Der vierte Tabellenplatz ist die Ausbeute der SpVgg Fürth zum Ende der Vorrunde. Im letzten Spiel zum Abschluss der ersten Saison-Hälfte kamen die Ronhofer zu einem im Endeffekt verdienten 1:1. Letztlich durfte das Kleeblatt aber froh sein, dass die zweite Heimniederlage dieser Punkterunde doch noch abgewendet wurde. Den Fürthern machte vor allem die sattelfeste und kompromisslose Abwehr der Unterfranken zu schaffen. Die 2000 Zuschauer mussten bis zur 84. Minute auf den Ausgleich warten. Martin Hermann setzte dabei einen Freistoß von der Strafraumgrenze knapp neben dem Kosten ins Tor. Ein Punkt war damit gesichert.
Schon nach vier Spielminuten lagen die Platzherren 0:1 zurück. Den Rückstand verschuldeten sie selbst. Zunächst ließen sich Hermann und Achim Beierlorzer vom Schweinfurter Carsten Weiß verladen. Zu allem Unglück setzte auch noch Norbert Schlegel die Flanke des Unterfranken ins eigene Tor. Schlegel spielte in der ersten Halbzeit Libero, danach wurde er von Andreas Hartig abgelöst und wechselte selbst ins Mittelfeld. Dort hat sich Hartig in den ersten 45 Minuten mehr schlecht als recht bestätigt. Nach der Pause lief es für den jungen Spieler auf der Position des "letzten Mannes" besser. Trainer Günter Gerling reagierte verärgert und wechselte Beierlorzer nach neun Spielminuten aus. Die Schweinfurter fielen im Ronhof durch ihre hervorragende Abwehrarbeit auf. Am eigenen Strafraum wurde kompromisslos agiert. Die Gäste schreckten am 16er selbst vor Fouls nicht zurück, um die Bemühungen des Gegners zu unterbinden.
Dabei gab Schiedsrichter Lommer aus München eine unglückliche Figur ab. Er ahndete zwar Unsportlichkeiten wie Ball-Wegschlagen oder Meckern konsequent, beließ es aber bei so manchem groben Foul der Schweinfurter nur bei Ermahnungen. Die Platzherren selbst hatten in spielerischer Hinsicht wenig zu bieten. Trainer Günter Gerling hatte dafür eine Erklärung parat: "Unsere Trainingsbedingungen am B-Platz sind unmöglich." Das Problem des Kleeblatts ist es, dass nur der B-Platz im Ronhof über eine Flutlichtanlage verfügt. Alle Jahre wieder im Herbst und Winter ist dieses Spielfeld aber praktisch unbespielbar. Die Ronhofer sollten sich ernsthaft überlegen, ob sie nicht in der Winterpause in südliche Gefilde im Rahmen eines Trainingslagers aufbrechen. Dieses Manko machte das Kleeblatt allerdings durch Einsatz wett. Die Fürther stellten nach dem 0:1 die klar dominierende Elf, unter anderem auch deshalb, weil sich die Gäste allein auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs konzentrierten und nur ganz selten Konterchancen wahrnahmen.
Gute Torszenen der Gastgeber waren allerdings rar. Die erste hatte Harald Ebner in der 35. Minute. Er bekam aber eine Flanke von Oliver Zettl nicht richtig unter Kontrolle. Zettl war die treibende Kraft beim Kleeblatt. Er bot eine herausragende Leistung, fehlte aber in der Angriffsmitte. 80 Minuten lang rannten die Fürther vergeblich auf das Tor der geschickt postierten Unterfranken an. Selbst eine Zeitstrafe gegen Carsten Weiß (61.) überstanden die Gäste unbeschadet. Der Ausgleich fiel erst nach einer umstrittenen Entscheidung des Unparteiischen. Schiedsrichter Lommer bestrafte Meckern von Rüdiger Mauder mit einem indirekten Freistoß von der Strafraumgrenze. Dabei schickte er den Übeltäter für zehn Minuten vom Platz. Hermann nutzte die Gelegenheit und setzte das Leder flach ins Netz zum verdienten 1:2. Danach hatten Zettl und zweimal Müller sogar noch Möglichkeiten, den Siegtreffer zu landen. Es blieb aber beim Unentschieden. Am kommenden Samstag starten die Fürther mit einem weiteren Heimspiel in die Rückrunde. Zu Gast im Ronhof ist ab 14.30 Uhr die SpVgg Landshut. Bei den Niederbayern waren die Kleeblättler am 31. Juli mit einem torlosen Unentschieden in die Saison gestartet. Diesmal will es das Team besser machen.