero Thomas Cichon die Kugel lieber selber ins Netz (26.).
Nach der Pause übernahmen die Fürther vollends die Initiative. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Kölner, doch die großen Chancen blieben aus, weil sich die Kleeblatt-Angreifer im Strafraum nicht gegen die massierte Geißbock-Mauer durchsetzen konnten. Fast hatte man schon geahnt, was kommen würde: Beim ersten Konteransatz der Gastgeber in der 69. Minute fiel das 2:1: Ein Freistoß von Lottner segelte in den Strafraum, Scherz stieg hoch und köpfte ein. Ein Lehrbeispiel an Effektivität, denn es war der erste Ball der Kölner Richtung Fürther Tor in Hälfte zwei.
Das Geschehen änderte sich aber auch weiterhin nicht, es spielte nur noch der Gast. Köln wehrte sich nun zusehends mit unfairen Mitteln, und der bereits verwarnte Sinkala musste schließlich per Ampelkarte vom Platz, als er sich bei einem Freistoß zu früh aus der Mauer gelöst hatte.
Hach wechselte nun drei Stürmer ein. In der 81. Minute wurden die Gäste für ihren Sturmlauf belohnt, als Sascha Rösler den Ball nach Ecke von Birk über die Linie drückte. Auch hier war die Hand im Spiel, doch Schiedsrichter Schmidt aus Stuttgart hat anscheinend ein Faible für den schönen Handballsport.
Müßig zu diskutieren, ob die SpVgg danach auf Ergebnissicherung hätte spielen sollen, anstatt weiter alles zu riskieren. „Die Mannschaft hat eben diese Mentalität, sie will unbedingt gewinnen, und ich werde mich hüten, ihr das auszutreiben“, stellte sich Eugen Hach vor seine Spieler.

Jürgen Schmidt

1. FC Köln: Bade - Cichon - Sichone, Happe - Cullmann, Kringe, Lottner - Sinkala - Scherz, Kreuz (63. Kioyo), Kurth (76. Schröder) - Trainer: Friedhelm Funkel
SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Weber, Mamic (87. Birlik), Schlicke, Birk - Reichel - Surmann, Ruman, Caillas (77. Policella) - Azzouzi (85. Burkhardt) - Rösler - Trainer: Eugen Hach
Tore: 1:0 Lottner (19.), 1:1 Cichon (26., Eigentor), 2:1 Scherz (69.), 2:2 Rösler (81.), 3:2 Kringe (90.)
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 23000
Gelbe Karten: Happe, Schröder
Gelbe Karten (Gast): Birk, Ruman
Gelb-Rote Karten: Sinkala (73.)
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück
vorschau frauen
FC Stern München

FC Stern München
Sa., 01.06.2024
16:00 Uhr
vorschau frauen2
SGV 1883 Nürnberg/Fürth

SGV 1883 Nürnberg/Fürth
Sa., 25.05.2024
16:00 Uhr