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Saison 1993/1994
7. Spieltag - Sa., 04.09.1993, 15:00 Uhr
FC Memmingen - SpVgg Fürth
1:1 (1:1)
Mit der SpVgg Fürth geht es in der Fußball-Bayernliga offensichtlich wieder aufwärts. Beim FC Memmingen mußten sich die Ronhofer zwar mit einem 1:1 (1:1) begnügen, bei der Mannschaft war jedoch leistungsmäßig ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorwochen zu sehen.
Vor den Südwest-Bayern hatte das Kleeblatt mächtigen Respekt. Angesichts der eigenen Personalnot - sechs Spieler aus dem Kader standen nicht zur Verfügung, außerdem war Heinrich Dumpert angeschlagen — und wegen der Memminger Heimstärke ließ sich Trainer Günter Gerling einiges einfallen. Er stellte sein Team äußerst defensiv auf. Dies war vor allem daran zu erkennen, daß Bernd Müller einzige Sturmspitze war. Erst in der 78. Minute wurde er von Oliver Zettl abgelöst.
Die Taktik bestimmte das Spiel. Die Platzherren boten zwei Manndecker auf, weil Zettl am Spielberichtsbogen mit Nummer elf geführt wurde. Als aber Schiedsrichter Gebele aus Amberg das Spiel anpfiff, fehlte Zettl. Für ihn brachte Gerling den Reserve-Kicker Heinz Günter Krapf.
Schnell war auch eine weitere taktische Spielerei des SpVgg-Trainers zu sehen. Vor Torwart Roland Kastner, der nach seiner Rot-Sperre wieder dabei war, und Libero Schlegel baute der SpVgg-Coach eine Vierer-Abwehrkette und eine Viererreihe im Mittelfeld auf. Dies brachte die Gastgeber aus dem Konzept. FCM-Coach Harald Ganghof gab jedenfalls nach Spielende zu: „Die Fürther haben anders gespielt, als wir erwartet haben."
Die Marschroute des Kleeblatts, das vor allem die eigene Verteidigung sichern wollte, wäre aber beinahe geseheitert. Schon nach zehn Spielminuten gingen die Platzherren in Führung. FC-Stürmer Eiband nutzte bei einem Eckball eine schwache Fürther Kopfballabwehr zum 1:0. Er reagierte in der entscheidenden Situation am schnellsten und schoß von der Strafraummitte aus ein.
Apropos Eiband. Der Memminger Angreifer stellte seinen Bewacher Norbert Förster wegen seiner Schnelligkeit vor unlösbare Aufgaben. Mehrmals ließ er seinen Gegenspieler buchstäblich im Regen stehen. Chancen, das Spiel zu entscheiden, boten sich ihm genug. Im Griff hatte dagegen Thomas Seitz den zweiten Memmwiger Angreifer Keller.
Die Freude der Allgäuer über die Führung hielt aber nur acht Minuten an. Markus Lotter (18.) sah bei einem Freistoß, daß die FC-Mauer Auflösungserscheinungen zeigte. Er zog flach ab, und tatsächlich fand der Ball den Weg ins Tor. FC-Schlußmann Nitsch konnte in dieser Szene nichts mehr machen.
Die Ronhofer hielten danach an der für sie ungewohnten Abwehr-Taktik fest. „An sich ist es mein Spiel, mit Offensive auf Offensive zu reagieren. In unserer momentanen Situation geht aber nichts mehr", meinte Gerling nach dem Abpfiff.
Die Risiken lagen vor allem in dem Zweikampf Förster gegen Eiband. Der Memminger ging daraus zwar als Punktsieger hervor, doch er vergab gute Möglichkeiten kläglich.
Die Torsicherung beim Kleeblatt klappte. Das war nicht zuletzt Torwart Roland Kastner zu verdanken, der dreimal glänzend parierte. So wehrte der Schlußmann in der 37. Minute gerade noch bei einem Freistoß über Simon ab. Förster brachte schließlich den Ball endgültig aus der Gefahrenzone. Und in der 63. Minute klärte Kastner nach einem mißglückten Rückpaß von Förster gegen Steck. Mit einer Fußabwehr verhinderte er den Siegtreffer für die Gastgeber.
Sechs Minuten später war Kastner noch einmal gefordert Bei einem Eckball kam er gerade noch an einen Kopfball von Steck heran. Lotter klärte danach endgültig auf der Torlinie. Gerling ließ sich angesichts dieser Szenen nach dem Spiel zu einem öffentlichen Lob hinreißen: „Kastner ist ein bißchen mehr als ein normaler Bayernliga-Torwart."
Zufrieden war Gerling nach Spielende nur zum Teil. „Wir haben gewußt, wie schwer es ist, in Memmingen zu spielen. Das Spiel ist nicht ganz so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben."
Das lag in erster Linie daran, daß die Kleeblättler nicht in der Lage waren, das zweite, entscheidende Tor zu erzielen. Das vierköpfige Mittelfeld machte zu wenig Druck und ließ Müller, den Alleinunterhalter in der Spitze, zu oft allein.
In der zweiten Halbzeit bestimmten die Platzherren zunächst das Geschehen. Die Chancen wurden aber nicht genutzt. Kastner mußte nicht einmal eingreifen.
Nach knapp einer Stunde kamen die Gäste stärker auf. Harald Ebner zielte nach einem Konter über Müller (56.) neben das Tor. Und drei Minuten vor Schluß wäre Bernd Lunz beinahe zum Spieler des Tages geworden. Nur um Zentimeter verfehlte seine „Bogenlampe" das Tor. Der FC-Torwart wäre nicht mehr an diesen hohen Ball herangekommen.
Mit einer ungewöhnlich harten Entscheidung schickte Schiedsrichter Gebele übrigens den Memminger Kahric (79.) nach einem Foul an Hermann mit der Gelbroten Karte vom Platz. Danach ließ er sich aber von den Protesten der Memminger Zuschauer beeinflussen und zeigte dem Fürther Förster nach einem Foul an Mayer ebenfalls beide Karten. Auswirkungen auf das Spiel hatte dies eine Minute vor Spielende freilich nicht mehr.
Das Fazit: Das „letzte Aufgebot" (Gerling) der Fürther hat gezeigt, daß es auf dem Wege ist, Normalform zu erreichen. Gegenüber dem Spiel gegen Starnberg (2:1-Sieg) war eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. Sollte diese Tendenz anhalten, dann wird das Kleeblatt sicherlich bald wieder an der Tabellenspitze mitspielen.
Am Mittwoch (17.30 Uhr) treten die Fürther in der sechsten Runde des Kreispokals bei der DJK Langwasser an. Am Samstag (15 Uhr) folgt dann das Heimspiel gegen den SV Lohhof.
FC Memmingen: Nitsch - Gemaljevic - Frasch, Brugger - Kahric, Mann, Simon, Knöpfle (58. Auerbacher), Steck - Eiband (76. Mayer), Keller - Trainer: Harald Ganghof
SpVgg Fürth: Kastner - Schlegel - Krapf (81. Ristovski), Förster, Seitz, Lunz - Lotter, Ebner, Dumpert, Hermann - Müller (78. Zettl). - Trainer: Günter Gerling
Tore: 1:0 Eiband (10.), 1:1 Lotter (18.)
Schiedsrichter: Gebele (Amberg)
Zuschauer: 1000
Gelb-Rote Karten: Kahric (79.)
Gelb-Rote Karten (Gast): Förster (89.)
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