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Saison 1986/1987
17. Spieltag - Sa., 25.10.1986, 15:00 Uhr
FC Schweinfurt 05 - SpVgg Fürth
0:0
Bescheiden in den Ansprüchen ist man beim Fußball-Bayernligisten SpVgg Fürth aber auch beim wochenlang Furore machenden Aufsteiger FC 05 Schweinfurt geworden. "Endlich kein Gegentor. Wir müssen zufrieden sein", atmete Schweinfurts Trainer Heinz Wendrich nach dem 0:0 tief durch, nachdem seine Elf zuletzt zum Spielball der Konkurrenz geworden war. Nach 0:17 Toren in drei Spielen gingen die Kugellagerstädter mit viel Angst vor einem neuen Debakel in den Kampf, doch das legte sich schnell. Denn die Fürther, die in Seelmann den überragenden Akteur hatten, waren im Angriff nicht in der Lage, die zuletzt katastrophal gerupften 05er auf mögliche Nachwirkungen hin zu testen. Was allein zählte bei den Ronhofern, war der angestrebte Punktgewinn, der angesichts des bevorstehenden schweren Programms Erleichterung verursachte. Die spielerischen Darbietungen der SpVgg-Elf entsprachen ziemlich exakt dem schlechten Tabellenrang.
Darüber konnte Trainer Lothar Kleim jedoch hinwegsehen, weil in kämpferischer Hinsicht alles stimmte. Zäh und beharrlich bekämpften die Mittelfranken die zumeist angreifenden Schweinfurter, bei denen sich die Angriff spitzen Drenkard, G. Köhler und Häcker mit einer Ausnahme nicht entscheidend durchsetzen konnten. Diszipliniert und konsequent erfüllten die Kleeblätter ihre Defensivaufgaben, doch zu viel mehr reichte es nicht. Offensivkraft blitzte nur selten auf, auch weil Susser sich nicht gegen seinen agilen Gegenspieler Storch behaupten konnte. Zweikämpfe, in denen sich die Gastgeber immer wieder aufrieben, prägten das Spiel, das oftmals ein Gewürge war. Doch der Zweck heiligte die wenig attraktiven Mittel der Fürther, deren kämpferischer Großeinsatz zeigte, dass man den Ernst der Situation erkannt hat.
Mehr als dieser eine Punkt, den die Fürther sicher über die Runden brachten, war freilich nicht drin. 1:1 stand es zur Halbzeit im Vergleich der hochkarätigen Chancen. Trainer Kleim trauerte der günstigen Einschussmöglichkeit für Jakl in der 15. Minute nach, als sich FC 05-Torhüter Diekmann und Schürer behinderten, die Faustabwehr misslang und Jakl aus 15 Meter direkt abzog, doch am leeren Tor vorbeizielte. Doch Vorwürfe gab"s keine, denn der Ball war schwer zu kontrollieren. Viel schlimmer trieb es auf 05er-Seite der letztjährige Landesligatorjäger G. Köhler, der es nach Pfisters Steilpass das erste und einzige Mal schaffte (31.), die Fürther Abwehr komplett zu versetzen. Unbedrängt lief er auf das Tor zu und scheiterte wieder einmal an seinen Nerven. Überhastet zog er vorbei, als Kastner ihm entgegeneilte. "Es ist zum Verzweifeln mit ihm" schimpfte Trainer Wendrich, der es sich sogar erlauben konnte, mit dem gehbehinderten Lorant einen "Invaliden" als Libero aufzubieten. Der in 325 Bundesligaspielen gestählte 38jährige Klassespieler fing humpelnd das wenige ab, was seine Vorderleute gegen die Fürther Einzelkämpfer Distler und Herrmann passieren lassen mussten.
In punkto Torszenen hatten die Nullfünfer vor dem Wechsel nicht viel mehr auf zuweisen als die weit seltener im Angriff zu sehenden Fürther. Beinahe wären Seelmanns listige Vorstöße bei Eckbällen und Freistößen geglückt, die aufregende Momente verursachten. Trotz fehlender Unterstützung hielten sich vorne Distler und Herrmann wacker, die gemeinsam in der 35. Minute einen brillanten Konterangriff vortrugen, den Distler mit einem kernigen Schuss abschloss.
Schnelles Ausschwärmen und weiträumige Kombinationen fehlten im Repertoire der SpVgg, die vom Drang und der Dynamik des 05er-Mittelfeldspiels gebunden war. Aumeier, der als Dirigent gefiel, Storch, Käb und Pfister trieben zwar zäh und ausdauernd an, doch an der geschlossenen Abwehrfront in der Fürther Hälfte prallten alle Bemühungen ab. Gewissenhaft und beharrlich verrichteten im Mittelfeld von Aufseß, Tessmann, Jakl und Weyerich ihre Aufgaben.
Mehr als im ersten Durchgang mussten die Fürther auf ihre Abwehrkraft im zweiten Spielakt bauen, den die 05er bis zur 80. Minute überlegen gestalteten. Doch mit den stürmischen Attacken wurden der mit viel Spielübersicht glänzende Seelmann und seine Nebenleute hervorragend fertig, die das Tempo immer wieder aus dem Spiel nahmen und mit der Abseitsfalle wirkungsvoll operierten. Kaum einmal wurde es echt brenzlig für den sicheren Torhüter Kastner, der Endstation sämtlicher Schweinfurter Flanken war. Energisch stemmten sich Rupp, Müller und Jakl gegen die Angriffswellen. Nur zweimal wurde es bedrohlich: Nach Müllers zu kurzer Kopfballabwehr jagte Aumeier im Nachschuss den Ball vorbei und in der 75. Minute konnte sich Hacker gegen Jakl erstmals durchtanken, scheiterte aber an einem weiteren SpVgg-Abwehrspieler. Abwechslung in den Schweinfurter Ansturm brachte ein Solo von Herrmann (57.), der bei seinem einzigen starken Auftritt zwar drei Schweinfurter versetzte und Susser mustergültig bediente, doch der Ex-Profi schloss die herrliche Aktion kläglich ab. Mutig wagten sich die lauf- und kampfstarken Kleeblätter in den letzten zehn Minuten sogar in die Offensive, kamen zu mehreren Eckbällen, doch die beiderseitige Sturmflaute hielt bis zum Abpfiff an.
FC Schweinfurt 05: Diekmann - Lorant (60. Ludwig) - Schürer, W. Köhler, Pfister - Käb, Storch, Aumeier - Hacker, Drenkard (64. Baumeister), G. Köhler - Trainer: Heinz Wendrich
SpVgg Fürth: Kastner - Seelmann - Müller, Rupp, Jakl - Gaetgens (37. von Aufseß), Weyerich, Susser, Tessmann (63. Mesch) - Distler, Hermann - Trainer: Lothar Kleim
Schiedsrichter: Ermer (Weiden)
Zuschauer: 1200
Gelbe Karten: Lorant
Gelbe Karten (Gast): Jakl, Tessmann
Zeitstrafen (Gast): Hermann (68.)
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