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Saison 1974/1975
16. Spieltag - Sa., 23.11.1974, 14:30 Uhr
Wormatia Worms - SpVgg Fürth
2:0 (2:0)
Für die Fürther „Kleeblättler" rückt die Bayernliga immer näher! Dieses traurige Fazit muß nach dem völlig unnötigen 0:2 bei einer schwachen Wormatia einlach gezogen werden, will man sich nicht selbst in die Tasche lügen. „Die schwächste Mannschaft, die in dieser Saison hier spielte", urteilten fast einstimmig die Wormser Tribünen-
besucher, und auch Fred Hoffmann konnte für die Vorstellung seiner Truppe nur den Ausdruck „niederschmetternd" zum besten geben. Die Niederlage allein ist es nicht, die wenig rosige Zeiten verheißt, vielmehr die Art und Weise, wie sich die Ronhöfer von einer Mannschaft, die um keinen Deut besser war, unterkriegen ließ.
Ein Unglück kommt selten allein — für die Fürther in dieser Saison ganz bestimmt nicht. Wenn man bedenkt, daß Löwer, Schülke, Bergmann, Ammon und Jensen fehlten, also mehr oder weniger die Korsettstangen eines ohnehin arg ramponierten Gefüges, müßte man eigentlich mildernde Umstände geltend machen, Fred Hoffmann tat dies nicht — und das mit Recht! Immerhin konnte er Spieler aufs Feld schicken, die auf ihre Chance gewartet hatten, vor Ehrgeiz hätten brennen müssen. Doch nichts dergleichen! Kein Feuer, keine Begeisterung, kein Mumm.
Daß die Ronhöfer beim Toreschießen sorgsamer sind, als die Schotten im Umgang mit Geld, ist nicht erst seit ein paar Wochen eine verhängnisvolle Krankheit. Jetzt kassieren sie aber auch noch dumme, leicht zu verhindernde Gegentreffer die das Kraut erst fett machen. Und deshalb besiegten sich die Mittelfranken in der Nibelungenstadt auch zur Hälfte selbst: Beim 0:1 verfehlte Hillmann eine Frei-stoßflanke Klags, Fetkenheuer brauchte nur noch einzudrücken. Im ungünstigsten Augenblick, praktisch mit dem Pausenpfiff, mißglückte am Wormser Strafraum ein Doppelpaß Lausen— Bopp, Meier bekam das Leder an der Mitellinie, marschierte ungehindert bis in den Fürther „16er" (wo war Lausen?) und knallte eiskalt ein. Welche andere Abwehr läßt einen Angreifer wohl 40 Meter mit dem Ball laufen und dank einer plumpen Körpertäuschung sogar noch in freie Schußposition kommen? Gönnerhafte „Kleeblättler"!
Man täte den Fürthern allerdings Unrecht, wollte man sie allein für die insgesamt schwache Partie verantwortlich machen, die kaum mehr als Bayernligaformat hatte. Auch die 13 Wormser bekleckerten sich wahrlich nicht mit Ruhm, sahen oft hilflos aus, als die Gäste nach Seitenwechsel alles auf eine Karte setzten. Fred Hoffmann hatte nämlich für die harmlosen Heubeck und Bajlitz (er steht noch immer viel zuviel herum) Hofmann und Ruhdorfer ins Spiel gebracht. Eine richtige Entscheidung, auch wenn er mit Ruhdorfer als Bajlitz-Vertreter vom Regen in die Traufe kam. „Ich habe ihm die Chance gegeben, auf seinem Stammposten zu spielen, und was hat er daraus gemacht", ärgerte sich Hoffmann vollkommen zu Recht über den Ex-Münchner, der nach dieser Leistung in einer Zweit-Bumdesliga-Mannschaft nichts mehr zu suchen hat. Als er in der 62. Minute acht Meter vor dem Tor frei zum Schuß kam, vergab er, wie man es kläglicher einfach nicht tun kann.
Da war Paul Hofmann schon aus einem anderen Holz geschnitzt! Mit geschickten Positionswechseln, gefährlichen Flanken (nur die erste landete auf der Aschenbahn) sorgte er für einigen Wirbel, machte Schmieh (obwohl in der Bauchgegend recht füllig, machte er einigen Fürthern in punkto Laufpensum einiges vor!) mehr Mühe, als dem lieb sein konnte.
Einsatz zeigten auch die anderen — aber nicht in gebotenem Maße, keinesfalls bis zum Umfallen. Die Wormser waren deshalb zwar über weite Strecken der zweiten Hälfte in ihrer Hälfte eingeschnürt, doch mehr als eine optische Überlegenheit sprang für die Mittelfranken nicht heraus. Dazu fehlten Ideen, Spiehrariatdonen, Einzelleistun-gen. Ansätze verriet Unger, dem der überharte Nicastro allerdings mehr und mehr den Mut raubte. Bopp fiel allenfalls durch zwei Schüsse auf, Heinlein und Popp waren keine Ausfälle, Impulse konnten aber auch sie nicht geben.
Kein Wunder, daß die durchdachten Spielzüge im Mittelfeld von einem Wormser ausgingen. Der schlaksige Peter Klag (Detsch ließ ihm viel zuviel Raum) setzte seine Kameraden oft gut in Szene, doch außer Meier wußte keiner damit so recht etwas anzufangen. Und trotzdem: Diese beiden Spieler waren neben Libero Fetkenheuer wenigstens Leute, an denen sich die anderen immer wieder aufrichten konnten. Ein Bergmann oder Ammon wären vielleicht entsprechende Spielerpersönlichkeiten bei den Fürthern gewesen. So aber stand beispielsweise im Abwehrzentrum Plößl, der in seinem Rahmen zwar ordentlich spielte, aber eben nicht auch einmal mit vorne hineinging, schon aus der Abwehr heraus das Tempo forcierte.
Die Wormser stellten im übrigen eine ähnliche Rumpfmannschaft. Die finanzielle Situation des Vereins und die schwachen Leistungen hatten die Vorstandschaft bewogen, die Spielergehälter zu kürzen. Laube (so gut wie sicher in Heilbronn) und Lühr machten nicht mit und wurden deshalb erst gar nicht mehr aufgestellt. Auch „Dauer-Wandervogel" Onderà mußte zunächst auf der Bank Platz nehmen. Mit Figlus, Hess und Dier waren zudem noch drei Stammspieler verletzt. Doch im Gegensatz zu manch einem Fürther Spieler wußte bei der Wormatia jeder, was die Stunde geschlagen hatte. Allein durch die vielen gewonnenen Zweikämpfe, den größeren Eifer, die letzte Entschlossenheit verdienten sich die Stojanovic-Mannen diesen Sieg!
Das Fürther Publikum sollte sich nach dieser neuerlichen Niederlage allerdings hüten, wieder einmal alle Schuld bei Fred Hoffmann zu suchen. Er kann seine Mannschaft nur vorbereiten, spielen und kämpfen müssen die Akteure immer noch selbst. Und solange die einfachsten Sachen falsch gemacht werden, nicht jeder das allerletzte gibt, wird es bei der Spielvereinigung kaum aufwärts gehen.
Dafür aber kämpft keiner mehr als Fred Hoffmann!
Wormatia Worms: Böhs - Schmieh, Radtke, Fetkenheuer, Günther (69. Gauß) - Nicastro, Löb (25. Ondera), Wurm - Klag, Meier, Hamm - Trainer: Slavko Stojanovic
SpVgg Fürth: Hillmann - Klump, Lausen, Plößl, Popp - Heinlein, Detsch, Unger - Heubeck (46. Hofmann), Bajlitz (46. Ruhdorfer), Bopp - Trainer: Alfred Hoffmann
Tore: 1:0 Fetkenheuer (24.), 2:0 Meier (44.)
Schiedsrichter: Wallesch (Lebach)
Zuschauer: 2500
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