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Saison 1986/1987
28. Spieltag - Sa., 21.03.1987, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - SpVgg Plattling
4:1 (3:0)
Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich der SpVgg Fürth zum Frühlingsanfang nach dem klaren 4:1-Erfolg vom Samstag im heimischen Ronhof über die SpVgg Plattling. Wieder einmal wurde die inzwischen ziemlich abgedroschene Fußballweisheit bestätigt: Hilft gar nichts mehr, dann feuere den Trainer! Erstmals mit dem neuen Coach Paul Hesselbach auf der Bank, spielten die Kleeblättler insgesamt doch entschieden besser als zuletzt beim 0:1 gegen den FC Amberg.
Am verdienten Fürther Sieg gibt es nichts zu deuteln, allerdings muss einschränkend vermerkt werden: Plattling war eine halbe Klasse schwächer als der FC Amberg, und das Führungstor nach sechs Minuten, das auf die Heimmannschaft wie eine Erlösung wirkte, wurde irregulär erzielt. Dies gilt es bei der Beurteilung zu berücksichtigen, denn rein vom Ergebnis her könnte man da und dort vermuten, nun sei der Aufschwung nicht mehr zu bremsen. Schon am kommenden Samstag, wenn die SpVgg Fürth beim Meisterschaftsmitbewerber SpVgg Bayreuth antreten muss, wird sich zeigen, was der Erfolg über Plattling wirklich wert war. Gefreut hat man sich im Ronhof über die Anwesenheit von Manfred Kastl, vor Jahresfrist noch gefeierter Torjäger der Kleeblättler, nunmehr drauf und dran, beim Bundesliga-Zweiten Hamburger SV groß herauszukommen. Er drückte seinen früheren Mannschaftskollegen kräftig die Daumen.
Es wäre verfehlt, gleich von einem "Umschwung" zu sprechen, nur weil ein neuer Mann seit einigen Tagen das Zepter schwingt. Aber wenigstens eines muss man Hesselbach zugutehalten: Er erkannte, dass Harald Ebner im vorderen Mittelfeld besser zurecht kommt als im Angriffszentrum. Am Samstag verrichtete der Sechs-Monate-Nürnberger nicht nur ein enormes Laufpensum, vielmehr kurbelte er zusammen mit dem gegenüber dem Amberg-Spiel deutlich verbesserten Martin Hermann das Kleeblattspiel unermüdlich an. Da konnte Siggi Susser, dem neben gekonnten Aktionen, die den Routinier nach wie vor auszeichnen, auch einige unerklärliche Abspielfehler unterliefen, zwischendurch schon mal eine Kunstpause einlegen, ohne dass sich dies nachteilig auswirkte. Aus Fürther Sicht darf positiv vermerkt werden, dass der junge Stürmer Ludwig Rixinger, der gegen Amberg fast ein Totalausfall war, sich im Laufe der Begegnung steigerte, ballsicherer wurde, sich endlich auch zutraute, etwas auf eigene Faust zu riskieren. Sicherlich fehlt ihm noch eine Menge, doch besteht Aussicht, dass der Neuzugang aus Winzer eine Bereicherung für das Kleeblatt-Team werden wird.
Schon nach sechs Minuten gab es für den Fürther Anhang Grund zur Freude: Eine weite Flanke von Hermann köpfte Weyerich auf das Plattlinger Tor, wo Distler und Schlussmann Gerl nach dem Ball sprangen, der bedrängte Gerl das Leder fallen ließ und Distler blitzschnell ins Tor köpfte. Viele sahen ein Foul von Distler, doch Schiedsrichter Trenk aus Oberstreu erkannte auf Tor. Gleich darauf wurde Rixinger nach Zuspiel von Hütter im letzten Moment noch gebremst. Bereits die 17. Minute brachte das 2:0. Nach offenbar einstudiertem Freistoßtrick jagte Markus von Aufseß, der eine solide Libero-Partie lieferte, den Ball flach in die entfernte Torecke. In der Folgezeit kamen die Plattlinger kaum zu einer erfolgversprechenden Aktion. Rupp und Müller ließen den Plattlinger Angreifern Zimmerer und Roßberger keinen Stich.
Kurz vor der Pause zog Hermann los und jagte das Leder von der Strafraumgrenze aus vehement ins Plattlinger Gehäuse. Gegen den leicht abgefälschten Ball hatte Gerl keine Abwehrchance. Und im Ronhof gab"s zur Halbzeit endlich wieder Beifall für die eigene Mannschaft.
Als im zweiten Durchgang Plattlings Trainer Alfred Kohlhäufl für den enttäuschenden Zimmerer den drangvollen Brunner brachte, wurde das Spiel der Gäste etwas besser. Dessen ungeachtet blieb Fürth gefährlicher. Nur mit Glück konnten die Plattlinger den dynamischen Distler am Einschuss hindern. Dann zog Weyerich von der Mittellinie aus los, doch seinen Schuss hielt Gerl ausgezeichnet. Als in der 65. Minute Bernd Studtrucker für den angeschlagenen Distler auf das Feld kam, wechselte Ebner in die Angriffsspitze. Schließlich gab zehn Minuten später der von der SpVgg Weiden gekommene Bernhard Lang seinen Einstand im Kleeblatt-Dress, hatte jedoch in der verbleibenden Viertelstunde kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Nachdem Roßberger in der 85. Minute eine Riesenchance für die Gäste vergeben hatte, konnte gleich darauf der eingewechselte Brunner eine Unachtsamkeit der heimischen Abwehr nutzen und Kastner mit einem Flachschuss bezwingen. Im Gegenzug vergab Studtrucker nach Vorarbeit von Rixinger knapp, doch fiel in der vorletzten Minute noch das 4:1: Einen Eckball Sussers verlängerte Rixinger per Kopf, und der anstürmende Weyerich donnerte den Ball unter die Latte. Niemand vermag vorherzusagen, ob dieser Sieg gegen den schwachen Namensvetter aus Plattling gerade rechtzeitig zustande kam oder ob es bereits zu spät ist, um am Ende das rettende Ufer doch noch zu erreichen. Immerhin gab sich die Fürther Mannschaft viel Mühe, teilweise lief auch der Ball recht ordentlich durch die Reihen, mitunter waren jedoch Abspielfehler zu verzeichnen, die praktisch nicht vorkommen dürften. Auch wenn Plattling nicht der große Prüfstein war, spielerisch wirkten die Einheimischen besser als vor einer Woche. Eines darf als sicher gelten: Es bleibt spannend bis zum Ende, wobei man immer noch hoffen kann, dass dieses nicht "bitter" sein wird.
SpVgg Fürth: Kastner - von Aufseß - Müller, Rupp - Weyerich, Hütter (75. Lang), Susser, Hermann, Ebner - Rixinger, Distler (65. Studtrucker) - Trainer: Paul Hesselbach
SpVgg Plattling: Gerl - Kroll - A. Köglmeier, Jörg - Lunz, Unholzer, M. Köglmeier, Friedenberger, Artmann - Zimmerer (46. Brunner), Roßberger - Trainer: Alfred Kohlhäufl
Tore: 1:0 Distler (6.), 2:0 von Aufseß (17.), 3:0 Hermann (44.), 3:1 Brunner (86.), 4:1 Weyerich (89.)
Schiedsrichter: Trenk (Oberstreu)
Zuschauer: 1751
Gelbe Karten: Weyerich, Rupp
Gelbe Karten (Gast): Kroll, Friedenberger, Artmann
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