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Saison 1986/1987
29. Spieltag - Sa., 28.03.1987, 15:00 Uhr
SpVgg Bayreuth - SpVgg Fürth
1:0 (0:0)

In Bayreuth bringt das Kleeblatt den Fürthern kein Glück. Wie in über 15 Jahren zuvor gab es am Samstag im Franken-Derby erneut einen 1:0- Erfolg für die Wagnerstädter. Wieder fiel die Entscheidung in den letzten Minuten. 420 Sekunden, das heißt sieben Minuten, fehlten den Ronhofern zu einem Überraschungspunktgewinn. Einen 18- Meter- Freistoß verwandelte der Ex-Nürnberger Heinz Schneider durch die Fürther Abwehrmauer hindurch unhaltbar für Roland Kastner. "Das aus einer Standardsituation das entscheidende Tor gegen uns fiel, war natürlich sehr ärgerlich", klagte der neue Trainer Paul Hesselbach hernach in der Pressekonferenz.
Um für eine perfekte Überraschung zu sorgen, ließen die Fürther in der 60. und 75. Minute zwei hochkarätige Konterchancen ungenützt. Ihr ehemaliger Keeper in Profizeiten, Roland Grüner, wehrte zuerst einen Gewaltschuss des kurz zuvor eingewechselten Lang (für Ebner) geistesgegenwärtig ab und vereitelte Sekundenbruchteile später auch noch den Nachschuss des diesmal defensiven Mittelfeldspielers Markus von Aufseß. Eine Viertelstunde später stand Hermann an der Ecke des Fünf-Meter-Raums völlig ungedeckt. Er nahm eine Rechtsflanke direkt, doch Grüner parierte erneut hervorragend. Das waren denn auch die größten Möglichkeiten der Gäste, die sich bis zur Pause fast ausschließlich defensiv verhalten hatten und dabei zumindest keinen Gegentreffer zulassen mussten. Nach der Pause wurde Bayreuths Offensivdrang energischer. Dazu Hesselbach: "Nach etwa sechzig Minuten gerieten wir schon mehr unter Druck, als uns lieb sein konnte." Seinem Trainerkollegen Mahr, mit dem er an der Außenlinie des öfteren zusammenstand, hatte Hesselbach gestanden: "Diesen Druck halten wir wohl auf Dauer nicht aus."
Aber Tore entscheiden, und was Dittwar, Schneider, Scheidig, Weinrich und vor allem Armin Eck (in der nächsten Saison bei Bayern München) an guten Möglichkeiten nicht zu verwerten vermochten, unterstrich immer von neuem die großartige Abwehrleistung der Gäste. Da hatte Hesselbach auch wirklich allen Grund zu bemerken: "Ein hohes Kompliment an meine gesamte Mannschaft! Vielleicht wäre uns der angestrebte Punktgewinn beschieden gewesen, hätten wir nicht den verletzten Rixinger durch den defensiven Mittelfeldspieler Hütter ersetzen und dadurch unseren Angriff schwächen müssen." Neben Schlussmann Roland Kastner erwies sich Horst Weyerich in der Liberoposition als bewährter, umsichtiger letzter Mann. Doch seine wiederholten Befreiungsschläge im Eishockeystil reichten auf Dauer nicht aus. Dass die Bayreuther so lange um den Erfolg zittern mussten, war noch mehr das Verdienst von Jakl gegen Eck und von Müller gegen den allerdings nicht in Bestform spielenden Scheler. Recht gut im Griff hatte Vorstopper Rupp den einheimischen Mittelstürmer Stockinger und später den für ihn eingewechselten Ex-Fürther und Ex-Augsburger Reichel.
Wegen einer Knieverletzung konnten die Gäste Harald Distler nicht nominieren. Der 19-jährige Stefan Mesch lieferte als vorderste Angriffsspitze jedoch eine ausgezeichnete Partie, zumal er geraume Zeit nicht die entsprechende Unterstützung seiner Nebenleute fand. Weil Harald Ebner nicht das brachte, was Hesselbach von ihm erwartet hatte, kam für Ebner in der letzten halben Stunde den Ex-Weidener Bernhard Lang. Von ihm ging auch tatsächlich gleich etwas mehr Wirkung aus. Insgesamt aber war Fürths Coach mit seiner Mannschaft zufrieden: "Wenn wir uns in den nächsten Wochen weiter steigern, wenn wir dann vor allem unsere Chancen zu nützen verstehen, braucht uns um den Klassenerhalt nicht bange zu sein." Der Bayreuther Trainer Mahr zollte den Fürthern gleichfalls ein verdientes Lob: "Ich habe unseren Gegner in den vergangenen Wochen dreimal gesehen, aber so stark wie heute gegen uns noch nie. Die Fürther haben uns läuferisch und kämpferisch das Letzte abverlangt. In unserer Kabine sitzen einige Spieler, die jetzt regelrecht nach Luft schnappen."
Für die Wagnerstädter hat sich der Einsatz gelohnt: Trainer Mahrs Erfolgsserie steht nun bei 23:3 Punkten, ohne Niederlage. Das ominöse 13. Spiel wurde also unbeschadet überstanden. Seit Beendigung der Winterpause holten die Bayreuther 7:1 Punkte bei 6:1 Toren. In drei Spielen blieben sie ohne Gegentor. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann, zumal mit Konradi und Bär die zwei Stammaußenverteidiger wegen Sperre bzw. Verletzung derzeit fehlen. Die gutnachbarlichen Beziehungen der beiden Vereine seit vielen Jahren unterstrich Bayreuths Präsident Hans Wölfel zum Abschied mit den Worten: "Auf Wiedersehen, und dann hoffentlich wieder für beide in der 2. Liga."

SpVgg Bayreuth: Grüner - Wohland - Goldammer, Weinrich, Dittwar - Wolff (67. Gebhardt), Schneider, Scheidig - Scheler, Stockinger (61. Reichel), Eck - Trainer: Wolfgang Mahr
SpVgg Fürth: Kastner - Weyerich, Jakl, Rupp, Müller - von Aufseß, Rixinger (73. Hütter), Susser, Hermann - Ebner (58. Lang), S. Mesch - Trainer: Paul Hesselbach
Tore: 1:0 Schneider (83.)
Schiedsrichter: Wilke (Berlin)
Zuschauer: 1250
Gelbe Karten: Weinrich
Gelbe Karten (Gast): Müller, Rupp, Jakl, Hermann
Zeitstrafen: Wolff (28.), Schneider (51.)
Zeitstrafen (Gast): Rupp (45.)
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