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Saison 2002/2003
18. Spieltag - So., 26.01.2003, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - MSV Duisburg
1:0 (0:0)
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Was haben die Fans der SpVgg Greuther Fürth in der hundertjährigen Geschichte des Vereins schon alles für Tore bejubeln können. Doch es gibt immer noch Neues zu bestaunen: „Ein Gurkentor“, war es nach Aussage des Torschützen Rachid Azzouzi, das den Fürthern gestern in der 88. Minute einen glücklichen, aber auf Grund der viel größeren Spielanteile auch verdienten 1:0-Sieg gegen den schwachen MSV Duisburg bescherte.
Das Gurkentor war ein abgefälschter 18-Meter-Schuss des Marokkaners. Der Ball trudelte zum Entsetzen des in der anderen Ecke liegenden Zebra-Keepers Dirk Langerbein über die Linie und bescherte dem Kleeblatt den erhofften Auftakt in die Rückrunde. „Wir wollten mit drei Punkten starten. Das haben wir geschafft und den Abstand nach oben wieder etwas verringert“, freute sich Eugen Hach über den späten Siegtreffer.
Wieder einmal hatten sich die Fürther gegen einen dezimierten Gegner mehr als schwer getan, denn die Duisburger kassierten in der 33. Minute eine Gelb-Rote Karte für den gegen Björn Schlicke zu hart einsteigenden Albaner Ervin Fakaj – eine berechtigte Entscheidung, doch die alte Fürther Schwäche in Überzahl machte sich danach wieder störend bemerkbar. Hatten die Kleeblättler in den ersten 25 Minuten noch gut begonnen und durch den starken, erstmals von Anfang an eingesetzten Stefan Reisinger zwei gute Gelegenheiten gehabt, so taten sie sich gegen die immer passiver werdenden Gäste immer schwerer.
Norbert Meier, neuer Coach der Westdeutschen, holte in seinem Zweitliga-Debüt in der Pause den farblosen Neuzugang Vasile Miriuta vom Feld, der von Schlicke – diesmal im Mittelfeld – zum Statisten degradiert worden war und einen enttäuschenden Einstand im Duisburger Trikot gab. „Wir haben verdient verloren, denn wir sind nicht so in die Zweikämpfe gekommen und haben es auch nicht geschafft, den Fürthern unser Spiel aufzuzwingen“, beschönigte Meier den miesen Auftritt seiner Mannen nicht, die nur Stückwerk ablieferten.
Die Mauertaktik der Gäste wäre aber dennoch fast aufgegangen, da die Kleeblättler in der Offensive zu viele Ungenauigkeiten hatten. Zwar spielte man sich auf dem Flügel des Öfteren geschickt durch, doch die abschließenden Flanken waren jeweils sichere Beute der langen MSV-Innenverteidiger Drsek und Tweed oder landeten in den Armen von Tormann Langerbein. Nur drei Mal kam man im Lauf der zweiten Hälfte zu guten Chancen. Erneut war es jeweils Reisinger der einmal mit schönem Kopfball an Langerbein scheiterte (48.) und später eine Vorlage von Sascha Rösler knapp neben den Pfosten ablenkte (63.). In der 78. Minute schließlich hechtete Langerbein einen Schuss von Olivier Caillas mit Mühe zur Ecke.
Die Fürther ließen sich aber nicht entmutigen und spielten voll auf Sieg. Sie konnten sich das auch leisten, da der MSV bis auf einen Schuss ans Außennetz von Ebbers (50.) in 90 Minuten nichts zu Wege brachte. Die Abwehr um Zoran Mamic – er fliegt heute zu Verhandlungen nach China und wird die Fürther möglicherweise in den nächsten Tagen verlassen – wurde kaum ernsthaft geprüft.
Kurios, aber irgendwie bezeichnend für die schon angesprochene Fürther Überzahlschwäche war, dass sie das Tor schließlich erzielten, als sie ebenfalls nur noch zu zehnt auf dem Feld waren. Ebbers hatte Carsten Birk mit gestrecktem Bein gefoult, und der Defensivmann musste mit einer Fußverletzung vom Platz.
Das Wechselkontingent war bereits erschöpft, doch die Gastgeber gaben nicht auf. „In Duisburg haben wir durch ein völlig unnötiges Tor kurz vor Schluss verloren, nun haben wir eben den Spieß umgedreht“, freute sich Kapitän Mirko Reichel über den Treffer von Azzouzi, der letzten Endes doppelt glücklich war, denn Schiedsrichter Scheppe aus Wenden überstimmte seinen Assistenten, der eine Abseitsstellung von Gustav Policella angezeigt hatte. Scheppe durfte Sekunden später nochmals aktiv werden, als MSV-Kapitän Carsten Wolters Rachid Azzouzi in die Hacken trat und wegen des Frustfouls Rot sah.
Bemerkenswerter als der Sieg der Fürther mag vielleicht die Tatsache sein, dass mit Reisinger und Heiko Westermann zwei weitere Nachwuchsspieler ein viel versprechendes Debüt von Beginn an gaben. „Wieder zwei Junge, die anklopfen. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht“, lobte Eugen Hach zu Recht und stellte auch Björn Schlicke heraus: „Er hat heute wohl sein bestes Spiel der Saison gemacht“, so Hach über den Erlanger im Fürther Trikot, der in dieser Form auf dem Weg zu einer Führungsfigur im Kleeblatt-Spiel ist.

Jürgen Schmidt

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Surmann, Westermann (57. Burkhardt), Mamic, Birk - Schlicke, Reichel (72. Policella), Caillas - Reisinger (72. Weber), Azzouzi, Rösler - Trainer: Eugen Hach
MSV Duisburg: Langerbein - Bönig, Drsek, Tweed, Kienle - Vana (69. Spitali), Fakaj, Wolters - Miriuta (46. Grujev) - Güvenisik (37. Rasmussen), Ebbers - Trainer: Norbert Meier
Tore: 1:0 Azzouzi (88.)
Schiedsrichter: Scheppe (Wenden)
Zuschauer: 5800
Gelbe Karten: Azzouzi, Reichel
Gelbe Karten (Gast): Vana, Fakaj, Wolters
Gelb-Rote Karten (Gast): Fakaj (33.)
Rote Karten (Gast): Wolters (90.)
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