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Saison 1986/1987
18. Spieltag - So., 02.11.1986, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - 1860 München
2:3 (0:3)
Bayernligist SpVgg Fürth bleibt Drittletzter der Tabelle. 2:3 verloren die Ronhofer gestern das Heimspiel gegen Spitzenreiter TSV 1860 München, der nach diesem glücklichen Sieg nach wie vor ungeschlagen bleibt. Es war der erste Erfolg der "Löwen" in Fürth, seitdem beide Teams in der Bayernliga spielen. Während die Münchner nach dem Abpfiff der Begegnung - Schiedsrichter Schirner aus Bamberg ließ jeweils drei Minuten nachspielen - die Arme hochrissen und jubelten, als wären sie gerade deutscher Meister geworden, hatten die Gastgeber allen Grund zur Enttäuschung. Die Niederlage gegen den TSV 1860, der das Prädikat "meisterlich" sich wahrlich nicht verdient hatte, müssen sich die Kleeblättler selbst zuschreiben, denn zumindest drei der insgesamt fünf Treffer besorgten sie selbst.
Die Begegnung bei regnerischem Herbstwetter begann mit einem Schock. Als Rupp nach knapp zwei Minuten im Mittelfeld den Ball vertändelte, nutzte das schließlich Löbmann zur 1:0-Führung der Gäste. An diesem Rückstand hatte das Team schwer zu kauen, fand überhaupt nicht zu seinem Spiel, wurde in der Folge regelrecht demontiert. Ein Debakel zeichnete sich ab. Völlig auf die Verliererstraße gerieten die Ronhofer in der 20. Minute, als Markus von Aufseß mit einem herrlichen Kopfball den eigenen Torwart zum 0:2 überwand. Bis dahin hatten die Platzherren nur eine einzige Möglichkeit, doch Hermann köpfte (16.) das Leder aus aussichtsreicher Position ins Aus. Acht Minuten später scheiterte Seelmann am gegnerischen Schlussmann. Inzwischen hatte sich einige Härte in die Begegnung geschlichen. Erstes "Opfer" wurde Thomas Rupp (27. Minute), der auf Zeit vom Platz gestellt wurde. Den zahlenmäßigen Vorteil nutzten die "Löwen" zum 0:3. Pinkall köpfte genau am Pfosten vorbei ein. Auf dem regennassen Boden sprang Kastner zwar in die richtige Richtung, erreichte das Leder aber nicht mehr.
Sekunden später hatten beide Mannschaften nur zehn Mann auf dem Platz, weil der Münchner Brandenburger nach einem bösen Foul an Distler eine Zehn-Minuten-Strafe erhielt. Außerdem wurde vor der Pause noch Löbmann (36.) auf Zeit vorn Rasen gestellt. Er hatte Torwart Kastner angesprungen.
Torwart Zander hatte der TSV 1860 es nun zu verdanken, dass den Fürthern kein Anschlusstreffer gelang. An dem Schlussmann scheiterten Distler (35.) und in der Nachspielzeit Weyerich. Jakl, der in der 38. Minute mit einer starken Prellung im Knie ausgewechselt werden musste, zielte (34.) daneben. Die Aktionen der Gastgeber waren auf Zufall aufgebaut. Spielerisch waren die Münchner klar überlegen. Alles deutete auf eine klare Abfuhr für die Platzherren hin.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild allerdings völlig. Die "Löwen" waren nun äußerst zahm, beinahe ängstlich und zeigten einige Schwächen. Fürth steigerte sich vor allem in kämpferischer Hinsicht und fand so zu seinem Spiel. Zunächst stand Hüttner (47.) allein vor Zander, scheiterte aber an dem Schlussmann.
Für den nächsten "Höhepunkt" sorgte einer unter den nur 3200 Zuschauern. In der 54. Minute flog eine Feuerwerksrakete aufs Spielfeld. Schiedsrichter Schirner aus Bamberg, der eine gute Figur abgab, unterbrach sofort die Partie und drohte mit Spielabbruch. Weitere Zwischenfälle blieben jedoch aus. Lediglich auf den Zuschauerrängen kam es zu einigen Schlägereien. Für die Münchner war diese Begegnung übrigens beinahe ein Heimspiel. Wohl 50 Prozent der Besucher kamen aus der Landeshauptstadt. Die Kleeblattfans konnten erstmals in der 58. Minute jubeln. Tessmann, der unauffällig im Mittelfeld agierte, schoss zum 1:3 ein. Drei Minuten später scheiterte der überraschend offensive Weyerich an Zander. Im Gegenzug rettete Distler vor dem eigenen Tor in letzter Sekunde.
Stand Glücksgöttin Fortuna den "Löwen" vor der Pause zur Seite, so hatten sie nun Pech. Schiedsrichter Schirner erkannte jedenfalls ein Kopfballtor von Löbmann (64.) aus nicht ganz durchsichtigen Gründen nicht an. Dazu 1860-Trainer Fahrudin Jusufi: "Das Tor war traumhaft. Die Entscheidung des Unparteiischen verstehe ich nicht. Für Kritik am Schiedsrichter bin aber nicht ich, sondern Franz Beckenbauer zuständig." Das beinahe Unmögliche, nämlich der Ausgleich, lag in den letzten 20 Minuten in der Luft, spätestens nach dem 2:3 des unermüdlich rackernden Distler. Er verwandelte eine von Susser
getretene Ecke. Nun drängten die Platzherren aufs gegnerische Tor, doch den kurz zuvor eingewechselten Gaetgens (75.) und Susser, der zum Schluss recht eigensinnig agierte, sowie Studtrucker (86.) blieb der Torerfolg versagt. "Löwen"-Coach Jusufi, der noch immer über die Nichtanerkennung des Löbmann-Tores schimpfte, wurde in der 87. Minute vom Schiedsrichter auf die Tribüne verbannt. Es blieb schließlich bei dem am Ende recht schmeichelhaften Sieg für die Gäste.
SpVgg Fürth: Kastner - Seelmann - von Aufseß, Rupp - Weyerich, Hütter (71. Gaetgens), Jakl (38. Studtrucker), Tessmann, Susser, Distler - Hermann - Trainer: Lothar Kleim
1860 München: Zander - Prokes - Grünwald, Goldstein - Renner, Bruckhoff (84. Aigner), Brandenburger, Pinkall, Geesdorf - Löbmann, Engert (72. Becker) - Trainer: Fahrudin Jusufi
Tore: 0:1 Löbmann (2.), 0:2 von Aufseß (20., Eigentor), 0:3 Pinkall (28.), 1:3 Tessmann (58.), 2:3 Distler (73.)
Schiedsrichter: Schirner (Geisfeld)
Zuschauer: 3200
Zeitstrafen: Rupp (27.)
Zeitstrafen (Gast): Brandenburger (29.), Löbmann (36.)
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