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Saison 1985/1986
21. Spieltag (Nachholspiel) - Sa., 22.02.1986, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - ESV Ingolstadt
5:1 (4:1)
Nachholspiel vom 21.12.1985
Auch das zweite Spiel in diesem Jahr auf Schnee und Eis verlief für den Meisterschaftsmitbewerber der Bayernliga, SpVgg Fürth, erfolgreich. Bei klirrender Kälte schlugen die Kleeblättler am Samstag im Ronhof den vom Abstieg bedrohten ESV Ingolstadt sicher mit 5:1 Toren.
Diese Begegnung lieferte den Befürwortern der erweiterten Winterpause ein stichhaltiges Argument: Wiederholt hatten die Akteure hüben wie drüben mehr mit der eigenen Balance zu kämpfen als sich um Ball und Gegner kümmern zu können. Hut ab vor den insgesamt eingesetzten 26 Akteuren; sie befleißigten sich wohltuender Fairness, so dass es zu keinerlei schlimmeren Blessuren kam.
Bei Temperaturen um minus drei bis vier Grad kamen nur die treuesten der Treuen. In der angegebenen Zuschauerzahl von 1750 sind die Dauerkartenbesitzer inbegriffen, die sicherlich nicht alle anwesend waren. Niemand wunderte sich, dass der Ronhof am Samstag den mit Abstand schlechtesten Besuch in dieser Saison aufwies. Denn daran gibt es nichts zu rütteln: Fußball ist kein Wintersport.
Fürths Trainer Günter Gerling setzte einerseits auf Offensive und brachte den wieder genesenen Martin Hermann im vorderen Mittelfeld; allerdings ging von Hermann nicht die erhoffte Wirkung aus; nach einer guten Stunde löste ihn der drangvolle Harald Ebner ab. Andererseits hatte der Kleeblatt-Coach beträchtlichen Respekt vor ESV-Spielführer und Spielmacher Herzenberger und beauftragte Harald Distler, diesen eng zu decken. Dennoch hatte Herzenberger eine Menge guter Szenen und war bester Spieler des Teams von der Schanz.
Zumindest einem Akteur schien das spiegelblanke Parkett nichts anhaben zu können: Sigi Sussers Ballfertigkeiten feierten Triumphe. Es war eine Freude, Fürths zweitältesten Spieler am Werk zu sehen, wie er seine Gegenspieler narrte - manchmal auch die eigenen -, seine Routine ausspielte, zwei blitzsaubere Tore schoss und bei zwei weiteren Pate stand. So kalt es auch war, an Sussers Spielkunst - mit Bayernligamaßstab gemessen - konnten sich die Zuschauer erwärmen.
Nicht zu vergessen die beiden Fürther Angriffsspitzen Roland Reichel und Manfred Kastl, die ständig in Bewegung sind, enormen Drang zum gegnerischen Tor entwickeln und sich durchzusetzen verstehen, auch wenn es im Abschluss dann und wann einmal hapert.
Zur allgemeinen Überraschung versteckten sich die Eisenbahner nicht, waren von Beginn an bestrebt, die Fürther mit schnellen Angriffen zu überraschen. Die Kleeblatt-Abwehr hatte zunächst einige Mühe, sich darauf einzustellen. Doch mit einem Kabinettstückchen verscheuchte Susser in der zehnten Minute die Fürther Sorgen. Brillant hob er den Ball über den herauslaufenden Torhüter Lebrecht hinweg und köpfte ihn elegant ins leere Gehäuse. In jeder Beziehung ein Tor mit Köpfchen. Dann wies ESV-Angriffsspitze Riepl nach, wie gefahrvoll er für gegnerische Torhüter sein kann, traf allerdings nur das Außennetz. Doch brachte die 23. Minute den Ausgleich. Einen flach geschossenen Freistoß von Huber ließ der überraschte und steif gefrorene Kastner ins Netz rutschen. Doch postwendend kam die neuerliche Fürther Führung. Nach abgepralltem Susser-Schuss sprang das Leder Kastl vor die Füße, der es blitzschnell in das ESV-Gehäuse hämmerte.
Ein phantastisches Tor gelang Rudolf Litz (33.). Eine Hereingabe von Kastl fälschte ESV-Libero Huber ab und der Fürther Mittelfeldspieler jagte den Ball mit einem Scherenschlag, der sogar Klaus Fischer zur Ehre gereicht hätte, zum 3:1 ins Netz.
Postwendend hätte es ums Haar 3:2 gestanden, doch zum Glück für die Fürther strich Dieter Seelmanns verunglückter Kopfball knapp am eigenen Tor vorbei.
Zunächst hatte Reichel nach einem Litz-Zuspiel mit einem etwas zu hoch angesetzten Kopfball Pech, doch in der 41. Minute konnte auch er sich in die Torschützenliste eingetragen. Susser spielte sich durch, hätte selbst schießen können, hob die Kugel jedoch zu dem besser stehenden Reichel, der sie volley in die Maschen jagte. Ein prächtiger Treffer, so recht nach dem Herzen der Kleeblatt-Fans.
Nach dem 4:1-Pausenstand war naturgemäß bei Wiederbeginn die Luft raus. Zwar versuchte es Ingolstadts Trainer Zoltan Varga mit zwei neuen Spielern, doch zu einem echten Aufbäumen gegen die praktisch schon besiegelte Niederlage reichten weder Kampfkraft noch Spielvermögen aus. Selbst als der nachlassende Hermann den Ball dem Gegner zum Einschuss servierte, verhinderte Roland Kastner einen weiteren Gegentreffer.
Als in der 58. Minute der Ball nach einem Pressschlag in Richtung Ingolstädter Tor rollte, schaltete der gerissene Susser am schnellsten und lenkte überlegt zum 5:1 ins Netz.
Das war die endgültige Entscheidung. Nachher ließen es verschiedene Kleeblatt-Akteure recht locker weiterlaufen. So hätten die Eisenbahner noch zwei klare Einschussmöglichkeiten. Erst traf der schussstarke Riepl die Lattenoberkante (69.), schließlich zielte der zur Pause eingewechselte Bögl in bester Position knapp daneben. Die größte Möglichkeit ließ allerdings Reichel fünf Minuten vor Schluss aus, als er nach prächtigem Susser-Solo den Ball aus kürzester Entfernung nicht im Tor unterbringen konnte.
Wie die Spiele vor einer Woche in Heidingsfeld (3:2-Sieg) und nun gegen den ESV Ingolstadt zeigten, hat sich das Trainingslager im Süden Spaniens positiv ausgewirkt Die Mannschaft ist in Schwung. Diese Feststellung hat auch dann noch Bestand, wenn man berücksichtigt, dass am Samstag die Korsettstangen des Fürther Spiels, Seelmann, Weyerich und Beiersdorfer, längst nicht in gewohnter Manier aufspielten. Gegen die Ingolstädter genügten Durchschnittsleistungen, um klar zu gewinnen.
Doch zumindest für die nächsten drei Spiele wird dies nicht ausreichen. In den Wochen der Wahrheit geht es zunächst am Samstag ins Grünwalder Stadion, wo die Münchner „Löwen" heiß darauf sind, den Ansturm der Fürther auf die Tabellenspitze abzuwehren. Eine Woche später, Samstag, 8. März, weilt Meisterschaftsmitbewerber FC Augsburg im Ronhof, und drei Tage später, Dienstag, 11. März, tritt das Kleeblatt erneut im Grünwalder Stadion an, wo Meisterschaftsaspirant SpVgg Unterhaching der Gegner ist, diesmal unter Flutlicht
Die Münchner waren natürlich nicht untätig, schickten am Samstag ihre Neuerwerbung Jürgen Täuber zur Beobachtung in den Ronhof. Natürlich war er von den ersten 45 Minuten beeindruckt, wenn er auch - wie könnte es anders sein - im Brustton der Überzeugung von sich gab, die Fürther seien zu packen.
SpVgg Fürth: Kastner - Seelmann - Jakl, Beiersdorfer - Distler, Weyerich, Litz (63. Simon), Susser, Hermann (65. Ebner) - Kastl, Reichel - Trainer: Günter Gerling
ESV Ingolstadt: Lebrecht - Huber - Benz, Eichhorn, Ledl - Scheitler, Schmidt, Glass (46. Bögl), Herzenberger - Fuchs (46. Weihard), Riepl - Trainer: Zoltan Varga
Tore: 1:0 Susser (10.), 1:1 Huber (23.), 2:1 Kastl (24.), 3:1 Litz (33.), 4:1 Reichel (41.), 5:1 Susser (58.)
Schiedsrichter: Tabbert (Ahornberg)
Zuschauer: 1750
Gelbe Karten: Jakl
Gelbe Karten (Gast): Ledl
Zeitstrafen: Benz (37.)
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