Recht stolz war Fürths Trainer Lothar Kleim nach dem 1:1 seiner Mannschaft bei der SpVgg Unterhaching: "Wir wollten unbedingt einen Punkt mitnehmen, nachdem uns am vergangenen Mittwoch die Bayern-Amateure aufs Kreuz legten. Diese Partie mit dem guten Ausgang für uns war jetzt wohl die beste Werbung für das Heimspiel am Mittwoch (18.15 Uhr) gegen den FC Augsburg. Das taktische Konzept ist voll aufgegangen, wenngleich nach vorne immer noch etwas die Durchschlagskraft fehlt. Auf jeden Fall stimmte bei meiner Mannschaft die Disziplin und der Einsatzwille."
In der Tat zeigten die Fürther besonders nach dem Seitenwechsel einen klaren Leistungsanstieg. In den ersten 45 Minuten dominierten freilich die Münchener Vorstädter, die sich Chancen am Fließband erspielten. Also Schwerstarbeit für die Fürther Abwehr um den sicheren Torhüter Roland Kastner und den umsichtigen Libero Horst Weyerich. Gegen das 0:1 war allerdings die Abwehr der "Kleeblättler" machtlos. Nach einem Super-Solo des Ex-Nürnbergers Thomas Niklaus zog Unterhachings Mittelstürmer Wolfgang Bauer aus 18 Meter ab. Das Leder klatschte unter die Torlatte und war wohl unhaltbar. Chancen blieben eigentlich für die Fürther vor dem Seitenwechsel Mangelware. Lediglich Peter Jakl versuchte es dreimal mit Distanzschüssen. Auf dem nassen Boden bestimmt kein schlechtes Mittel.
Nach der Pause sollte sich dann das Spielgeschehen weitgehend ändern. Fürth lockerte nun etwas die Deckung und kam, angetrieben von den beiden Mittelfeldregisseuren Martin Hermann und Sigi Susser, zu guten Kontermöglichkeiten. Dabei mussten die "Kleeblättler" nach 50 Minuten sogar eine Zeitstrafe wegstecken. Susser kam im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Nußhardt (Schwarzenfeld) bewertete dies als Schwalbe und schickte den Routinier vom Feld. Trotzdem blieb Fürth gefährlich und Unterhachings Abwehr geriet unter Druck. Bernd Studtrucker (58. Minute), Weyerich (59.) und der eingewechselte Jugoslawe Lazarovski (75.) besaßen bereits dicke Möglichkeiten zum Ausgleich. Um das 1:1 zu erzielen, benötigten die Gäste freilich etwas Glück. Ein Foul von Mittelstürmer Georg Roppelt an Unterhachings Torhüter Michael Probst übersah der Unparteiische und Harald Distler hatte keine Mühe, das Leder im leeren Unterhachinger Tor unterzubringen.
"Eine klare Regelwidrigkeit", schimpfte Unterhachings Trainer Peter Grosser, der allerdings diese Schiedsrichterentscheidung nicht als Entschuldigung für die schwache Leistung seiner Mannschaft nach der Pause ansehen wollte: "Wir müssen uns bei der eigenen Nase packen. Wer so viele Chancen vergibt, ist am Ende selbst schuld, wenn es nicht zum Sieg reicht". In den letzten zehn Minuten kam es dann zum offenen Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften. Hermann (82.) auf der einen Seite und Binner (86.) auf der anderen Seite hatten noch dicke Möglichkeiten, das Ergebnis zu korrigieren. Letztendlich geht das Unentschieden aber in Ordnung. Die besten Noten bei den Fürthern verdienten sich Torhüter Roland Kastner, Libero Horst Weyerich, im Mittelfeld Peter Jakl und Sigi Susser, enttäuschend lediglich die einzige Sturmspitze Georg Roppelt.