Verschenken die Kleeblätter weiterhin so großzügig Heimpunkte, den dritten schon in vier Spielen, kommen sie schon frühzeitig in Bedrängnis. Dabei häuften sich die Chancen vornehmlich in der ersten Hälfte als Metzler (5. und 11.) und zweimal Schneider (13. und 30.) dicke Gelegenheiten ausließen. Die Uerdinger, die lange Zeit provozierenden -Schlafwagenfußball- spielten, hatten dem nur eine durch Feilzer (37.) entgegenzusetzen.
Erst die Tore machten beide Teams dann im zweiten Durchgang immerhin vier in nur sieben (!) Minuten. Alle Mittelstürmer, die nach Kirschner kamen, haben es bei Fürth schwer. Seubert scheiterte im Vorjahr kläglich, Leiendecker erfreut sich weiterhin liebevoller Doppelbewachung. Denn Egon Köhnen spielte eine Art Doppelsicherung, und außerdem waren mit Brinkmann und van de Loo stets hautnahe Bewacher bei ihm.
Natürlich war das heimische Publikum erbost über den Breitwandfußball der Krefelder, die sich in der eigenen Hälfte minutenlang den Ball zuschoben, ohne Anstalten zu einem Gegenangriff zu machen. Präsident Helmuth Liebold: "Ich fühlte mich in die Steinzeit der 2. Liga Süd zurückversetzt. Uerdingens zeitweiliger Antifußball war empörend. Das hat bei uns im Ronhof bisher nicht einmal der VfB Eppingen zu spielen gewagt."
Nüchterner sah dies Fürths ehemaliger Trainer Hannes Baldauf, nunmehr mit dem FC Augsburg an der Spitze der obersten Amateurliga stehend: "Fürth hatte es vor allem in der ersten Halbzeit in der Hand, das Spiel eindeutig für sich zu entscheiden. Aber es ist meist so: Kann man die vielen eigenen Möglichkeiten nicht verwerten, kommt prompt ein Rückschlag."
Mittelfeldspieler Franz Weber wurde nach einem Zusammenprall mit Egon Köhnen an der Schulter verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dagegen war Florian Hinterberger, der prächtig in Form befindliche Mittelfeldspieler wurde gegen Uerdingen schmerzlich vermisst, optimistisch: "Vielleicht lässt sich mein Meniskusschaden ohne Operation beheben."
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