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Saison 1986/1987
27. Spieltag - So., 15.03.1987, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - FC Amberg
0:1 (0:1)
War dieses 0:1 gestern im Ronhof gegen den FC Amberg bereits das Aus für die SpVgg Fürth? Nach dem Gesamteindruck, den die Kleeblatt-Mannschaft hinterließ, muss man befürchten, daß es kein Entrinnen aus dem Abstieg mehr geben kann. Dazu war bei aller Anerkennung des - mitunter sogar übertriebenen - Einsatzes der Fürther die spielerische Leistung einfach zu dürftig. Es war die siebte 0:1-Niederlage in dieser Saison. Eine bestürzende Erkenntnis: Dem jeweiligen Gegner genügt ein Treffer, um die Kleeblatt-Mannschaft zu besiegen.
Umso schlimmer, dass gestern ausgerechnet dem so erfahrenen Horst Weyerich in der dritten Minute ein böser Fehler unterlief. Er stoppte an der Grenze des eigenen Strafraumes einen Ball mit dem Oberschenkel, traf beim verunglückten Abschlag einen Gegner, von dem der Ball dem freistehenden Pickel vor die Füße sprang, der sich für dieses unverhoffte Geschenk mit einem tückischen Roller bedankte, der über die ausgestreckte Hand des überraschten Roland Kastner ins Tor hüpfte. Zweifelsohne hat der gute Roland schon entschieden schwieriger zu haltende Schüsse gemeistert.
Das war natürlich ein Schock für die mit allen guten Vorsätzen auf den überraschend gut bespielbaren Rasen gekommenen Kleeblättler. Bis zur 20. Minute passierte praktisch nichts. Die Amberger suchten das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, waren ganz auf Sicherheit bedacht. Der frühere Fürther Ferdinand Glaser dirigierte die Abwehr umsichtig. In der 18. Minute verfehlte der ebenso einsatzfreudig wie unglücklich operierende Harald Ebner eine Hermann-Flanke nur knapp. Kurz darauf brachte der zwar fleißige, jedoch noch in der Entwicklung begriffene Ludwig Rixinger einen Steilpass von Ebner nicht im Amberger Tor unter. Nachdem Distler knapp daneben geköpft hatte, rauften sich die Fürther nach einer halben Stunde die Haare: Unglücksrabe Ebner brachte den Ball aus kürzester Entfernung nicht im Netz unter. In der 38. hatte Rixinger, der nach der Pause kaum noch zu sehen war, eine Einschussmöglichkeit, die er nicht nutzen konnte. Auch im zweiten Durchgang hatten die Fürther optisch ein Übergewicht, doch stand die Abwehr der Gäste sicher. Bei schnellen Gegenstößen der Gäste mussten die heimischen Abwehrspieler energisch dazwischengehen, um zu retten.
An der Feststellung führt kein Weg vorbei: Die Amberger hatten in ihren Reihen die besseren Fußballer. Brillante Technik verriet Armin Götzer im vorderen Mittelfeld, der sich mit der Länge der Distanz immer eindrucksvoller in Szene setzte. Auch Geier, einst Lizenzspieler beim FC Schalke 04, ließ sein Können wiederholt aufblitzen, legte allerdings auch einige Kunstpausen ein. Sicherlich hatten die Einheimischen Torgelegenheiten, zu verwerten wussten sie jedoch keine. So scheiterte der erfahrene Susser, dem man anmerkt, dass sich seine Karriere dem Ende nähert, zweimal kurz vor dem Amberger Tor an dem ausgezeichneten Schlussmann Dotzler.
Wer im Keller sitzt, der hat naturgemäß auch Pech. Was die verzweifelt anrennenden Fürther auch unternahmen, es wollte einfach nichts gelingen. Hier muss man der Fürther Mannschaft ein Kompliment machen: Sie kämpfte unverdrossen und rannte 90 Minuten lang. Die Kehrseite kann nicht verschwiegen werden, gab es doch noch nie ein Kleeblatt-Team, das auch nur annähernd mit derart bescheidenen spielerischen Mitteln ausgestattet ist, wie das derzeitige. So bitter es auch klingen mag, diese Mannschaft besitzt kein Bayernligaformat. An dieser Erkenntnis führt kein Weg vorbei. Alles andere wäre Selbsttäuschung. Sollte dieses Team am Ende den Klassenerhalt doch noch schaffen, dann nur, wenn es im unteren Tabellendrittel der Bayernliga noch schwächere Mannschaften gibt. Und dies erscheint unwahrscheinlich.
Doch zurück zum Spielgeschehen, wo Kastner in der 76. Minute mit einer Reflexbewegung einen unhaltbar scheinenden Kopfball von Götzer halten konnte. Zuvor hatte Geier mit einem Bombenschuss, der nur knapp am Pfosten vorbei im Aus landete, ziemlich viel Pech. Bis zur letzten Minute bemühte sich die Heimmannschaft um einen Treffer, doch waren alle Versuche von Ebner, Weyerich, Distler und Hermann zum Scheitern verurteilt. Wer sich in Abstiegsgefahr befindet, setzt auf die Heimspiele. "Wir müssen die acht ausstehenden Begegnungen im Ronhof gewinnen, dann steigen wir nicht ab", lautete die Losung vor dem Amberger Spiel. Nach der gestrigen Pleite heißt es, nunmehr auch auswärts zu punkten. Nur - wie soll dies geschehen? Kein Zweifel, so unglücklich Harald Ebner auch spielte, er muss als Verstärkung angesehen werden und hat gewiss nicht stets soviel Pech wie gestern. Wer außer ihm noch erfolgreich sein soll, ist nicht abzusehen. Vielleicht gibt es am Samstag, im Ronhof gegen SpVgg Plattling doch noch eine angenehme Überraschung?
SpVgg Fürth: Kastner - von Aufseß - Müller, Rupp (86. Studtrucker) - Weyerich, Hütter, Distler, Susser, Hermann - Rixinger, Ebner - Trainer: Lothar Kleim
FC Amberg: Dotzler - Glaser - Herrndobler, Wartha, Pickel - Ernemann, Buberl (82. Mertel), Götzer, Geier, Kalb - Kirschbaum (68. Behringer) - Trainer: Alfred Schmidt
Tore: 0:1 Pickel (3.)
Schiedsrichter: Kuffer (Geretsriet)
Zuschauer: 1844
Gelbe Karten: Rupp, von Aufseß, Distler, Ebner
Gelbe Karten (Gast): Ernemann, Glaser
Zeitstrafen: Ebner
Zeitstrafen (Gast): Wartha
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