Am heutigen 4. Spieltag lief die SpVgg Greuther Fürth D3 beim Gastgeber FC Bayern Kickers auf. Aufgrund des 3. Tabellenplatzes der Kicker und deren überragenden Torverhältnisses von 18:1 Toren bei Punktgleichheit von 6 Punkten aus zwei Spielen war eine spannende und ausgeglichen Partie zu erwarten. Sozusagen der erste richtige „Prüfstein“ für die Kleeblätter in der laufenden Runde. Bereits vor dem eigentlichen Anpfiff der Partie, zeigten sich die Gastgeber, nicht als solche. Man hatte schon vor dem ersten Ballkontakt den Eindruck, man wäre zum heutigen Ligaspiel nicht willkommen, da dessen Ausgang, aus Sicht des Platzvereins, wohl zu deren Gunsten erwartet wurde und daher eine gewisse Überheblichkeit gegenüber den Gästen während der ganzen Zeit in der Luft lag. Dieser Einstellung konnte nach ziemlich deutlicher Überlegenheit der Kleeblätter in der Anfangsphase bereits in der 9. Spielminute abgeholfen werden, da offensichtlich die eigene Einschätzung der Kickers auf dem Feld, nicht ganz dem entsprach, was man von sich selbst im Vorfeld erwartete. Nach druckvollen Spiel und umkämpften Duellen im Mittelfeld gelangte nach guten Zusammenspiel der Mittelstürmer Hafenrichter ans Spielgerät und vollstreckte, für den baumlangen Keeper der Kickers unhaltbar, in die Ecke des Gastgebergehäuses. Aus des Gastgebers Sicht, erschien der Treffer irregulär, weil aus Abseitsposition erzielt und sorgte für Klärungsbedarf. Aus Gäste Sicht wurde ebenfalls ein klares Handspiel im Strafraum in der 8. Spielminute nicht gegeben, was jedoch aufgrund des aus der Situation heraus erzielten Führungstreffers für die Fürther eher kommentarlos hingenommen werden konnte. Seit dieser Situation, wurde bei dem durch das Schiedsgericht sehr „locker“ geleiteten Spiel, bei jedem Ballverlust und Körperkontakt seitens der Kickers ein „grobes“ Vergehen erkannt, sämtliche Pässe der Gäste waren ab diesem Zeitpunkt stark abseitsverdächtig und Tore allesamt gar irregulär. Trotz massiven Angriffen auf das Schiedsgericht, setzte dieses die Leitung der Partie konsequent in gleicher Weise fort und bevorteilte bzw. benachteiligte keine der beiden Mannschaften. Was bei den Kleeblättern nicht gepfiffen wurde, führte auch beim Gegner nicht zum erwünschten Pfiff. Die Gastgeber kamen nun jedoch besser ins Spiel und hatten ebenfalls einige schöne Aktionen, welche jedoch vorerst nicht in Zählbares verwandelt werden konnten. Aus einem von den Kickers gut vorgetragenen Angriff entstand nach Klärung durch die Kleeblatt-Defensive der völlig verdient zu Stande gekommene Ausgleichstreffer. Die Gastgeber erzwangen einen Eckball von rechts und warteten - völlig zu Recht - nicht mit dessen Ausführung, bis sich die Kleeblattverteidiger „einigen“ konnten, wer, wo, stehen sollte. Diese chaotische Situation in der Fürther Abwehr nutzen die Kickers äußerst clever, um den Ball kurz hereinzugeben, direkt weiterzuleiten und aus kürzester Distanz zum Pausenstand 1:1 einzunetzen. Somit bislang die einzige richtige Torchance für die Gastgeber, welche auch konsequent und „eiskalt“ zum Ausgleich genutzt werden konnte.
Nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte wurde durch die Kleeblätter sofort versucht, die eben besprochene „Mängelbeseitigung“ auf dem Feld umzusetzen. Aus einem mittlerweile gleichwertigen Mittelfeld, mit vielen hohen „Zufallsprodukten“, gelangte der Ball lediglich 2 Minuten nach Wiederanpfiff durch die Kickers-Abwehrreihe auf den auf gleicher Höhe mitgelaufenen Rechtsaußen Gagsteiger, der erneut dem Gastgeber-Keeper keine Chance ließ und zu platziert zum 1:2 einschoss. Selbstredend, dass auch dieser Treffer seitens der Gegner als irregulär bewertet und kommentiert wurde. Aus ähnlicher Situation entstand dann in der 35. Spielminute eine fast identische Aktion, erneut Hafenrichter konnte nach konsequenten Abschluss den Kickers-Keeper bezwingen und für die 1:3-Führung sorgen. Das Spiel wurde härter und aggressiver, viele unnötige Aktionen folgten aus dieser Führung, welche eigentlich nicht mehr die Bezeichnung „Fußballspiel“ verdient gehabt hätten. Seitens der Greuther wurde nun die letzten 10. Spielminuten die Führung nur noch verwaltet, was dem Gegner noch einige gute Aktionen ermöglichte, welche jedoch den Gästen keine Kopfschmerzen mehr bereiteten. Daher ein zu keiner Zeit gefährdeter Auswärtserfolg, welcher den Kleeblättern mit 3 Siegen aus 3 Spielen bei nur einem Gegentreffer, zusammen mit dem TSV Buch - der jedoch ein Spiel mehr auf dem Konto hat - die beste Defensivleistung bescheinigt.
Fazit: Verfahrenes Spiel zweier zweikampfstarker Mannschaften, welches diesesmal in allen Punkten an die Kicker vom Ronhof ging. In der Gesamtbetrachtung ein verdienter Arbeitssieg, da man es durchaus auch einfacher hätte haben können. Wäre die Mannschaft zurückgekehrt zu ihren eigentlichen Fähigkeiten, wäre eine noch erheblich größere Dominanz auf dem Feld die Folge gewesen, ohne sich auf das körperbetonte Spiel der Kickers einlassen zu müssen. Dies hätte viele unschöne Aktionen vermieden und den Zuschauern wahrscheinlich ein schöneres Fußballspiel, mit womöglich noch deutlicheren Ausgang beschert. Zum Glück aber trifft man sich ja immer zweimal in der Liga, was für uns wiederum eine passende Gelegenheit eröffnet, den Kickers erneut vor Augen zu führen, dass nicht jeder Kleeblatttreffer ein Abseitstor gewesen sein muss. Abschließend wurde seitens der Gastgeber noch die Eine oder Andere Situation in äußerst liebenswürdiger Weise der SpVgg gegenüber kommentiert und geäußert, so dass es auch kein Wunder gewesen war, dass auf Wunsch der Kickers aus Nürnberg auf den obligatorischen Sportlergruß zum Spielende verzichtet werden sollte.
Trotz der unerwünschten „Randerscheinungen“ ein überzeugender Sieg, gegen eine der favorisierten Mannschaften in der Liga, die andere Gegner noch vor sich haben werden. Die D3 stellt somit die einzige Breitensportmannschaft der SpVgg Greuther Fürth, welche nach 3 Spieltagen noch ohne Punktverlust im Ligaspielbetrieb ist.
Daher: Glückwunsch zum Auswärtssieg! „Schuß-Tor! Schuß –Tor! Schuß-Tor!“
Thomas Tischler
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