| Saison 1985/1986 |
|
28. Spieltag - Fr., 11.04.1986, 18:00 Uhr
|
|
SpVgg Fürth - 1. FC Nürnberg (Amat.)
2:2 (1:1) |
|
Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt! In diesem Rhytmus verlaufen derzeit die Spiele der Kleeblättler. Nach vier Spielen ohne Sieg zwei imponierende Auswärtssiege bei Spitzenmannschaften und jetzt wieder ein mehr als dürftiges Unentschieden gegen die mittelmäßigen Amateure des 1. FC Nürnberg. Die letzten wieder aufkeimenden Meister-schaftshoffnungen sind damit wieder erheblich gesunken.
Die Kleeblättler starteten in dieses Nachbarschaftsderby überaus nervös und kamen dadurch kaum zu gescheiten Spielzügen. Die nur 2.250 Zuschauer bekamen magere Fußballkost geboten, denn einerseits bevorzugte naturgemäß die Gastmannschaft mehr die Defensive, andererseits agierten auch die Kleeblättler äußerst vorsichtig und suchten ihrerseits nicht die bedingungslose Offensive. Dabei leisteten sich die Gastgeber eine Vielzahl von Abspielfehlern, wodurch der Kombinationsfluß arg gestört wurde. Überraschend dann die 1:0-Führung für die Club-Amateure, als Dieter Seelmann im Mittelfeld den Ball verlor, ein Nürnberger Spieler geschickt Torhüter Roland Kastner ins Leere laufen ließ und schließlich den Ball im leeren Tor unterbringen konnte. Der 0:1-Rückstand war nicht dazu angetan, das Spiel der Kleeblättler besser werden zu lassen. Die Mannschaft hatte noch immer Schwierigkeiten, den eigenen Rhytmus zu finden. Dennoch boten sich den Kleeblättlern nach einer Zeitstrafe für einen Clubspieler jetzt endlich Chancen für einen Torerfolg. Nachdem sich Dietmar Beiersdorfer bei einem Kopfball eine gute Gelegenheit bot, war es gleich darauf Harald Ebner, dem der erlösende Ausgleichstreffer gelang, nachdem er nach einer Flanke von Rudi Litz im Strafraum in Ballbesitz kam und den Ball flach ins kurze Eck jagte.
Nach dem Seitenwechsel schienen die Kleeblättler endlich aufgewacht zu sein, denn nun stürmten praktisch nur noch die Fürther und die Nürnberger kamen kaum mehr aus ihrer Hälfte heraus. Die Kleeblättler führten zeitweise ihren Gegner regelrecht vor und die Torchancen für die Gastgeber häuften sich. Die besten Möglichkeiten boten sich dabei Manfred Kastl, der am gegnerischen Torhüter scheiterte und Sigi Susser, der nach einem Alleingang den Ball knapp am langen Eck vorbei ins Aus schob. Die verdiente 2:1-Führung gelang schließlich Abwehrspieler Peter Jakl, der aus rund 25 Metern unbehindert abziehen konnte und am verdutzten gegnerischen Torhüter, der keinerlei Reaktion zeigte, vorbei ins Tor traf.
Auch in der Folgezeit bestimmten die Kleeblättler klar das Geschehen, doch wurden die sich nun weniger bietenden Chancen vergeben. Erst in der Schlußphase wurde die Begegnung dramatisch, nachdem sich die Kleeblättler offensichtlich mit einem knappen Sieg begnügen wollten und vor allem darauf bedacht waren, den Ein-Tor-Vorsprung über die Zeit zu bringen. Doch dies sollte sich rächen. Nachdem ein Nürnberger Spieler erst am Fürther Strafraum nur noch mit einem Foul gebremst werden konnte, landete der Ball im dritten Nachschuß des fälligen Freistoßes drei Minuten vor Spielschluß im Fürther Tor. Dennoch war ein Fürther Sieg immer noch möglich. In der letzten Spielminute hob jedoch der völlig frei vor dem gegnerischen Tor stehende Manfred Kastl den Ball allerdings knapp neben den Pfosten am Tor vorbei. Sekunden vor Schluß hatten dann aber auch die Kleeblättler nochmals Glück, als Armin Störzenhofecker ungedeckt vor Roland Kastner auftauchte, glücklicherweise aber ebenso verzog.
Die Enttäuschung bei den Platzherren war wegen des Punktverlustes natürlich groß. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten die Kleeblättler das Spiel sicher gewinnen müssen. Bleibt nur zu hoffen, daß nach einem schwachen Spiel nun wieder ein gutes Spiel mit einem Sieg folgt.
|
| SpVgg Fürth: |
Kastner - Seelmann - Distler, Rupp, Jakl - Beiersdorfer (74. Reichel), Litz (87. Adler), Susser, Hermann - Kastl, Ebner - Trainer: Günter Gerling |
| 1. FC Nürnberg II: |
Stumptner - Wild - Fürst, Held (45. Weinrich) - Störzenhofecker, Rosemann, Adlung, Daschner (80. Assenmacher), Tauchmann - Wabra, Niklaus - Trainer: Hubert Müller |
| Tore: |
0:1 Niklaus (19.), 1:1 Ebner (43.), 2:1 Jakl (70.), 2:2 Assenmacher (87.) |
| Schiedsrichter: |
Matschi (Hofolding) |
| Zuschauer: |
2250 |
