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Saison 1993/1994
1. Spieltag - Sa., 31.07.1993, 16:00 Uhr
Wacker Burghausen - SpVgg Fürth
1:0 (0:0)

Dieser Saisonstart ging aber gründlich daneben. 0:1 (0:0) verlor die SpVgg Fürth, die diesmal als Titelanwärter in die Bayernliga gestartet ist, beim Aufsteiger SV Wacker Burghausen.
Beinahe schon nach Österreich reisen mußten die Ronhofer, um die Punkte abzugeben. Die Entscheidung fiel in der 86. Minute. Die Kleeblättler, zu diesem Zeitpunkt mächtig unter Druck, mußten zusehen, wie zwei ihrer Verteidiger zu Boden gezwungen wurden. Der Burghausener Einwechselspieler stand damit an der Strafraumgrenze frei. Norbert Schlegel, diesmal als Libero eingesetzt, eilte dem Gegenspieler nach. Als dieser fiel, zeigte Schiedsrichter Gankhofer auf den Elfmeter-Punkt. Wacker-Denkmal Manfred Stutz verwandelte den Strafstoß mit einem Flachschuß zum alles entscheidenden 1:0.
Seit „Menschengedenken" hat es so etwas in Südost-Bayern nicht mehr gegeben. „Nach 22 Jahren bricht heute in Burghausen ein neues Fußball-Zeitalter an", stand in der Stadionzeitung zu lesen.
Um das zu erklären: In dieser Urlaubsregion geben normalerweise Skifahrer, Wassersportler und der Fremdenverkehr den Ton an. Der Fußball spielt, besser gesagt mußte bisher eine untergeordnete Rolle spielen.
Und genau das bekamen die Fürther, die ohnehin fast alle erst einmal auf der Landkarte nachschauen mußten, wo Burghausen überhaupt liegt, zu spüren. Frech spielten die Gastgeber auf. Mit Glück fuhren sie aber auch beide SpVgg-Trainer Günter Gerling hatte mit seiner Entscheidung aber auch Pech. Er setzte voll auf die Offensive und die Neuzugänge Heinrich Dumpert und Markus Lotter. Da auch der neue Spielführer Harald Ebner unter seinen Möglichkeiten blieb, wurden die Punkte vergeben.
In der ersten Halbzeit hatten die Favoriten aus der Kleeblattstadt jedoch genügend Möglichkeiten, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Schon nach fünf Minuten zwang Oliver Zettl, der später ausgewechselt wurde — warum eigentlich? — den SV-Keeper zu einer Glanzparade. In der 34. Minute traf Markus Lotter mit einem Flachschuß nur den Pfosten. Und in der 44. Minute zog Harald Ebner nach einem Eckball flach ab. Der Torwart konnte aber klären.
Burghausen hielt dagegen. Mit Steilpässen wurden die später ausgewechselten Sturmspitzen — vor allem Moosleitner — auf die Reise geschickt. Es „brannte"im Fürther Strafraum.
Nach der Pause legte der Aufsteiger sogar noch zu. Schon in der 48. Minute hatten die Fürther Glück. Im Strafraum wurde ein Burghausener zu Boden gerissen. Der Pfiff des Unparteiischen blieb aber glücklicherweise aus.
Unerwartet setzten aber auch die Verteidiger Brunner und Heberle, die Gegenspieler von Zettl und Ebner, nach. Zumindest Heberle hatte nach einer Stunde Spielzeit eine große Möglichkeit Er verzog knapp mit einem Heber a la Zettl.
In der 73. Minute hätte eigentlich Burghausens Trainer Kurt Niedermayer, ein ehemaliger Profi des FC Bayern München, jubeln müssen. Der gerade eingewechselte Sperling verzog aus nur acht Metern.
SpVgg-Trainer Günter Gerling führte die Misere vor allem auf die 76. Minute zurück. Dumpert beharkte sich dabei an der Mittellinie mit Brunner. Beide lagen am Boden. Der Schiedsrichter schaute zu, pfiff schließlich einen Vorteil für Burghausen zurück. Was passiert war, wird wohl nie endgültig geklärt werden. Der Fürther erhielt die gelbrote Karte.
Auf jeden Fall bäumten sich die Ronhofer in Unterzahl gegen diese Entscheidung nicht auf. Erst nach dem 0:1-Rückstand ging ein Ruck durch die Mannschaft Zwei Möglichkeiten — Hermann (89.) und Beierlorzer (90.) zielten in die Wolken — blieben aber ungenutzt.
Fazit der Begegnung: Die Fürther Befürchtung, daß der Neuling über sich hinauswachsen würde, ist eingetroffen. Aus Sicht der Ronhofer bleibt außerdem zu bemerken, daß die eingesetzten Neuzugänge die Erwartungen nicht erfüllen könnten. Dumpert war beinahe ein Totalausfall. Seitz irrte manchmal völlig hilflos in der Abwehr herum, offensichtlich aus lauter Nervosität. Eine ähnliche Rolle kann Lotter zugeschrieben werden. Bei seinem Pfostenschuß fehlten allerdings nur Zentimeter, um die Partie vorzeitig zu entscheiden.
Am kommenden Mittwoch, beim ersten Heimspiel gegen die SpVgg Landshut, können die Ronhofer ab 18.30 Uhr zeigen, daß die erste Saisonniederlage nur mit der Angst vor Aufsteigern zu tun hatte. Die Mannschaft kann jedenfalls weit mehr, als sie einen Steinwurf von der deutsch-österreichischen Grenze geboten hat.

Wacker Burghausen: Zeidler - Stutz - Brunner, Heberle - Unterhuber, Riedl, Sandner, Zimmermann, Fleißner - Dreier (83. Matyszok), Moosleitner (72. Sperling) - Trainer: Kurt Niedermayer
SpVgg Fürth: Kastner - Schlegel - Lunz, Seitz - Lotter, Beierlorzer, Probst (72. Ristovski), Dumpert, Hermann - Ebner, Zettl (63. Müller) - Trainer: Günter Gerling
Tore: 1:0 Stutz (86., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Gangkofer (Eggenfelden)
Zuschauer: 2000
Gelb-Rote Karten (Gast): Dumpert (76.)
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