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Saison 1985/1986
24. Spieltag - So., 16.03.1986, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - FC Memmingen
1:1 (0:0)
Die restlichen Ergebnisse der Fußball-Bayernliga von diesem Wochenende hätten die SpVgg Fürth eigentlich beflügeln müssen, schließlich hatte sie nach den Niederlagen von Landshut und 1860 München die große Chance, sich mit einem Heimsieg über den FC Memmingen an die Tabellenspitze zu setzen. Doch aus dem erhofften Sprung auf den Platz an der Sonne wurde nichts. Die Begegnung mit den Allgäuern endete 1:1 (0:0). Bitter enttäuscht verließen 2600 Zuschauer den Ronhof.
Wie gelähmt traten die Kleeblättler gegen die schwachen Allgäuer auf, zeigten eine der schlechtesten Vorstellungen dieser Saison. Der objektive Beobachter konnte angesichts der Vorgänge auf dem Spielfeld niemals auf die Idee kommen, hier spiele ein Meisterschaftsaspirant gegen einen Abstiegskandidaten. Vielmehr musste er annehmen, im Ronhof stünden sich zwei Kellerkinder gegenüber.
Bei herrlichem Frühlingswetter, aber tiefem Boden, hatten höchstens die ersten 30 Minuten Bayernliga-Format. „Da dachte ich", so Memmingens Trainer Manfred Sudeck, „die Fürther würden uns regelrecht niedermachen." Umso überraschter war am Ende über die Punkteteilung. Sudeck: „Eine clevere Mannschaft hätte hier heute sicher beide Punkte geholt. Ob bei den Gastgebern Unvermögen schuld am Ergebnis war oder die gute Leistung unserer Abwehr will ich dahingestellt lassen."
Bei den Ronhöfern wollte Stimmung nicht so recht aufkommen. Lange Gesichter überwogen bei den Verantwortlichen und Trainer Günter Gerling trauerte dem „verlorenen Punkt" nach. „Eine halbe Stunde haben wir sehr gut gespielt, verschossen in dieser Phase prompt einen Elfmeter. Dann passierte genau das, was wir unbedingt vermeiden wollten: Die Spieler verzettelten sich zu sehr in Einzelaktionen. Ein persönlicher Fehler führte zum Führungstor der Memminger", sagte er nach dem Spiel.
Unglücksrabe des Tages war Rudi Litz. Der Mittelfeldspieler vergab nach elf Minuten einen Elfmeter, als Susser von Scheifler im Strafraum von den Beinen geholt worden war. Litz zielte neben den linken Pfosten. Gerling: „Ich verstehe das nicht. Im Training hat er bestimmt 15mal rechts gezielt und auf einmal probiert er es links."
Weyerich, der ebenso wie Susser vor einer Woche gegen Augsburg bei einem Strafstoß gescheitert war, sollte eigentlich anlaufen. „Doch er zog nicht richtig und Litz war sich seiner Sache sicher", so Gerling.
Litz sollte noch einmal in Erscheinung treten. Nach der Pause blieb er in der Kabine, dafür kam Ebner. Dazu der Coach: „Litz war bei Kritik zum wiederholten Male nicht ansprechbar und wurde deshalb ausgewechselt. Außerdem habe ich ihn vom Montagstraining suspendiert" Der Fürther Trainer pokerte hoch und verlor. Schon nach 37 Minuten nahm er Jakl vom Feld und brachte Meindl („Ich wollte den Druck über den linken Flügel verstärken"). Und zur Pause folgte die zweite Auswechslung. Doch das rächte sich nach 53 Minuten, als Reichel verletzt wurde. Die restlichen Spielminuten konnte der Stürmer nur noch humpelnd mitmachen, war praktisch Statist. Gerling:„Das geht auf die Kappe von Litz."
Zweimal rückte er allerdings danach ins Blickfeld, zunächst beim 1:1-Ausgleich durch Kastl beim zweiten Nachschuss, dann bei einem Kopfball von Seelmann (87.), den er ins Aus lenkte. Hätte Reichel nicht eingegriffen, dann wäre der Ball im Tor gelandet.
Eine halbe Stunde lang bestimmten die Ronhöfer eindeutig das Geschehen, ohne allerdings klare Torchancen herauszuspielen. Das Zusammenspiel klappte nicht und die sonst so präzisen Flanken kamen zu ungenau. So musste das Team am Ende der ersten Halbzeit froh sein, nicht im Rückstand zu liegen. Als sich Torwart Kastner (30.) bei einer Flanke verrechnete, köpfte Reger zum Glück ins Aus. Und dann hatte Ullmann gleich zwei gute Möglichkeiten (31. und 42.).
Die biederen Allgäuer hatten noch ein weiteres Plus, nämlich ihre Abwehr, von der die SpVgg-Angreifer Kastl und Reichel praktisch kaltgestellt wurden. Ab der 41. Minute musste Seelmann für zehn Minuten vom Platz.
Nach der Pause fanden die hektischen und verkrampften Fürther ebenfalls ihren Spielrhythmus nicht. In der 56. Minute kam dann der beinahe schon überfällige Schock. Knappe nutze einen Fehler von Meindl zum 0:1. Vergeblich und zu Unrecht warteten die Ronhöfer in dieser Szene auf den Abseitspfiff.
Ungenaue Schüsse aus der zweiten Reihe und Flanken in das vielbeinige Memminger Abwehrzentrum, die selten den Mitspieler erreichten, folgten. Am besten zielte noch Weyerich (59.), als er mit einem Schuss aus rund 30 Metern den FC-Schlussmann zu einer Glanzparade zwang. Selbst eine zahlenmäßige Überlegenheit - Miorin musste in der 58. Minute für zehn Minuten vom Platz - blieb ungenutzt. Ein weiterer Elfmeter lag eine Viertelstunde vor Schluss in der Luft, als Kastl im Strafraum umgestoßen wurde. Doch der Unparteiische reagierte nicht.
Auf sehr kuriose Weise kam der erlösende Ausgleich zustande. Zunächst traf Distler nur den Pfosten, dann wurden die Nachschüsse von Kastl und Reichel abgewehrt. In seinem zweiten Versuch war Kastl dann erfolgreich.
Den rabenschwarzen Sonntag sollten die Ronhöfer so schnell wie möglich vergessen. Dass sie weitaus mehr können, haben sie in den vergangenen Wochen bewiesen. Mit Ausnahme von Torwart Kastner und Susser, der aber noch viel mehr zu bieten hat, hat praktisch kein Fürther gegen Memmingen seine Normalform Am Mittwoch gegen die SpVgg Unterhaching bedarf es einer gewaltigen Leistungssteigerung, Diese Begegnung ist allerdings noch in gestellt weil die Stadt München bislang das Grünwalder Stadion nicht freigegeben hat.
SpVgg Fürth: Kastner - Seelmann - Jakl (37. Meindl), Beiersdorfer, Distler - Weyerich, Litz (46. Ebner), Susser, Hermann - Kastl, Reichel - Trainer: Günter Gerling
FC Memmingen: Häfele - Schmid - Glaser, Miorin - Frasch, Dörr, Reger, Deckert, Scheifler - Ullmann (89. Sommer), Knappe (82. Mayer) - Trainer: Manfred Sudeck
Tore: 0:1 Knappe (56.), 1:1 Kastl (78.)
Schiedsrichter: Stange (Rieneck)
Zuschauer: 2600
Besondere Vorkommnisse: Litz schießt Foulelfmeter neben das Tor (11.)
Zeitstrafen: Seelmann (41.)
Zeitstrafen (Gast): Miorin (58.)
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