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Saison 2002/2003
20. Spieltag - So., 09.02.2003, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Eintracht Frankfurt
0:1 (0:0)
    Bilder vom Spiel »    

„Ja, so ist das Leben“, philosophierte Willi Reimann gestern Abend im Ronhof. „In den vergangen zwei Spielen hatten wir Pech, heute hatten wir eben Dusel.“ Den brauchte seine Eintracht Frankfurt auch, um bei der SpVgg Greuther Fürth 1:0 zu gewinnen.
Ausgerechnet in der Schlussphase, in der die Frankfurter immer mehr auseinander fielen und die Fürther vehement auf den Siegtreffer drängten, servierten ihnen die Gastgeber den Siegtreffer auf dem Silbertablett: Zunächst verlor Mathias Surmann, ein paar Minuten zuvor für den mit Zerrung ausgeschiedenen Mamic eingewechselt, völlig unnötig den Ball an der Mittellinie, dann war der Frankfurter Konter eigentlich schon beendet. Doch Björn Schlicke schoss beim Befreiungsschlag Dino Toppmöller an. Der nahm das Geschenk dankend an und hob den Ball geschickt über Günther Reichold ins Netz. Das war in der 87. Minute und erst der zweite Schuss der Gäste auf das Tor der Fürther. Doch stehen die Hessen wohl genau wegen dieser Effektivität ganz oben.
Wobei wir schon beim entscheidenden Punkt sind: Bei den Fürthern schaut es in punkto Effektivität völlig anders aus. Ein paar Mal knapp vorbei, einmal an die Latte (Rösler, 80.), ein (berechtigterweise) wegen Abseits zurückgepfiffenes Tor von Stefan Reisinger (75.) - trotz vor allem in der zweiten Halbzeit deutlicher Überlegenheit gelang dem Kleeblatt kein Tor und somit stellt sich die Heimbilanz ernüchternd dar. Nur 14 Punkte in zehn Spielen holte die SpVgg am Laubenweg, und bezeichnenderweise trafen die Fürther bei ihren Auswärtspartien schon zwei Mal öfter ins Netz als daheim - obwohl sie schon ein Heimspiel mehr ausgetragen haben.
Klar, dass die Hoffnung, noch an die Aufstiegsplätze heranrücken zu wollen, immer kleiner wird. Dass Eugen Hach trotz des Rückschlages davon nichts wissen wollte, ist aus Trainersicht verständlich. „Ich werde einen Teufel tun und jetzt aufgeben. Wir haben eine Chance verpasst, aber deswegen werden wir trotzdem weiter alles versuchen.“ Das Manko der SpVgg in dieser Spielzeit: Kommt der Gegner an den Laubenweg und konzentriert sich darauf, das Spiel zu zerstören, haben die Gastgeber große Schwierigkeiten. Da sich dies mittlerweile in Liga zwei herumgesprochen hat, darf man dem ohnehin nicht als Verfechter des begeisternden Offensivfußballs bekannten Reimann sicher keinen Vorwurf machen, dass er zeitweise das neue taktische Mittel der „Sechser“-Abwehrkette eingeführt hatte.
Selbst bei Ballbesitz näherten sich die Hessen nur sehr zögernd der Fürther Hälfte, ließen meist drei, oft vier Mann zur Absicherung hinten stehen. Die Fürther kamen in der ersten Hälfte damit nicht zurecht und hatten darob auch keine einzige Torgelegenheit. Erst als Trainer Hach nach der Pause auf 4-4-2 umstellte und die Elf das Spiel mehr über die Flügel vortrug, wurde man überlegen.
Den Fürthern muss man allerdings zugute halten, dass vor allem in der Offensive der gesperrte Rachid Azzouzi schmerzlich vermisst wurde. So fehlten im vorderen Mittelfeld die zündenden Ideen, die das junge Fürther Team vor allem in der Endphase mit großem Kampfgeist wettmachen wollte. „Wir haben auch heute wieder mit einem Haufen junger Leute gespielt, da muss man immer damit rechnen, dass solche Spiele einen solchen Ausgang nehmen“, bat Eugen Hach um Entschuldigung.
Tatsächlich waren mit Westermann, Schlicke, Burkhardt, dem erstmals von Beginn an eingesetzten und nicht schlecht spielenden Mölzl sowie dem eingewechselten Reisinger wieder fünf Nachwuchs-Akteure auf dem Feld - die Fürther, die den Weg zum von Präsident Hack propagierten „Ausbildungsverein“ konsequent gehen wollen, müssen mit solchen Rückschlägen gegen abgezockte Mannschaften wie Frankfurt auch in Zukunft rechnen.

Jürgen Schmidt

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Westermann (46. Reisinger), Mamic (72. Surmann), Boy, Mölzl - Reichel, Schlicke, Caillas (86. Policella) - Burkhardt, Ruman, Rösler - Trainer: Eugen Hach
Eintracht Frankfurt: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, J. Keller, Bürger (88. Weißenfeldt) - Streit, Schur, Skela (81. Cimen), Montero - Kryszalowicz (71. Toppmöller), Beierle - Trainer: Willi Reimann
Tore: 0:1 Toppmöller (87.)
Schiedsrichter: Rafati (Hannover)
Zuschauer: 7071
Gelbe Karten: Schlicke, Rösler
Gelbe Karten (Gast): Schur
Gelb-Rote Karten (Gast): Bindewald (90.)
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