suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 1986/87 » lizenzmannschaft » bayernliga
Saison 1986/1987
31. Spieltag - Sa., 11.04.1987, 15:00 Uhr
SV Heidingsfeld - SpVgg Fürth
1:0 (0:0)
Das bittere Ende erlebte Harald Distler nicht mehr auf dem Rasen. Der große Verlierer des Fürther Bayernliga-Existenzkampfes beim SV Heidingsfeld, der dem Team ein 0:1 bescherte, war der wuchtige Mittelstürmer schon vorher. Obwohl vom Würzburger Vorstopper Skalka unerbittlich attackiert, stand Distler zweimal allein vor dem Würzburger Tor. Und zweimal scheiterte er am Platzherrentorwart Müller. Bei Weyerichs raffiniertem Freistoß-Heber (47.) stürzte Müller heraus, kam nicht an den Ball, aber auch Distler traf nur Luft statt Leder. Zehn Minuten später, als der SVH-Keeper einen platzierten Schuss Ebners nicht zu fassen bekam, schoss Distler so schwach, dass Müller noch zur Ecke (8:6 für Fürth) abwehren konnte.
Fürths Trainer Paul Hesselbach, der unentwegt an der Seitenlinie unterwegs war, verzieh seiner Sturmspitze diese Fehlleistungen nicht. Hatte Distler doch schon vorher nach einem feinen Zuspiel von Susser (40.) den blauen Himmel statt des Tores anvisiert. Dazu verfehlte Weyerich mit zwei Freistößen (25., 67.) nur knapp das Ziel, und Herrmann (17.) köpfte freistehend eine Von-Aufseß-Flanke am, Heidingsfelder Tor vorbei. Das Resümee Hesselbachs musste deshalb zwischen Hoffen und Bangen pendeln: "Wir haben das Spiel kontrolliert, in der Abwehr herrschte Ordnung, die Raumaufteilung stimmte. Aber wenn man solche Chancen ungenutzt lässt, ist man selber schuld, wenn man verliert. Denn auswärts muss man bis zum Schluss damit rechnen, dass man ein Tor kassiert 83 Minuten ging es gut."
In dieser 83. Minute beschwor von Aufseß, ansonsten von seinem Gegenspieler Salisch kaum in Verlegenheit zu bringen, die Situation herauf, die zum alles entscheidenden Tor führte. Einen Pass Bemerls ins Niemandsland, der ohnehin ins Aus gegangen wäre, bugsierte die Fürther Nummer fünf ohne jede Not selbst über die Seitenlinie. Der Heidingsfelder Einwurf erreichte Schmitt, dessen Zuspiel von Eichelbrönner in den Fürther Strafraum weitergeleitet wurde. Dort achtete niemand auf den fast 40jährigen Fürhoff, der dem fehlerfreien Torhüter Kastner keine Abwehrchance ließ. Es war die einzige Chance, die sich den Hausherren bot. Erst danach, als es für den Gast nur noch alles oder nichts heißen konnte, kamen Schmitt und der eingewechselte Allig zum Torschuss, doch in Verlegenheit war Kastner dabei nicht zu bringen.
Von einer Tragik um das Fürther Spiel wollte und konnte dennoch niemand reden. Die Heidingsfelder hatten einen so schwarzen Tag erwischt, dass die Gäste angesichts ihrer Situation die Partie einfach hätten gewinnen müssen. Es war nicht nur Distler, der in entscheidenden Momenten versagte. Auch Weyerich tat zu wenig. Er war zwar ein souveräner Libero, nutzte seinen Handlungsspielraum in der Offensive, aber viel zu wenig. Denn Müller und Hütter hatten die SV-Stürmer Schmitt und Scheller so sicher im Griff, dass von dort niemals Gefahr drohte. Der Ausfall Rixingers im Mittelfeld wirkte sich nach der Pause kaum hemmend aus, weil Herrmann mit einem Riesenpensum alle Risse kittete. Freilich erreichte Mosch auch nicht annähernd die Leistung, die ihm im Vorspiel gelungen war. Den wirkungsvollsten Helfer hatte Herrmann in dem sich enorm steigernden Ebner, gegen den Fesel wiederholt nur mit unsauberen Mitteln bestehen konnte. Susser ging lange Wege, rieb sich an seinem Schatten Göbel auf, die spielerischen Impulse, die man von ihm erwarten durfte, aber blieb er schuldig.
Sie kamen auch nicht von Gaetgens, der den nach halbjähriger Verletzungspause erstmals wieder mitwirkenden Heidingsfelder Spielertrainer Suchanek zwar zunehmend bloßstellte, gewinnbringende Wirkung aber nicht erzielte. Letztlich standen auch bei den Hausherren mit Bemerl, Skalka und Fesel die beständigsten Leute in der hinteren Reihe. Als dann Dribbelkünstler Eichelbrönner doch noch Schwung in die Heidingsfelder Aktionen brachte, war Gaetgens im defensiven Bereich überfordert. Trotzdem sah es bis zum Von-Aufseß-Blackout nie danach aus, als ob etwas passieren könnte. "So ungefähr der Letzte gegen den Vorletzten", urteilte ein recht sachlicher Fan über die spielerischen Mittel, mit denen sich die Kontrahenten bekämpften. Doch während für die Würzburger Vorstädter die Saison (fast) gelaufen ist, spricht wenig dafür, dass es für die Fürther noch einmal besser kommt. Recht böse Zurufe während des Spiels ließen auf erhebliche Disharmonien innerhalb der Mannschaft schließen. So etwas wie eine Kluft zwischen den routinierten (Ex)-Könnern und den herangeführten Nachwuchsleuten war spürbar. Weyerich und Hermann ließen den Abstand deutlich werden, als sie nach dem Abpfiff des untadeligen Unparteiischen weit vor ihren Mannschaftskameraden, nicht druckreife Kraftausdrücke ausstoßend, der Kabine zustrebten.
SV Heidingsfeld: Müller - Bemerl - Skalka, Fesel - Weißenberger (80. Allig), Göbel, Suchanek (72. Eichelbrönner), Salisch, Fürhoff - Schmitt, Scheller - Trainer: Jürgen Suchanek
SpVgg Fürth: Kastner - Weyerich - Müller, Hütter - von Aufseß, Rixinger (46. Mesch), Hermann, Gaetgens, Ebner - Susser, Distler (80. Bech) - Trainer: Paul Hesselbach
Tore: 1:0 Fürhoff (83.)
Schiedsrichter: Schülein (Steinberg)
Zuschauer: 1400
Gelbe Karten: Göbel
Gelbe Karten (Gast): Ebner, Hütter
Zeitstrafen: Fesel (66.)
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück
vorschau frauen
SV Kirchberg im Wald

SV Kirchberg im Wald
Sa., 04.05.2024
14:30 Uhr
vorschau frauen2
SpVgg Erlangen

SpVgg Erlangen
Sa., 04.05.2024
15:00 Uhr