Die gestrige Weihnachtsfeier der SpVgg Fürth wird wohl nicht allzu lustig gewesen sein. 1:4 verloren die Ronhofer tags zuvor ihr Nachholspiel beim FC Augsburg. Damit fiel das Kleeblatt auf den vierten Tabellenplatz der Bayernliga zurück. Die Schwaben werden offensichtlich immer mehr zu einem Angstgegner der Fürther. Das Spiel stand ohnehin unter einem ungünstigen Stern, weil die Augsburger die Nachholpartie unbedingt auf das nächste Jahr verschieben wollten und Fürth auf dem Termin 19. Dezember beharrte. Zustande gekommen ist dann eine Begegnung mit gleichverteilten Chancen. Beim FCA fehlten Zimmermann und Haller, bei den Ronhofern Andreas Hartig und Achim Beierlorzer.
Hartig leidet unter einer Darmgrippe, Beierlorzer hat sich in einen USA-Urlaub verabschiedet. Präsident Edgar Burkart quittierte dies mit einer Geldstrafe. Den Betrag wollte er allerdings nicht verraten. Das Kleeblatt hatte Pech. Schiedsrichter Josef Maier (München) entschied die Partie im Alleingang. In der ersten Halbzeit tat er zwar alles, um nicht in den Ruf eines Heimschiedsrichters zu geraten. Nach dem Wechsel fiel er aber auf Flugakrobatik herein. Josef Babatunde ließ sich im Strafraum fallen (68.). Der Unparteiische entschied auf Elfmeter. Gerhard Schroll ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte zum entscheidenden 3:1. Vor der Pause kam es zu einer ausgeglichenen Begegnung, wobei die größere Spritzigkeit der Gastgeber den Ausschlag gab. Nach einer Viertelstunde musste Torwart Roland Kastner sein ganzes Können aufbieten, um gegen den allein auf ihn zulaufenden Christian Radlmaier zu klären.
Die Gäste verließen sich auf ihre Abseitsfalle. Doch gepennt hat Jürgen Schaller, der übrigens im Rosenaustadion sein wohl bestes Spiel im Kleebatt-Dress bestritten hat. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Fürther zwar die größeren Spielanteile, Augsburg gefiel dafür mit den besseren Torszenen. Dies wurde nach 20 Minuten auch belohnt, als Radlmaier seinen Gegenspieler Bernd Lunz verlud und eine fast schon akrobatische Vorlage von Babatunde zum 1:0 einschoss. Die Freude des FCA über diese Führung dauerte allerdings nur wenige Minuten. In der 23. Minute musste FCA-Libero Andreas Dörr nach einem Foul an Martin Hermann für zehn Minuten vom Platz. Es vergingen nur Sekunden, als Harald Ebner mit seiner besten Tat an diesem Tage einen Freistoß genau an der Mauer vorbeizirkelte und damit den Ausgleich erzielte.
Spannend blieb es aber weiterhin. In der 27. Minute musste Kastner zum zweitenmal hinter sich greifen. Schroll spielte Günter Gail, der vorher schon nur die Latte getroffen hatte (9.), mit einem herrlichen Pass frei. Schaller versuchte noch, dem Augsburger hinterherzulaufen, kam aber nicht nach. Es stand 2:1. Nach dem Wechsel wendete sich das Blatt zugunsten der Gastgeber. Ebner handelte sich in der 64. Minute eine Zeitstrafe ein. Und wieder einmal wurde Babatunde zum entscheidenden Spieler gegen Fürth. In der 65. Minute traf er nach einem Fehler von Förster nur den Pfosten. Drei Minute später schindete er gegen den eingewechselten Valeri Penner einen Strafstoß, der zum entscheidenden 3:1 geführt hat. Damit war die offensive Marschroute von Trainer Günter Gerling gänzlich misslungen. In der 51. Minute brachte er für Libero Glintschert Penner. Später kam auch noch Norbert Schlegel (71.) für Bernd Lunz auf den Platz. Der Coach hat alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Ohne Ausputzer handelten sich die Fürther einige kritische Situationen ein. In der 72. Minute traf Gail den Pfosten. Den Rückpraller setzte Babatunde, wer sonst, zum 4:1-Endstand ins Tor. In der Schlussphase gab es zwar noch einen Lattentreffer für die Fürther, doch am Ergebnis änderte dies nichts.