Der Mittwoch lud ein zum Flutlichtspiel im gut besuchten Fürther Ronhof. Sogar aus Osnabrück waren einige Fans mitbekommen, die sich vor allem in den ersten Minuten des Spiels bemerkbar machten, als die Fürther Fans sich noch nicht warmgesungen hatten. Obwohl die Franken gleich zu Beginn zeigten, dass sie das Spiel regieren wollten und dabei auch nichts an Ehrgeiz und Einsatzfreude vermissen ließen, hatten die Gäste die erste ernstzunehmende Torchance. Claaßen setzte Kindgen ins Szene, dessen Schuss Matthias Hain im Fürther Tor nur abklatschen konnte. Im Nachfassen war der Ball dann jedoch sichere Beute des Fürther Schlussmanns. Dann jedoch beherrschte das Kleeblatt das Spiel und schnürte die Gäste in deren eigener Hälfte ein. Nach einem halbherzigen Konter der Osnabrücker bekam der quirlige Linksaußen der Fürther, Daniel Felgenhauer, das Leder in Höhe der Mittellinie. Er spielte sich durch die halbe Mannschaft der Gäste, sein Schuss jedoch verpuffte, weil ihn ein Verteidiger noch abfälschen konnte.
Doch weiterhin die Mannen von Benno Möhlmann. Diesmal nahm sich der Fürther Kapitän Mirko Reichel ein Herz und versuchte die Abwehr in der Mitte zu durchbrechen, wurde jedoch ein Stück vor dem Strafraum von Enochs gefoult, der dafür die Gelbe Karte erhielt. Nahezu ideale Position für Daniel Felgenhauer, den Freistoßspezialisten der Franken. Bereits im ersten Heimspiel gegen Chemnitz konnte er einen Freistoß direkt verwandeln und auch diesmal legte er sich den Ball zurecht, lief an und drehte den Ball an der Mauer vorbei an den, vom Schützen aus gesehen, linken Innenpfosten, von wo der Ball in die Maschen trudelte. Der Fußballgott der Franken hatte damit zum vielumjubelten Führungstor getroffen.
Nun machten jedoch kurze Zeit später erst mal wieder die Gäste auf sich aufmerksam. Ein Vorstoß von Kindgen, dem sich der Fürther Verteidiger Guido Gorges entgegenstellte. Der Angreifer ließ sich fallen und bekam einen Freistoß, kurz vor der Strafraumkante zugesprochen. Diesen führte Lars Schiersand aus. Er schaffte es jedoch nicht den Ball zu drehen und so schlug er zwar ins Netz, jedoch nur in das Ballfangnetz vor der Fürther Südkurve. Kurz vor der Pause dann die Gelbe Karte für Ansgar Brinkmann, der sich schon bei vorangegangenen Aktionen den Unmut der Fürther Zuschauer zugezogen hatte. Diesmal rammte er Reichel praktisch um, so dass dieser mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt wurde. Für ihn kam Petr Ruman, der Held vom Pokalspiel in Saarbrücken, der dort den 1:0-Siegtreffer für die Franken erzielt hatte.
In der zweiten Halbzeit hatten die Fürther dann das Tempo herausgenommen und ließen die Gäste, die jetzt nicht mehr auf Zeit spielen konnten, wobei sich Torwart Uwe Brunn besonders hervorgetan hatte, kommen. Die Chancen für Die Gäste blieben dennoch Mangelware, lediglich einmal konnte sich ein Osnabrücker in Szene setzen, als er einen langen Ball von der Mittellinie aufgelegt bekam. Die Fürther Abwehr befand sich in der Vorwärtsbewegung, da ein Abstoß vom Fürther Tor vorausgegangen war. Matthias Hain reagierte jedoch glänzend und konnte den Ball abwehren. Einen Nachschuss verhinderte der ebenfalls sehr gut spielende Mathias Surmann, der den Vorzug vor Sven Boy erhalten hatte. Dann rollte in der 53. Minute jedoch wieder der Fürther Angriffszug. Felgenhauer setzte sich auf der linken Seite durch und flankte in die Mitte, Hassa verlängerte per Kopf auf den Fürther Libero Skarabela, der schüttelte Schiersand ab schoss flach unter dem Osnabrücker Torwart hindurch zum 2:0.
Dieses Tor machten den Gästen endgültig bewusst, dass sie nun nach vorne spielen mussten und so nahm der Druck auf die Fürther Hintermannschaft zu, dennoch führten auch die Hausherren noch so manchen ansehnlichen Angriff durch. Die Fans waren siegessicher und feierten zunächst Trainer Benno Möhlmann, dann die Auswechselspieler, schließlich sogar den Zeugwart. Ungeachtet dessen kamen die Gäste noch zu einigen Guten Aktionen, die jedoch allesamt an Abschlussschwäche litten.
So blieb es bei diesem gerechten 2:0-Erfolg für das Kleeblatt. Und auch, wenn Trainer Lorkowsi offensichtlich den Großteil des Spiels verschlafen hatte, er sah nur zwei Chancen für Fürth, dafür drei für seine Mannschaft, so musste auch er eingestehen, dass es seiner Mannschaft noch an Zweikampfverhalten und im Abschluss an Können fehlte.
Jens Goldmann
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