| Saison 1996/1997 |
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11. Spieltag - Sa., 19.10.1996, 14:30 Uhr
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SpVgg Greuther Fürth - Borussia Fulda
2:1 (1:1) |
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Mehr kann sich die SpVgg Greuther Fürth auf dem Weg in die Zweite Bundesliga gar nicht mehr wünschen. Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den starken Aufsteiger Borussia Fulda haben die Kleeblätter nun schon vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Nürnberg. Die Mannen um Trainer Armin Veh steuern mit Macht in Richtung Profiliga. Langsam werden auch die Fürther Fans vom Fußball-Fieber befallen. Der Vorverkauf für das Spiel am Mittwoch im Frankenstadion im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten Karlsruher SC lief auch am Samstag ausgezeichnet. Knapp 5000 Zuschauer gegen Fulda und ein großer Andrang beim Kindertag des Kleeblatts trotz des relativ schlechten Wetters sind ein Zeichen dafür, dass sich Präsident Helmut Hack und seine Mannen auf dem richtigen Wege befinden. Der sportliche Erfolg ist natürlich Grundvoraussetzung für alle Aktivitäten. Da lassen zur Zeit Trainer Armin Veh und seine Mannen keine Wünsche offen.
Die Heiterkeit, für die im Ronhof allein schon durch die zahlreichen Kinder gesorgt war, bekam allerdings zum Ende des Spiels einige Schatten, weil die Gäste aus Nordhessen unzufrieden waren. Sie schimpften vor allem mit dem Schiedsrichter, der einen ihrer Spieler per Gelbrot vom Platz schickte, Fürth außerdem einen Foulelfmeter zusprach. Letztlich aber rettete Borussia-Trainer Martin Hohmann, der kurz vorher beinahe explodiert wäre, die Situation. Bis fünf Minuten vor Schluss war es ein gelungenes Fußballfest. Was dann aber passierte, war zumindest unschön. Der eingewechselte Roland Stein und ein Fuldaer lagen an der Auslinie vor der Haupttribüne am Boden. Der Gästespieler schlug nach - dafür bekam er später die Gelbe Karte -, Stein schob ihn weg. Dies war für Borussen-Trainer Martin Hohmann Grund genug, auf Stein los zu gehen, was wiederum SpVgg-Coach Armin Veh auf den Plan rief. Hohmann musste seinen Platz auf der Bank verlassen und die Schlussminuten aus sicherer Entfernung verfolgen. Nach dem Schlusspfiff wurden dann die Wogen einigermaßen geglättet. Hohmann entschuldigte sich indirekt: "Ich kann nur hoffen, dass mir so etwas nicht mehr passiert." Dafür legte sich Veh - "Ich kann nicht zusehen, wie der gegnerische Trainer auf einen meiner Spieler losgeht" - mit einem Fuldaer Funktionär an, der kurz vor Beginn der Pressekonferenz sich in Anwesenheit der Medienvertreter per Handy über Ungerechtigkeiten gegenüber Fulda in diesem Spiel beschwerte. Vehs Frage - "Machen Sie jetzt Ihre eigene Pressekonferenz?" - war sicherlich berechtigt.
Danach aber kehrte Normalität ein, nach einem der spannendsten Spiele, das die Zuschauer in dieser Punktspielrunde im Ronhof zu sehen bekamen. Veh meinte: "In der ersten Halbzeit haben wir sehr guten Fußball gespielt, kassierten beim einzigen Torschuss von Fulda aber ein Tor. Danach hatten wir gegen zehn Mann größere Probleme, als zuvor gegen elf. Eine schöne Einzelleistung von Müller brachte schließlich die Entscheidung." Im Ronhof ging gleich von Beginn an die Post ab. Schon nach drei Minuten verwandelte Frank Türr eine Vorlage von Motzke zum 1:0. Zwölf Minuten später gelang Borussen-Spieler Hirsch bei einem Freistoß aus rund 35 Metern der Ausgleich. Der Ball passte genau unters Tordreieck. SpVgg-Keeper Andreas Menger - "Mir war die Sicht versperrt" - zeigte überhaupt keine Reaktion. Fulda blieb ein starker Gegner - Hohmann: "70 Minuten ist das Spiel so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Durch den Platzverweis ist unser Spielfluss aber verloren gegangen" -, es fehlten aber zunächst die gefährlichen Torszenen. Diese hatten die Kleeblättler. Die beste vergab Markus Lotter (27.) als er das leere Tor verfehlte.
Nach dem Wechsel wurde es für Fulda eng, weil Verteidiger Meinhardt nach wiederholtem Foul, diesmal an Müller, zurecht mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste. Die Nordhessen setzten voll auf Defensive, beschränkten sich auf einige wenige, aber gefährliche Konter. Dennoch hätten die Ronhofer schnell für eine Entscheidung sorgen können. So in der 74. Minute: Müller traf den Pfosten, danach wurde Jochen Weigl im Strafraum umgerissen. Den fälligen Elfmeter von Thomas Richter wehrte der Borussen-Schlussmann Thier ab. Den Treffer holten die Gastgeber eine Minute später nach. Wieder war Müller richtig postiert. Diesmal hob er eine Flanke von Stein über den Torwart zum 2:1-Endstand ins Tor. In der 80. Minute rettete dann das Tordreieck bei einem weiteren Heber von Müller für die Gäste. Fünf Minuten später stand King völlig frei im Strafraum, verfehlte aber das leere Tor.
Letztlich war es eine hochklassige Partie zwischen zwei gleichwertigen Mannschaften. Vor allem nach dem Wechsel, als in den Zweikämpfen die Vorentscheidung fiel, spielten die Platzherren disziplinierter, ließen sich trotz aller Hektik und Kampfkraft nicht provozieren. Die Spieler und Verantwortlichen aus Fulda reagierten da schon hitziger, was letztlich zur Gelb-Roten Karte führte. Alles in allem trafen die Ronhofer auf den erwartet starken Gegner, der durchaus seine eigenen Aufstiegsambitionen bestätigt hat. Durchgesetzt hat sich allerdings die clevere und außerdem besser besetzte Elf der Gastgeber. Nicht nur nach dieser Partie kann behauptet werden: An der Tabellenspitze steht die richtige Mannschaft.
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| SpVgg Greuther Fürth: |
Menger - Zietsch - Probst, Richter - Lotter, Weigl, Sbordone (72. Stein), Motzke (88. Dürr), Radoki - Türr, Müller - Trainer: Armin Veh |
| Borussia Fulda: |
Thier - Möller - Meinhardt, Wischermann (83. Tomic) - King, Freier, Radic, Hirsch, Martinez (68. Happ), Kress (68. Fladung) - Djappa - Trainer: Martin Hohmann |
| Tore: |
1:0 Türr (3.), 1:1 Hirsch (12.), 2:1 Müller (76.) |
| Schiedsrichter: |
Ehing (Singen) |
| Zuschauer: |
4660 |
| Gelb-Rote Karten (Gast): |
Meinhardt (56.) |
| Besondere Vorkommnisse: |
Thier hält Foulelfmeter von Richter (74.) |
