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Saison 2002/2003
33. Spieltag - So., 18.05.2003, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Wacker Burghausen
2:2 (1:0)
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Björn Schlicke, der Erlanger im Kleeblatt-Trikot, stand konsterniert in der Aula der Ronhof-Tribüne und suchte nach einer Erklärung. Der Einzige aus der Fürther Mannschaft, der in der nächsten Saison mit Sicherheit in der Bundesliga spielen wird, da er zum HSV wechselt, war genau so traurig wie seine Kollegen. „Wir waren nicht so frei, wir haben nicht so frisch aufgespielt wie in den vergangenen Wochen“, schilderte der erneut überragende Abwehrspieler seine Eindrücke.
Auch der Rest der Fürther Akteure war einigermaßen ratlos nach dem 2:2 gegen Aufsteiger Wacker Burghausen. „Es war“, meinte stellvertretend Petr Ruman, „heute nicht unser Spiel.“
Dabei war die Dramaturgie der 90 Minuten, obwohl die Kleeblättler tatsächlich von Beginn an nicht an die Vorstellungen anknüpfen konnten, die sie zuletzt bis auf Platz drei gehievt hatten, dennoch viel versprechend. Schlicke selbst hatte die SpVgg in der 17. Minute mit einem direkten Freistoß in Führung gebracht, und auch den Ausgleich durch Thomas Broich in der 63. Minute hatte das Team von Eugen Hach weggesteckt und war durch den eingewechselten Christian Eigler erneut in Führung gegangen.
Doch in der Endphase verloren die Gastgeber selbst gegen dezimierte Gäste — Björn Hertl hatte in der 72. Minute Gelb-Rot gesehen - unnötigerweise den Faden.
Burghausen, spielerisch stark und hoch motiviert, gelang durch Markus Lützler zwölf Minuten vor dem Ende das 2:2. Es war sicherlich ein verdienter Ausgleich, denn die Salzachstädter bewiesen über 90 Minuten, dass ihr Ruf, der spielerisch beste Neuling zu sein, nicht von ungefähr kommt.
Aus Fürther Sicht aber war gerade das zweite Gegentor ärgerlich, hatten die Ronhofer doch alle Vorteile in der Hand gehalten und sie fahrlässig aus der Hand gegeben. „Ich hätte schon erwartet“, kritisierte Fürths Coach Eugen Hach, „dass vor allem unsere erfahrenen Spieler wie Reichel, Azzouzi und Mamic die Sache besser im Griff haben. Das muss ich von denen einfach verlangen.“ Die ordnende Hand war es, die den Fürthern gestern fehlte, es war ein Rückfall in die in der Vorrunde oft gesehenen Fehler: Zu viel Hektik, zu viele Einzelaktionen - mit dem Kopf durch die Wand war nicht das richtige Rezept gegen die sehr gut gestaffelte Wacker-Abwehr.
Zudem hätten die Fürther nach der erneuten Führung und in Überzahl endlich Ruhe ins Spiel bringen müssen - aber das Gegenteil war der Fall. Und so konnte man von Glück sagen, dass die Burghausener, die noch einige hervorragende Kontermöglichkeiten hatten, nicht auch noch das dritte Tor erzielten. Wenn auch die Fürther durch den allein auf das Burghausener Tor zu marschierenden Rösler in der 81. Minute noch den Siegtreffer hätten schaffen können, doch der Angreifer scheiterte an Wacker-Tormann Küfner und setzte den Nachschuss ans Außennetz.
Letztlich ist es müßig, zu diskutieren, ob es nun der nervliche Druck war, dem die Mannschaft nicht Stand gehalten hat oder die Unerfahrenheit bei so manchem der jungen Spieler: Die gute Ausgangsposition ist erst einmal verspielt, die Trümpfe haben Mainz und vor allem Frankfurt in der Hand.
Verständlich, dass die 15 000 Zuschauer im ausverkauften Ronhof still den Weg nach Hause antraten. Nach der großen Euphorie der vergangenen Wochen war die Enttäuschung groß. Doch aufgeben ist nicht die Sache von Eugen Hach: „In den abgelaufenen Wochen habe ich immer gesagt, die Mannschaft braucht zurzeit eigentlich gar keinen Trainer, die ist so motiviert, so klar im Kopf - jetzt bin ich wieder gefragt, jetzt habe ich sozusagen wieder Arbeit.“ Kurz analysieren, was nicht gepasst hat, will der Trainer heute beim obligatorischen Auslaufen, dann aber den Blick schon wieder nach vorne richten.
„Man muss doch nur die Ergebnisse von Reutlingen und Braunschweig anschauen. Die haben auch noch nicht aufgegeben. Auch für die geht es am nächsten Sonntag um alles, und die werden es Mainz und Frankfurt sehr schwer machen.“ Noch einmal alle Kräfte mobilisieren lautet also Hachs Aufgabe.
Der Coach, Motor des Erfolgs der SpVgg, glaubt nach wie vor an die Chance: „Ich habe immer gesagt, am letzten Spieltag entscheidet sich alles. Und wir haben immer noch eine Chance.“ Wenn Mainz und Frankfurt verlieren, reicht den Fürthern ein Sieg auch mit einem Tor Unterschied. Spielen die Kontrahenten Remis, kommen die Kleeblättler nur dann auf Rang drei, wenn sie mit zwei Toren Unterschied gewinnen.
Das treffende Schlusswort hatte gestern im Ronhof das SpVgg-Urgestein Edgar Burkart: „Der Faden, den wir noch in der Hand halten, ist recht dünn. Doch auch wenn er am nächsten Sonntag in Karlsruhe reißt, bin ich trotzdem stolz darauf, was die Mannschaft in dieser Saison geleistet hat.“

Jürgen Schmidt

SpVgg Greuther Fürth: Neuhaus - Westermann, Schlicke, Mamic, Hillebrand - Weber (79. Birlik), Reichel, Ruman, Burkhardt (67. Policella) - Azzouzi (61. Eigler), Rösler - Trainer: Eugen Hach
Wacker Burghausen: Küfner - Frühbeis, Berger (86. Stark), Örüm, R. Schmidt (90. Forkel) - Oslislo, Hertl, Bonimeier, Broich - Grzybowski, Younga-Mouhani (46. Lützler) - Trainer: Rudi Bommer
Tore: 1:0 Schlicke (17.), 1:1 Broich (63.), 2:1 Eigler (71.), 2:2 Lützler (78.)
Schiedsrichter: Meyer (Braunschweig)
Zuschauer: 15031 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Rösler, Weber
Gelbe Karten (Gast): Berger, Frühbeis, Örüm
Gelb-Rote Karten (Gast): Hertl (72.)
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