Ein Einbruch nach der Pause führte nach einer verdienten 2:0-Pausenführung zu einer 3:5-Niederlage gegen den MSV Duisburg.
Das Spiel begann mit Abtasten, zunächst passierte vor beiden Toren wenig. Allmählich bekam das Kleeblatt die Duisburger in den Griff. In der 12. Minute das 1:0: Georg Koch rammt beim Herauslaufen zwei eigene Verteidiger um, Thomas Kleine war der Nutznießer und schoss im Nachsetzen ein.
In der 17. Minute rettete ein Duisburger nach einem Adlung-Kopfball auf der Linie, zwei Minuten darauf dann das 2:0: Filipescu spielte einen katastrophalen Fehlpass genau auf Danny Fuchs, der aus 25 Metern abzog und den zu weit vor dem Tor stehenden Koch überraschte. Kurz darauf köpfte Timm nach einer Kokot-Flanke über das Tor.
In der 32. Minute wurde dann ein Schuss von Daniel Adlung von einem Duisburger von der Linie geschlagen. Der einzig halbwegs nennenswerte Versuch der Duisburger in Halbzeit datiert aus der 45. Minute, doch Willis Schuss wurde noch zur Ecke abgefälscht.
Nach dem Wechsel stellten die Gäste um, agierten offensiver und wirbelten die plötzlich wie gelähmt wirkenden Fürther durcheinander. In der 50. Minute der Anschluss: Idrissou zielte aufs lange Eck, Kleine wollte retten und schlug den Ball ins eigene Netz. Beim nächsten Duisburger Angriff kam erneut Idrissou an den Ball, doch sein Kopfball aus kurzer Distanz wurde Beute von Mavric. Leider ging es so weiter: In der 55. Minute war es Tararache, dessen Kopfball von Mavric noch geklärt wurde, in der 56. Minute hielt der Keeper einen Freistoß von Mokhtari fest. Eine Minute später erneut ein Freistoß von Mokhtari. Der schoss Caliguri an die Wade, der Ball wurde abgefälscht und ging unhaltbar für Mavric ins Tor zum 2:2.
Das Unheil nahm nun seinen Lauf. Ein eigentlich zu weit gespielter Steilpass der Gäste führte zum 2:3 in der 58. Minute: Mijatovic lief mit dem Ball aufs eigene Tor zu, achtete aber mehr auf einen heranstürmenden Duisburger als auf Mavric, der aus seinem Tor herausgelaufen war. Schließlich wollte Mijatovic zurück spielen, schob den Ball aber an dem am Strafraum aufnahmebereit stehenden Mavric vorbei ins eigene Tor.
Wieder ein Freistoß von Mokhtari brachte dann das 2:4. Diesmal ging Caliguri mit voller Absicht in den Ball und köpfte den Ball aus acht Metern ein (62.). Im Gegenzug schlug das Kleeblatt noch einmal zurück: Danny Fuchs zog aus 18 Metern ab, Filipescu fälschte den Ball ab, Caillas erlief die Kugel und schoss aus sechs Metern zum 3:4 ein.
In der 72. Minute klärte Kleine gegen einen Schuss von Mokhtari auf der Linie. Auf der anderen Seite köpfte Lanig eine Schröck-Flanke an den Pfosten (80.), Viana zielte Sekunden später knapp daneben. In der 82. Minute prallte Andreasen mit Filipescu zusammen und erlitt eine Platzwunde. Deswegen durfte er, da die Blutung gestillt werden musste, erst kurz vor dem Ende wieder auf das Feld.
In der 88. Minute zielte bei einem Konter Idrissou knapp vorbei, in der 91. Minute hatte er dann keine Mühe, aus kurzer Entfernung das entscheidende 3:5 zu erzielen.
Stimmen:
Rudi Bommer: Über die erste Halbzeit kann ich nichts sagen, da waren wir nicht dabei. Um so bemerkenswertes ist es, dass wir nach der Pause so zurück gekommen sind.
Benno Möhlmann: Ich bin schon über 30 Jahre dabei und man denkt man hat schon alles erlebt. Aber in dieser Krassheit war das etwas neues. Wir waren in der ersten Halbzeit total überlegen und hätten höher führen müssen. Dann hatten wir nach der Halbzeit 15 Minuten lang einen kompletten Blackout. Es war gut, dass wir nach dem 2:4 noch einmal den kämpferischen Zusammenhalt aufgebracht haben und gefightet haben. Wir müssen das Spiel so akzeptieren und den Blick nach vorne richten.
Björn Schlicke: So ist Fußball. In der ersten Hälfte waren wir total schlecht. Nach der Halbzeit lief dann alles, die Fürther haben zu wenig gemacht und wir haben gewonnen.
Helmut Hack: Insgesamt 70 Minuten lang hat die Mannschaft toll gekämpft und auch gut gespielt, aber in den 20 Minuten nach der Pause einen Blackout gehabt. Das kann man nicht erklären, so etwas gibt es im Fußball immer.
Jürgen Schmidt
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