Die SpVgg Fürth marschiert weiter in Richtung Landesliga. Bei den Amateuren des FC Bayern München hatte die Mannschaft von Trainer Lothar Kleim nichts zu bestellen und war am Ende in der letzten Begegnung des Jahres mit der 0:3-Niederlage noch gut bedient. Vor der Partie erklärte der Fürther Coach: "Wir wollen hier gut mithalten." Davon konnte allerdings kaum die Rede sein, denn der FC Bayern diktierte ganz klar das Geschehen. Ohne den verletzten Regisseur Sigi Susser (Zerrung) gerieten die Ronhofer sofort in die Defensive. Bereits nach hundert Sekunden besaß Bayern-Mittelstürmer Christian Radlmaier die klare Chance, seine Mannschaft in Führung zu bringen.
Sehenswert das 1:0 für die Münchner nach 13 Minuten: Günter Haslbeck setzte sich am rechten Flügel durch und seine Vorlage donnerte Hans-Peter Alt volley aus zehn Metern in das Netz. Ein schwerer Schlag für die Fürther. Nach 25 Minuten folgte der Platzverweis von Harald Distler.
"Die Entscheidung war nicht berechtigt. Er hat seinen Gegenspieler lediglich am Trikot festgehalten", reklamierte Trainer Kleim. Dagegen befand Schiedsrichter Kraus: "Der Spieler hat nachgeschlagen, als der Ball schon weg war." Gegen zehn Fürther verstärkten die Bayern den Druck noch vermehrt. In der 30. Minute musste Horst Weyerich für seinen geschlagenen Torhüter Roland Kastner auf der Linie retten. Im Gegenzug besaßen die Gäste die einzige Tormöglichkeit vor der Pause, die Martin Hermann allerdings kläglich verstolperte.
Eine Vorentscheidung bedeutete das 2:0 für den FC Bayern in der 35. Minute durch Alexander Kutschera, wobei Torhüter Kastner nicht den sichersten Eindruck machte. Es sollte der einzige Fehler des Schlussmannes bleiben, der nach dem Seitenwechsel mit Superparaden seine Mannschaft vor einem Debakel bewahrte. Machtlos war Kastner allerdings gegen den dritten Treffer für die Münchner, der aus einem umstrittenen Strafstoß resultierte, den Hans-Peter Alt sicher verwandelte. Bezeichnend für den Spielverlauf: Bayern-Torhüter Peter Sirch bekam nach dem Seitenwechsel ganze zwei Bälle zu halten, die Partie verlief wie in einer Einbahnstraße Richtung Fürther Strafraum.
"Wegen der Chancenverwertung meiner Spieler bekomme ich noch graue Haare", witzelte Bayern-Coach Fritz Bischoff, der dem Gegner die besten Wünsche für die Zukunft aussprach: "Es wäre wirklich schade, wenn ein Traditionsverein wie Fürth absteigen sollte." Sein Kollege Kleim versuchte wieder einmal moralische Aufrüstung zu betreiben: "Ich bin froh, dass dieses Spiel vorbei ist, meiner Mannschaft fehlte der Biss und die Aggressivität. Wir werden aber sicherlich nicht absteigen. Davon bin ich überzeugt." Nach den in München gezeigten Leistungen dürfte dies ein Wunschdenken Kleims bleiben.