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Saison 1985/1986
34. Spieltag - Sa., 17.05.1986, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - SV Heidingsfeld
2:2 (0:1)
Auch im letzten Punktspiel der Bayernliga warteten die ziemlich wenig gewordenen Anhänger der SpVgg Fürth im Ronhof vergeblich auf einen Heimsieg der Kleeblättler. Gegen den vor dem Abstieg weiterhin nicht gesicherten SV Heidingsfeld reichte es nur zu einem mageren 2:2, nachdem die Gäste zur Pause noch mit 1:0 geführt hatten.

Es gab in den vergangenen Wochen schwächere Spiele der Fürther zu sehen als diesmal, auch wenn die Mannschaft zum Saisonabschluss längst nicht mehr zu jener Form auflief, als sie noch meisterschaftsverdächtig war. Dies lag zweifellos auch am SV Heidingsfeld, der dringend einen Sieg brauchte, deshalb zur Offensive gezwungen war und sein Heil im Angriff suchte. Viel fehlte nicht, und die Würzburger Vorstädter hätten beide Punkte mitgenommen. So aber müssen sie noch Entscheidungsspiele bestreiten, in die sie nach den im Ronhof gezeigten Leistungen mit Zuversicht gehen können. Einem Manne gebührt ein Sonderlob, dem 36jährigen Spielertrainer Werner Lorant, einst für die Frankfurter Eintracht tätig, der mit Abstand bester Spieler im Ronhof war.

Am Ende der Saison liegt die SpVgg Fürth in der Tabelle auf Platz vier, ein Ziel, das man sich zu Saisonbeginn gesteckt hatte. Dieses Abschneiden muss jedoch unbefriedigend bleiben, wenn man bedenkt, wie relativ leicht es in diesem Spieljahr gewesen wäre, Meister der Bayernliga zu werden und an den einnahmeträchtigen Aufstiegsspielen zur Zweiten Bundesliga teilzunehmen.

Nur während der ersten zehn Minuten waren die Fürther überlegen, hatten durch Reichel und Hermann Einschussmöglichkeiten, die jedoch der sehr aufmerksame Torhüter Müller zunichte machte. Dann musste Fürths Schlussmann Kastner alles aufbieten, um einen von Scheller raffiniert ins Torkreuz gehobenen Freistoß gerade noch herauszufischen. Als in der 18. Minute Jakl den technisch beschlagenen Scheller im Strafraum foulte, deutete der insgesamt gut, wenn auch mitunter zu kleinlich leitende Schiedsrichter Heim (München) auf den ominösen Punkt. Lorant verwandelte eiskalt zum Führungstreffer der Gäste. Schon eine Minute später schien das 0:2 fällig, doch lenkte Kastner nach einem Kopfball von Schmitt das Leder gerade noch an die Latte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff vollbrachte Kastner bei einem Kopfball von Allig aus kurzer Distanz erneut eine Glanztat.

Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst, als wolle das Kleeblatt-Team den Gegner in Grund und Boden spielen. Unaufhörlich bestürmten die Fürther das Tor der Gäste. Jakl versuchte es aus der zweiten Reihe, Ebner, dem nichts gelingen wollte, ballerte „in die Wolken", Hermann zielte aussichtsreich knapp daneben. Doch die erste Aktion der Heidingsfelder in Richtung Kastners Gehäuse führte zum 0:2. Einen von Lorant hereingebrachten Freistoß verlängerte der lange Skalka zu Torjäger Schmitt, der unhaltbar zum zweiten Treffer der Gäste einschoss.

Noch hatte sich bei den Heidingsfeldern der Jubel um das zweite Tor nicht gelegt, schlug es im Gegenzug bereits bei ihnen ein. Einen zu kurz abgewehrten Ball nahm Beiersdorfer direkt und jagte ihn an dem verdutzten Schlussmann Müller vorbei ins Netz. Es war Dietmar Beiersdorfers Abschiedsgeschenk an das Kleeblatt vor seinem Wechsel zum Hamburger SV. Manfred Kastl, der zweite Akteur, der den Ronhof mit dem Volksparkstadion vertauscht, litt immer noch an den Folgen seiner Verletzung, konnte deshalb auch am letzten Spieltag nicht eingesetzt werden.

Kurz darauf musste Seelmann nach einem üblen Foul für zehn Minuten vom Platz. Doch selbst mit dezimierter Mannschaft gelang den Fürthern in der 84. Minute der Ausgleich. Eine exakte Flanke von Hermann verwertete Reichel mit präzisem Kopfstoß zum 2:2.

Erstaunlich schnell erholte sich der SV Heidingsfeld von diesem Schock, innerhalb von fünf Minuten den 2:0-Vorsprung eingebüßt zu haben. Beiersdorfer rettete nach einem Solo von Schmitt gerade noch zur Ecke, gleich darauf konnte Heidingsfelds gefährlichster Angreifer erst im letzten Moment vor dem Einschuss gestoppt werden. Bei einem Allig-Schuss zeichnete sich Kastner erneut aus.

Kaum war Seelmann wieder im Spiel, musste Distler nach einer unfairen Attacke gegen Metzger für zehn Minuten auf die Bank (76.). Beiderseits suchte man in den letzten zehn Minuten, die Entscheidung zu erzwingen. Seelmann und Litz hatten mit Kopfbällen kein Glück. Umgekehrt schoss Metzger nur knapp daneben. Kurz vor Schluss musste auch noch Litz, der sich mit dem Schiedsrichter angelegt hatte, vom Platz. Der Unparteiische - keinesfalls ein Platzschiedsrichter - nahm es ganz genau, ließ drei Minuten nachspielen; Hier gelang Schmitt nochmals ein imponierender Alleingang, doch rettete Kastner den Kleeblatt das Remis, das insgesamt als gerechter Spielausgang zu werten ist.

Die 1200 Zuschauer, darunter eine stattliche Anzahl Anhänger des SV Heidingsfeld aus Würzburg und Umgebung, sahen zum Saisonabschluss eine interessante Partie. Das lag vornehmlich an den Gästen, die in Fürth unbedingt punkten mussten, um die Chance auf den Klassenverbleib wahrzunehmen. Deshalb verzichteten sie auf das bei Gastmannschaften übliche „Mauern" (in der Trainersprache heißt dies „taktisches Konzept"), was dieser Begegnung ungemein gut bekam.

Die Kleeblättler waren offensichtlich um einen ansprechenden Abgang aus dieser Spielzeit bemüht. Nachdem man im Ronhof die Erwartungen ohnehin schon seit zwei Monaten zurückgeschraubt hatte, konnte man von der Heimelf nicht enttäuscht sein. Angenehm fiel Peter Jakl auf, der sich wiederholt in das Angriffsspiel einschaltete. Auch Martin Hermann wirkte zum Abschluss unerwartet munter. Rein gar nichts wollte dagegen dem unglücklichen Harald Ebner glücken. Er wurde schließlich von Thomas Adler abgelöst. Dessen Übungen für den „freien Fall“ wirkten zum Saisonabschluss peinlich.

Während die Heidingsfelder noch im gnadenlosen Kampf um den Verbleib in der Bayernliga stehen, ist für die Mannschaft vom Ronhof nach dem unrühmlichen Aus im Pokalwettbewerb die Saison gelaufen, sieht man von dem Privatspiel ab, das sie am 26. Mai beim TSV Altenberg zu bestreiten hat.
SpVgg Fürth: Kastner - Seelmann - Beiersdorfer (75. Rupp), Distler - Jakl, Litz, Weyerich, Susser, Hermann - Reichel, Ebner (75. Adler) - Trainer: Günter Gerling
SV Heidingsfeld: Müller - Braun - Fesel, Skalka, Bemerl - Göbel, Lorant, Metzger, Allig - Schmitt, Scheller (76. Lauterwald) - Trainer: Werner Lorant
Tore: 0:1 Lorant (18., Foulelfmeter), 0:2 Schmitt (58.), 1:2 Beiersdorfer (79.), 2:2 Reichel (84.)
Schiedsrichter: Heim (München)
Zuschauer: 1200
Gelbe Karten: Distler, Beiersdorfer, Weyerich
Gelbe Karten (Gast): Bemerl, Braun
Zeitstrafen: Seelmann (63.), Distler (76.), Litz (89.)
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