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Saison 1986/1987
23. Spieltag - Sa., 13.12.1986, 14:15 Uhr
SpVgg Fürth - TSV Ampfing
3:0 (2:0)

3:0 gewann die SpVgg Fürth das letzte Heimspiel dieses Jahres gegen den TSV Ampfing, doch zu übertriebener Freude gibt es keinen Anlass. Der Drittletzte der Bayernliga hat sich in der Tabelle nicht verbessert, kämpft somit weiter gegen den Abstieg in die Landesliga. Die Begegnung gegen Ampfing wird mit Sicherheit nicht in die Reihe der Glanzstunden des Fußballs aufgenommen werden. Kampf und Krampf standen im Mittelpunkt einer Begegnung, in der beide Teams auf einen Punktgewinn angewiesen waren. Ampfing wollte jedenfalls seinen Mittelplatz mit einem Teilerfolg festigen, während die Gastgeber unbedingt gewinnen mussten, um endlich Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle zu finden. Der Druck, der auf der SpVgg-Mannschaft lastet, ist enorm und war auch gegen die Oberbayern zu spüren. Fehlpässe gab es am laufenden Band, glücklicherweise wurden diese von den harmlosen TSV-Angreifern nicht genutzt. Bayernliga-Niveau hatte die Partie vor 1330 Zuschauern, die zu Hause gebliebenen Dauerkartenbesitzer mitgerechnet, jedenfalls nicht.
Das Spiel begann für die Gastgeber nach Maß. Schon nach neun Minuten besorgte Distler das 1:0. Der Fußballer, der zuvor am Strafraum gefoult worden war, nutzte eine Hereingabe von Weyerich, nachdem der daneben stehende Stefan Mesch verfehlt hatte. Der Schiedsrichter und das Glück standen den Platzherren auch zwei Minuten vor der Pause zur Seite. Der Unparteiische Nußhardt aus Schwarzenfeld erkannte jedenfalls auf Strafstoß, als Susser an der Strafraumgrenze von Regler umgerempelt worden war. Weyerich ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher. Glück hatte Fürth auch sechs Minuten vor Schluss, als von Aufseß eine Mesch-Flanke freistehend zum 3:0 nutzte. Bedanken konnte sich der Torschütze da bei Distler, der gesehen hat, dass sein Mitspieler besser postiert war und den Ball durchließ.
Grund zu Beanstandungen hatten die Ampfinger viele, so in der zwölften Minute, als Hertreiters Schuss aus der zweiten Reihe vom Pfosten ins Feld zurücksprang. SpVgg-Torwart Kastner hätte in dieser Szene keine Chance gehabt. Die meisten Zuschauer waren sicher, dass es sich hierbei um einen regulären Treffer gehandelt hat. Diese Meinung wurde vom Schiedsrichter aus verständlichen Gründen nicht geteilt. Glück hatte Kühnstetter nach einer Viertelstunde, als er gegen Distler nach einem Foul nachtrat und trotzdem nur die Gelbe Karte zu sehen bekam. Die Fürther begannen mit einem Doppel-Libero - von Aufseß und Weyerich im Mittelfeld -, waren aber zu nervös, um Spielzüge durchzuführen. Selbst erfahrene Leute wie Susser und Hermann leisteten sich Fehlpässe en masse. Als Rupp (28.) den falschen Mann anspielte und Albrecht nur eine Ecke herausholte, lag der Ausgleich in der Luft. Auf der Gegenseite brachte der unermüdlich rackernde Distler eine Susser-Hereingabe nicht unter Kontrolle. Technische Fertigkeiten sind nun einmal nicht die Stärke der Ronhofer.
Nach der Halbzeit wechselten die Ampfinger aus, tauschten Libero Legler gegen Fuchshuber. Dem Fürther Ansturm tat dies freilich keinen Abbruch. Hermann (57.), der nur selten in Erscheinung trat, scheiterte jedoch an TSV-Schlussmann Eiben. Eine Unterbrechung gab es vier Minuten später, als Mesch seinen Gegenspieler Hampe ungewollt mit dem Fuß am Kopf traf. Der Ampfinger konnte freilich weiterspielen. Die Gastgeber ließen sich nach einer Stunde nicht davon beirren, dass Susser nach einer Zerrung, die er sich kurz zuvor zugezogen hat, ausgewechselt werden musste. Der Anschlusstreffer lag in der Luft, als Hanny im Strafraum zwei Mann ausspielte (65.), doch an Kastner hängen blieb.
Abwehrfehler waren nur Sekunden später zu sehen, als Kühnstetter erneut Kastner prüfte, statt den Ball an den freistehenden Schick weiterzuleiten. Resigniert haben die Ampfinger spätestens nach dem Platzverweis gegen den zuvor hart zur Sache gehenden Hertreiter (67.). Nach Angaben des Schiedsrichter-Gespanns handelte es sich um eine Tätlichkeit, weil der Ampfinger im Zweikampf mit Distler dem Gegner die Faust in den Rücken schlug. Dies ist das Ergebnis einer Absprache zwischen Schieds- und Linienrichter. Tessmann vergab in der Folge (69.) die Chance, das Ergebnis zu erhöhen, als er bei einem Freistoß lediglich einen Eckball herausholte. Unverständlich war die Reaktion des Unparteiischen in der 72. Minute, weil Bayers gröbstes Foul der Partie gegen von Aufseß - er trat dem Gegenspieler mit gestrecktem Bein gegen den Knöchel - ungeahndet blieb. Ehe von Aufseß (84.) auf 3:0 erhöhte, hatten noch Hütter (78.) und Mesch (80.) Möglichkeiten, die Torausbeute zu erhöhen.
Fußballzauber dürften die Kleeblatt-Anhänger in den verbleibenden Saisonbegegnungen nicht erwarten, dafür ist die Mannschaft von Lothar Kleim zu verunsichert. Bedenklich stimmt, dass die Fußballer trotz einer 1:0-Führung wie gegen Ampfing nicht an Sicherheit gewinnen, sondern sich zurückziehen und damit den Gegner stark machen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ronhofer im letzten Spiel des Jahres, am kommenden Samstag bei den Amateuren des FC Bayern München, aus der Affäre ziehen werden. Da haben sie jedenfalls Gelegenheit, ihre klägliche Auswärtsbilanz aufzubessern.

SpVgg Fürth: Kastner - von Aufseß - Jakl, Rupp (88. Studtrucker) - Weyerich, Gaetgens, Tessmann, Susser (61. Hütter), Hermann - Distler, S. Mesch - Trainer: Lothar Kleim
TSV Ampfing: Eiben - Legler (46. Fuchshuber) - Kühnstetter, Hampe - Hertreiter, Ostermeier, Schick, Fleck, Bayer, Hanny - Albrecht (46. Hopf) - Trainer: Andreas Singer
Tore: 1:0 Distler (9.), 2:0 Weyerich (43., Foulelfmeter), 3:0 von Aufseß (84.)
Schiedsrichter: Nußhardt (Schwarzenfeld)
Zuschauer: 1330
Rote Karten (Gast): Hertreiter (67.)
Zeitstrafen (Gast): Kühnstetter (54.), Schick (81.)
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