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Saison 1999/2000
23. Spieltag - Sa., 18.03.2000, 15:30 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - VfL Bochum
2:2 (1:2)
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Eine Sperre ist gelöst! Sie treffen wieder, die Profis der SpVgg Greuther Fürth. Und sogar im heimischen Playmobil-Stadion, in dem ihre Tore bislang geradezu eine Rarität waren: Nach dem 5:1-Auswärtssieg bei den Stuttgarter Kickers waren sie auch zu Hause gegen den VfL Bochum gleich zweimal erfolgreich. Aber zum Leidwesen von Trainer Benno Möhlmann und seiner Schützlinge reichte es nur zu einem 2:2-(1:2)-Unentschieden gegen den Tabellenzweiten. Der freundliche Applaus der 6825 Zuschauer war berechtigt und auch ein Trostpflaster. Natürlich stellte sich auch diesmal für die “Kleeblättler“ die verständliche Frage: Haben sie einen wichtigen Punkt geholt oder aber zwei Zähler verloren? Vor der Beantwortung ist ein Hinweis unerlässlich: Die Fürther haben mit enormer Willensstärke und einer durchaus überzeugenden Leistung gegen eine Spitzenmannschaft die Sympathien ihres Anhangs zurückerobert. „Die Fans haben heute gespürt, dass wir auf dem richtigen Wege sind“, kommentierte Libero Petr Skarabela die Freundlichkeit auf den Rängen. Aber der besten Saison-Leistung – so Trainer Möhlmann – fehlte leider die Krönung: Der Sieg! Möglich war er auf jeden Fall, denn an klaren Torchancen mangelte es wieder einmal nicht.
Es war das Spiel der vergebenen Möglichkeiten in der stürmischen Anfangsphase: Daniel Felgenhauer (1. Minute), Ingo Walther (9.) und Ersatzkapitän Mirko Reichel (10.) hätten die Zeichen auf Sieg stellen können, scheiterten aber. Cleverer stellte sich der in der Defensive deutliche Schwächen zeigende VfL bei einem Konter an. Michael Bemben nutzte in der 16. Minute ein Missverständnis zwischen Libero Skarabela und Zivojin Juskic entschlossen zur 1:0-Führung aus. Apropos Juskic. Der Jugoslawe lag an diesem Tag völlig daneben und musste schon nach 27 Minuten seinen Platz an den schnellen Christian Hassa abtreten. Der frischgebackene türkische Nationalspieler Yldiray Bastürk, ein Techniker par excellence, gab „Kleeblatt-Trainer Möhlmann ein Rätsel auf, das dieser zu spät löste: Bastürk verschliss erst Juskic und danach auch Ingo Walther. Erst sein dritter Bewacher, Mathias Surmann, beendete die Demonstration höher Fußballkunst des von einigen Bundesligisten umworbenen VfL-Mittelfeldspielers.
Walther, zu langsam und deshalb auch überfordert, sammelte wenigstens Pluspunkte durch den Treffer zum 1:1-Ausgleich: Sein Flachschuss in der 26. Minute fand den Weg ins Gästetor, weil Oliver Schmidt den Torhüter Rein van Duijnhoven irritiert hatte. Neue Hoffnung keimte bei der Möhlmann-Truppe auf, aber drei Minuten stürzten sie in tiefste Verzweiflung:
34. Minute: Surmann schoss aus etwa sechs Metern völlig freistehend vor dem leeren Bochumer Gehäuse den Ball in die Wolken. Immerhin bekannte er sich später zu seiner gravierenden Fehlleistung: “Das Tor hätte ich machen müssen.“
35. Minute: Rastelli Bastürk nutzte eine weitere Schwäche der Fürther Deckung zum erneuten Führungstreffer aus.
36. Minute: Reichel tauchte frei vor Keeper van Duijnhoven auf, konnte aber diesen nicht bezwingen.
Es war ein Kreuz mit den „Kleeblättlern“, deren enormes Bemühen wieder einmal nicht belohnt wurde. Auch nach dem Wechsel zunächst nicht, weil Bochum ballsicher und abgeklärt agierte. Manchmal sogar zu selbstsicher, so dass der Druck der Gastgeber zunahm. Trainer Möhlmann, ein Anhänger der späten Wechsel, zog diesmal ein Glückslos: Der in der 62. Minute für den in der Spitze manchmal glücklosen Faouzi Rouissi gekommene „Joker“ Frank Türr traf nach einer Kopfball-Vorlage von Carsten Klee mit einem strammen Schuss genau in den Winkel des VfL-Tores. „Das war mehr als verdient für unsere Mannschaft", freute sich Präsident Helmut Hack.
Die Fürther Freude währte an diesem Nachmittag freilich nicht lange, wurde immer wieder durch einen Dämpfer abgelöst. Stattlich daran war der Anteil von Schiedsrichter Matthias Anklam, der offensichtlich im Profifußball eine glatte Fehlbesetzung ist. Mit penetranter Arroganz provozierte er die Spieler und mit gravierenden Fehlentscheidungen die Zuschauer im Playmobil-Stadion. Den Grundsatz „gleiches Recht für alle“ scheint der Unparteiische offensichtlich nicht zu kennen. Nachdem er in der 77. Minute VfL-Manndecker Axel Sundermann für ein rüdes Foul an dem durchgebrochenen Martin Meichelbeck unbestraft ließ, zückte er 60 Sekunden später für ein Handspiel von Klee die Gelbe Karte. Und damit nicht genug: Es folgte die Gelb-Rote, weil der Fürther Stürmer gemeckert hatte. Von Cleverness bei Klee aber konnte – daran ist nicht zu rütteln – keine Rede sein, denn jedermann hatte registriert, dass mit einem Selbstdarsteller wie Anklam nicht gut Kirschenessen war.
Imponierend aber, wie die dezimierte Spielvereinigung in der restlichen Spielzeit ihr Los meisterte: Sie entfachte mächtig Druck und war dem Siegtreffer wesentlich näher als die nur noch auf gelegentliche Konter setzende Spitzenmannschaft aus dem Ruhrpott. Den möglichen Erfolg aber hatte sie schon lange vorher mit den zahlreich ausgelassenen Chancen verschenkt. Insgesamt mehr Licht als Schatten bei den „Kleeblättlern“, wobei freilich der eine oder andere Akteur wie Schmidt und Felgenhauer etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. Imponierend aber Libero Skarabela und der gegen seinen ehemaligen Brötchengeber hochmotivierte Reichel. Kein Zweifel: Nach dem Auswärtssieg in Stuttgart und dem Remis gegen Bochum haben sich die dunklen Wolken über dem Playmobilstadion zunächst etwas verzogen. Zu Selbstzufriedenheit aber besteht nicht der geringste Anlass. Sie verbieten allein schon die beiden nächsten hochkarätigen Gegner, die beiden Aufstiegs-Aspiranten Tennis Borussia Berlin und Borussia Mönchengladbach. Und beim Gastspiel in der Hauptstadt am kommenden Freitag fallen „Gelb-Rot-Sünder“ Klee und Juskic – er sah die fünfte Gelbe Karte – aufgrund von Sperren aus.
SpVgg Greuther Fürth: Hain - Schmidt, Skarabela, Meichelbeck - Juskic (27. Hassa), Walther - Reichel, Surmann, Felgenhauer (87. Lamptey) - Klee, Rouissi (62. Türr) - Trainer: Benno Möhlmann
VfL Bochum: Van Duijnhoven - Stickroth - Sundermann, Toplak - Bemben, Schindzielorz, Lust, Schreiber (59. Buckley) - Peschel, Bastürk (78. Ristau) - Maric (83. Drincic) - Trainer: Ralf Zumdick
Tore: 0:1 Bemben (16.), 1:1 Walther (26.), 1:2 Bastürk (35.), 2:2 Türr (77.)
Schiedsrichter: Anklam (Hamburg)
Zuschauer: 6825
Gelbe Karten: Walther, Juskic, Reichel
Gelbe Karten (Gast): Bemben, Schreiber
Gelb-Rote Karten: Klee (79.)
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