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Saison 1992/1993
19. Spieltag - Sa., 21.11.1992, 14:30 Uhr
1860 München - SpVgg Fürth
1:1 (0:1)
Ein dickes Lob an die Mannschaft. Mit einer disziplinierten, aber auch spiel- und kampfstarken Vorstellung sicherte sich die SpVgg Fürth im Bayernliga-Spitzenspiel beim TSV 1860 München ein völlig verdientes 1:1. Mit etwas Glück hätte das Kleeblatt sogar beide Punkte nach Mittelfranken mitbringen können. Zwei Fürther waren diesmal die Torschützen. Schon in der 19. Minute besorgte Achim Beierlorzer nach einer Ecke das 1:0 für das Kleeblatt. Den Ausgleich erzielte Thomas Ziemer in der 80. Minute mit einem Sonntagsschuss aus rund 25 Metern, der genau unter die Latte passte. Ziemer ist ebenfalls ein Fürther, der früher bei den Clubamateuren gespielt hat und jetzt bei den Münchner "Löwen" aktiv ist.
Die 5500 Zuschauer staunten nicht schlecht, als die Gastgeber in der Anfangsphase Schwächen zeigten, und die Fürther dadurch zur spielbestimmenden Mannschaft wurden. Das kam umso überraschender, weil Trainer Günter Gerling ein defensiv eingestelltes Team auf den Platz geschickt hatte. Oliver Zettl, diesmal die einzige Fürther Sturmspitze, hatte zweimal Pech (4. und 6. Minute). Dieter Probst scheiterte am Torwart (7.). Und dann schlug Achim Beierlorzer zu, der im Fürther Kader sicherlich nicht der geniale Fußballer, aber mit seiner Einstellung zu einem der wichtigsten Spieler in der Mannschaft geworden ist. Nach einem von Martin Hermann hereingebrachten Eckball reagierte er am schnellsten und es stand 0:1.
Danach kam es zu einem Spitzenspiel, das diesen Namen auch verdiente. 1860 drängte immer stärker, Fürth leistete saubere Abwehrarbeit, lauerte auf Konter und profitierte von den Missgriffen der Oberbayern. Einer davon war Roland Kneißl, der Star bei den "Löwen". Er brachte nur ganz wenige sinnvolle Aktionen zustande. Seine Flanken landeten meist im Aus. Wenn eine Spielerpersönlichkeit Probleme hat, dann leidet darunter das ganze Team. Es folgte eine Flut von Torszenen. So etwas wollen die Zuschauer auch sehen. Als Jürgen Schnell den Fürther Pfosten traf (23.), waren die Gäste gewarnt, doch im Verlauf des Spiels wurde immer klarer, dass die "Löwen" an diesem Tag kein "normales" Tor zustande bringen würden. Für diese These spricht, dass es erst des Sonntagsschusses von Ziemer in der 80. Minute bedurfte, um den Ausgleich zu erreichen.
Doch danach durften die Gastgeber heilfroh sein, dass sie dennoch einen Punkt geholt haben. In der 87. Minute musste Michael Kroninger nach einem Kopfball von Norbert Förster den Ball von der Torlinie holen. Und in der Nachspielzeit (92.) hatte Bernd Lunz den Siegtreffer auf dem Fuß. Er stand allein vor Torwart Berg, zielte aber neben das Tor. Die Nerven spielen nun einmal nicht immer mit. Hätte Lunz das Tor getroffen, dann wären die Ronhofer auch noch als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Gerecht wäre ein doppelter Punktgewinn schon gewesen, weil die SpVgg-Abwehr an diesem Tage so geschickt postiert war, dass die " Löwen" kein Mittel fanden, um diese zu überwinden. Fürther Pechvogel des Tages war wohl Bernd Müller. Er wurde in der 56. Minute für den Torschützen Beierlorzer eingewechselt und von Trainer Günter Gerling in die Defensive beordert. Das rächte sich.
Nach dem ersten Foul bekam Müller die Gelbe Karte, nach dem zweiten (60.) musste er für zehn Minuten vom Platz. Schiedsrichter Gebele aus Amberg behielt die Übersicht. Selbst "Frankensau"-Rufe von den Tribünen störten den Oberpfälzer nicht. Er hat aber überreagiert. Die Zeitstrafe gegen Kneißl (69.) war zwar überfällig, die gegen Libero Runald Ossen (71.) aber überzogen. In dieser Phase schien der Mut die Gäste zu verlassen. Sie verstanden es nicht, die personelle Überlegenheit zu nutzen. Ganz im Gegenteil. In der 74. Minute musste Jürgen Schaller den Platz auf Zeit verlassen. Der Spielfluss war dahin. Torwart Kastner riskierte Kopf und Kragen, um gegen Gröber (76.) zu klären. Den Angriff auf den Schlussmann unterband der Unparteiische aber nicht. Letztlich hat der Amberger Gebele aber eine gute Figur abgegeben. Endlich einmal gab es in der Bayernliga keinen Heimschiedsrichter. Die Zeitstrafe gegen Oliver Zettl (90.) hätte er sich aber sparen können.
Den Fürthern gebührt ein großes Lob. Im Grünwalder Stadion zu München hat die Elf eine ihrer besten Saisonvorstellungen abgegeben. Sie hat bewiesen, dass sie auch beim Topfavoriten dieser Saison bestehen kann, folglich zum Favoritenkreis gehört. Die Statistik mit 2:2 Punkten gegen die "Löwen" unterstreicht diese Aussage. Nun dürfen die Fans darauf hoffen, dass die Ronhofer auch im Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Bayreuth ein ähnliches Selbstbewusstsein zeigen. Die Münchner liegen jetzt zwar immer noch fünf Punkte vor dem Kleeblatt. Sie sind aber verwundbar. Die Saison ist wohl noch lange nicht entschieden.
1860 München: Berg - Ossen - Schnell, Miller (62. Gröber) - Maurer, Keller, Störzenhofecker, Ziemer, Kneißl - Kroninger, Schlotterbeck - Trainer: Werner Lorant
SpVgg Fürth: Kastner - Glintschert - Lunz, Förster - Beierlorzer (56. Müller), Schaller, Probst, Hartig, Hermann, Ebner - Zettl - Trainer: Günter Gerling
Tore: 0:1 Beierlorzer (19.), 1:1 Ziemer (80.)
Schiedsrichter: Gebele (Amberg)
Zuschauer: 5500
Gelbe Karten (Gast): Müller
Zeitstrafen: Kneißl (69.), Ossen (71.)
Zeitstrafen (Gast): Müller (60.), Schaller (74.), Zettl (90.)
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