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Saison 1985/1986
17. Spieltag (Nachholspiel) - Sa., 15.02.1986, 14:30 Uhr
SV Heidingsfeld - SpVgg Fürth
2:3 (2:0)
Nachholspiel vom 23.11.1985
Mit einem 3:2-Sieg beim SV Heidingsfeld startete Bayernligist SpVgg Fürth ins neue Jahr. Nach dem glücklichen Erfolg stellte Kleeblatt-Trainer Günter Gerling zufrieden fest: „Das einwöchige Trainingslager in Spanien hat sich im Hinblick auf die Moral und den Zusammenhalt in der Mannschaft ausbezahlt."
Der gute Auftakt nach der langen Winterpause lässt die Kleeblättler zuversichtlich in die Zukunft blicken. In der Bayernliga haben sie lange auf einen erfolgreichen Start ins neue Jahr warten müssen.
Es ging blitzschnell in der 33. Spielminute: „Raus!", rief Libero Seelmann. Fürths Deckung rückte auf, Heidingsfelds Fesel erkannte die Lücke, passte zu Göbel. Der lief auf und davon, hatte aber, wie sechs Minuten später, als er wieder unbedrängt davonziehen konnte, nicht den Mut, selbst zu schießen. Er spielte quer zu Torjäger Schmitt, der kaltblütig zum 2:0 einschoss. Abseits soll er gestanden haben. Unfähig, die eigenen Unzulänglichkeiten einzusehen, attackierten die Gäste einschließlich Trainer Gerling den Unparteiischen und Linienrichter Bär aus Hummendorf, brachten dadurch ihre eigenen Fans in Aufruhr und verscherzten sich viele Sympathien.
Dabei war das 2:0 nicht mehr als die gerechte Strafe für eine ungenügende Leistung. Zur Pause waren die Fürther damit sogar noch gut bedient. Dass es nach dem Pausentee völlig anders lief, nur noch die Gäste stürmten und zwei Punkte relativ sicher nach Hause spielten, rückte das am Main erwartete Bild vom Titelanwärter SpVgg Fürth allerdings wieder zurecht.
Am Ende blieb unverständlich, warum sich die Ronhöfer 45 Minuten lang so schwer taten. Die Abwehr, die eigentlich nie zur Ruhe kam, fiel zu Beginn von einer Ohnmacht in die andere. Hätte nicht Beiersdorfer seine Startschwierigkeiten schnell überwunden, noch größeres Unheil hätte dauernd in der Luft geschwebt. Doch auch er drängte zusammen mit Weyerich viel zu sorglos in die Offensive, erkannte nicht, dass Meindl und Distler mit ihren Gegenspielern Allig und Metzger nicht zurecht kamen.
Bei Meindl reagierte Trainer Gerling sofort, als dieser Allig schon nach fünf Minuten die Beine wegzog. Jakl übernahm den schnellen Würzburger, der danach kaum noch gesehen wurde. Während Meindl bald gehen musste, hatte Gerling mit Distler mehr Geduld. Früh ermahnt und wegen Handspiels verwarnt, musste der Fürther noch vor der Pause auf die Strafbank. Nach einem Foul an Bemerl (63. Minute) schien der Platzverweis fällig, doch Schiedsrichter Dreitz ließ angesichts der schwierigen Bodenverhältnisse Nachsicht walten. Gerling nahm ihn aber erst vom Feld, als er auch noch zwei beste Torgelegenheiten (64. und 75.) ungenutzt ließ.
Von Ebner gingen danach viele gute Szenen aus. Er servierte Kastl auch den Ball zum entscheidenden 3:2, bei dem der Fürther Mittelstürmer seine Tugenden bewies: Mit einer schnellen Drehung ließ er seinen unerbittlichen Bewacher Skalka aussteigen. Torhüter Pickmann hatte bei dem genau in die Torecke gezogenen Ball keine Abwehrchance.
Der Heidingsfelder Schlussmann freilich ebnete den Gästen den Weg zum unbeschwerten Auftreten im zweiten Durchgang. Beide Mannschaften hatten sich noch nicht richtig formiert, als Diekmann eine Kastl-Flanke nicht abzufangen vermochte und Weyerich nur noch einzunicken brauchte. Die Gastgeber wurden dadurch völlig verunsichert, Fürth setzte nach und bestimmte eindeutig das Geschehen, Rudolf Litz wuchs zum überragenden Spielmacher heran, Weyerich, der vorher Göbel sträflich viel Spielraum gelassen hatte, schoss, was das Zeug hielt, und Susser zermürbte durch ständiges Rochieren seinen hartnäckigen Schatten Gürtler.
Nun begann Kastner zu frieren, plötzlich funktionierte beim Gast das Räderwerk zwischen Abwehr und Angriff. Fesel wurde mit dem agilen Reichel kaum noch fertig, doch dessen Freistoßtor zum 2:2, nach dem sich die Unsauberkeiten in der Würzburger Deckung gehäuft hatten, war wiederum ein Geschenk Diekmanns. Den direkt auf den Mann geschossenen Ball ließ er durch die Hände gleiten.
So beklagte der Heidingsfelder Spielertrainer Lorant denn auch persönliche Fehler, die seine Mannschaft auf die Verliererstraße gebracht hätten. Den einen Punkt, den man so gerne behalten wollte, vergab Lorant selbst, als er in der vorletzten Spielminute, von Göbel glänzend freigespielt, den Ball aus acht Metern über das Gästetor jagte. In dieser Szene hätte sich beinahe gerächt, dass Kastl und Co. vorher viele gute Gelegenheiten ausgelassen hatten. Denn Kastner musste sich gegen Allig (82.) mächtig strecken und Gerling gab am Spielfeldrand unruhig eine Defensivanweisung nach der anderen.
Freilich blieben die Fürther in einem furiosen Endspurt auch nichts schuldig. Diekmann hatte mit Ebners platziertem Schuss (87.) viel Mühe und Susser (88.) verfehlte nach einem unwiderstehlichen Solo nur knapp.
Es spricht letztlich auch für den Gast, dass die Heidingsfelder ihre eigene spielerische Leistung als die beste seit vielen Wochen einschätzten. Auch die 1500 Besucher waren mit der Leistungsbereitschaft beider Mannschaften zufrieden. Das personelle Reservoir des Aufsteigers ist eben knapp bemessen, auf einen Leistungsträger wie Torjäger Erich Schmitt (31 Jahre) kann sich eine Abwehr schnell einstellen. Beiersdorfer zeigte dem langsamer gewordenen SVH-Mittelstürmer zudem seine Grenzen auf. Damit bleibt den Fürthern vorübergehende Leichtfertigkeit vorzuwerfen, die sie fast an den Abgrund gebracht hätte. Gerade weil die Partie gegen einen entschlosseneren Gegner nach 45 Minuten hätte verloren sein können, wird Trainer Gerling über den Tagessieg hinaus ein Augenmerk auf die Stabilisierung seiner Deckung legen müssen.
Die Erfahrenen Weyerich und Susser kann er dabei nicht aus der Verantwortung entlasten. Ihre zu sorglose Deckungsarbeit könnte einem Überlegenheitsgefühl entspringen, das in Heidingsfeld kompensiert wurde, bei künftigen Aufgaben aber ins Auge gehen könnte.
SV Heidingsfeld: Diekmann - Bemerl (79. Scheller) - Fesel, Skalka - Gürtler, Göbel, Lorant, Weißenberger, Metzger - Schmitt, Allig - Trainer: Werner Lorant
SpVgg Fürth: Kastner - Seelmann - Distler (75. Ebner), Beiersdorfer - Weyerich, Jakl, Litz, Susser, Meindl (36. Simon) - Kastl, Reichel - Trainer: Günter Gerling
Tore: 1:0 Lorant (5., Foulelfmeter), 2:0 Schmitt (33.), 2:1 Weyerich (49.) 2:2 Reichel (69.), 2:3 Kastl (77.)
Schiedsrichter: Dreitz (Kronach)
Zuschauer: 1500
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