Die Reise gestern nach Mainz hat sich für die SpVgg Greuther Fürth gelohnt. Mit 3:1 Toren setzte sich das Kleeblatt erstmals im Stadion am Bruchweg seit dem Aufstieg in die Zweitklassigkeit durch und besserte ihre Punktausbeute in diese Saison auf 37 Zähler aus. Das Team bleibt trotzdem Siebter.
Präsident Helmut Hack war nach dem ersten Auswärtssieg der Mannschaft in der Rückrunde voller Lobes „Sie wurde heute für ihren Aufwand endlich einmal belohnt", meinte er nach dem Schlusspfiff. „Mir macht die Entwicklung der Spieler Freude, weil es in den vergangenen Wochen einen großen Umbruch im Team gegeben hat. Bedenkt man, mit welch junger Elf wir in Mainz gewonnen haben dann sorgt das für Zufriedenheit. Dass die jungen Leute noch Fehler machen, ist normal. Mich freut aber dass sie aus den Fehlern lernen." Der Präsident sprach auch das Thema Vertragsverlängerung von Kapitän Mirko Reichel, der wieder einmal bester Fürther war, an: „Ich werde mich mit ihm in den nächsten lagen zusammensetzen. Bei ihm geht es nicht um die fußballerische Zukunft, sondern um Lebensplanung." Reichel soll dem Verein ebenso wie Torwart Günther Reichold über das Ende der sportlichen Karriere erhalten bleiben.
Die Ronhofer traten im neuen Stadion am Bruchweg wieder mit Kapitän Mirko Reichel, aber ohne Verteidiger Sven Boy an und couragiert auf. Sie erzwangen eine ausgeglichene erste Halbzeit. In der ersten halben Stunde waren die Spielanteile gleich verteilt. Die Gäste hatten dabei zwei bis drei Chancen. Eine davon führte in der 26. Minute zum 1:1-Ausgleich durch Sascha Rösler nach einem Konter über Mathias Surmann. Mainz, das erst kurz vor der Pause eine echte Torchance hatte, war fünf Minuten zuvor durch einen umstrittenen Foulelfmeter, verursacht von Björn Schlicke, den Woronin verwandelte, in Führung gegangen Nach der Pause blieb es bei der Spielanlage beider Mannschaften doch die Kleeblättler waren erfolgreicher. In der 74. Minute sorgte der eingewechselte Olivier Caillas für das 2:1 für seine Mannschaft und nur sieben Minuten später das 3:1.
Trainer Eugen Hach, der gleich nach dem Spiel in den Armen seines Präsidenten lag, war stolz, „besonders weil meine jungen Spieler, für die ein solches Spitzenspiel noch immer etwas besonderes ist, nicht die Nerven verloren haben." Und er ergänze: „Es war ein hoch verdienter Sieg. Die Mannschaft hat heute endlich einmal das zur Leistung passende Ergebnis geholt.
Sein Mainzer Kollege Jürgen Klopp erkannte die Überlegenheit des Kleeblatts an diesem Abend an. „Kein Zweifel, es war ein verdienter Sieg der Fürther, die uns vorgemacht haben wie man mit einfachen Mitteln zum Erfolg kommt", sagte er bei der Pressekonferenz.
Torwart Sven Neuhaus brachte die Partie auf einen einfachen Nenner: „Ich bin sprachlos, weil wir heute so gut gespielt haben. Die Siege an Freitagen sind die schönsten, weil man danach ein schönes Wochenende hat"

Jürgen Schmidt