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Saison 1999/2000
15. Spieltag - Fr., 10.12.1999, 19:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Hannover 96
0:0
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Lediglich 4105 Zuschauer kamen gestern in den Ronhof. Das ist Minusrekord. Die Mannschaft verabschiedeten sie zur Pause, aber auch nach dem Schlusspfiff mit gellenden Pfiffen. Überraschend kam dies nicht nach der fünften Nullnummer der SpVgg Greuther Fürth in einem Heimspiel, diesmal gegen Hannover 96. Es war das sechste 0:0 dieser Punkterunde überhaupt.
Für die Vorstellung in den ersten 45 Minuten war der Begriff, dass im Playmobil-Stadion Not gegen Elend spielte, noch schmeichelhaft. Harmlos und total verunsichert traten beide Mannschaften auf, ließen kaum eine Gelegenheit zum Fehlpass ungenutzt und unterstrichen, warum sie zuletzt fast nur Misserfolge zu verzeichnen hatten. Dabei besaßen die Niedersachsen sogar noch die klarste Chancen zur Führung, denn zuerst traf Stendel (36.) aus spitzem Winkel nur den Pfosten und Kehl brachte das Kunststück fertig, den Abpraller freistehend übers leere Tor zu schießen.
Die Gastgeber hatten lediglich durch Felgenhauer mit einem Freistoss, den 96-Torwart Sievers über die Latte lenkte (29.), und einen Schrägschuss von Onwuzuruike (32.) so etwas wie Einschussmöglichkeiten. Alles andere war Stückwerk – und das kann nicht nur an den Umstellungen von Trainer Möhlmann gelegen haben. Er musste die Innenverteidigung mit Sbordone (Gelb-Rot-Sperre) und Meichelbeck (beim Aufwärmen verletzt) durch Prinzen und Surmann ersetzen und bot im Angriff mit Onwuzuruike und Patschinski sein „Junioren-Duo“ und dazu noch Ruman auf der linken Außenbahn auf. Aber auch sie ließen jegliches Draufgängertum vermissen.
Wenigstens ein Plus an kämpferischem Engagement ließen beide Mannschaften in Durchgang zwei erkennen, heraus kam aber auch nichts, weil Fürth sich weiterhin viele Schnitzer leistete und nie wirklich Druck entwickeln konnten. Patschinski (46.) war im Abschluss zu schwach und ein Kopfball von Ruman (47.) verfehlte das Ziel. Glücklicherweise für die Fürther machte es der Gast nicht besser, denn Kreuz scheiterte freistehend an Reichold, der auch einen Distanzschuss von Kobylanski zur Ecke abwehrte (53.).
Die Führung für Fürth hatte danach Ruman auf dem Fuß, aber ihm fehlte der Mut zum entschlossenen Schuss und Onwuzuruike kam kurz darauf bei einem Steilpass gegen Sievers einen Schritt zu spät (58.). Die Niedersachsen wirkten etwas abgeklärter, ließen sich auch von den Fürther Spielwechseln nicht aus der Ruhe bringen. Immerhin hat Juskic in seinem ersten Spiel für die Gastgeber einige gute Szenen, während Möhlmann in den Schlussminuten ein Einsehen mit Onwuzuruike hatte und für den Nigerianer, dem jegliches Durchsetzungsermögen fehlte, Türr ins Spiel schickte. Die Chance zum Siegtreffer aber bot sich Stendel kurz vor Schluss, der nach einem Slalom durch die Abwehr gerade noch von Reichold gestoppt wurde, so dass das Schlimmste verhindert wurde.
„Zu wenig“, war der knappe, aber völlig richtige Kommentar von Stürmer Carsten Klee, der nach der Pause eingewechselt worden war, aber auch selbst nichts Zählbares zu Stande gebracht hat. „Wir kommen einfach nicht auf die Reihe“, meinte Mannschaftsverantwortlicher Wolf Nanke nach dieser enttäuschenden Vorstellung. „Die Spieler haben kein Selbstvertrauen. Für die beiden nächsten Spiele ist eine Steigerung nötig, sonst sieht es für uns bitterböse aus.“ Auch Flügelflitzer Christian Hassa war enttäuscht: „Ich habe keine Antwort auf die Frage, warum wieder kein Tor gefallen ist. Die Mannschaft wurde aber umgekrempelt.“
Abstiegskampf pur befürchtet Libero Petr Skarabela, wenn nicht schnell eine Besserung eintritt. „Wir hätten heute verlieren können und müssen uns bei Torwart Reichold bedanken. Wenn wir in Karlsruhe und gegen Aachen nicht alles herausholen, dann ist die Abstiegsgefahr da“, sagte er. Kurzfristig musste Trainer Benno Möhlmann seine ohnehin neue Aufstellung ändern. Martin Meichelbeck stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, doch das Aufwärmtraining ließ offensichtlich keinen Einsatz zu. So lief an seiner Stelle Matthias Surmann ein.
Möhlmanns Experiment mit zwei jungen Stürmern – es liefen Henry Onwuzuruike und Nico Patschinski ein – klappte nicht sonderlich. Beide boten eine brave Vorstellung, wobei Onwuzuruike wenigstens einige technische Fertigkeiten aufblitzen ließ. Beide wurden später ausgewechselt. Es fehlte allerdings die Feinabstimmung in der Offensive. Dies war aber kein Wunder, da die Kleeblättler in dieser Formation noch nicht in einem Punktspiel gespielt haben.
Der eine, Nii Lamptey, musste gestern an seinem 25. Geburtstag zuschauen. Seine Knieverletzung erzwingt eine Zwangspause. Er wird sicherlich erst im neuen Jahr zum Zuge kommen. Er wurde ebenso vermisst wie Rachid Azzouzi. Der hat bessere Karten. Die nächsten beiden Begegnungen kann er wohl bestreiten. „Die Stirnhöhlenentzündung ist zwar schon abgeklungen, aber ich fühle mich noch ein bisschen schwach“, sagte er als Tribünengast im Ronhof. „Es hilft nichts. Hauptsache ist, wir gewinnen heute“, war sein Kommentar zur Pause. Sein Wunsch ging nicht in Erfüllung. Wer soll auch die nötigen Tore schießen?
Zitat: Wolf Nanke in der Halbzeitpause: "Also, zweistellig gewinnen wir heute sicherlich nicht mehr. Ich wäre ja beinahe schon geneigt, mit einem knackigen 0:0 zufrieden zu sein"

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Prinzen, Skarabela, Surmann - Walther, Reichel, Hassa, Ruman (62. Juskic) - Felgenhauer - Onwuzuruike (81. Türr), Patschinski (66. Klee) - Trainer: Benno Möhlmann
Hannover 96: Sievers - Linke - Reinhardt, Stefulj - Lala, Kehl, Kobylanski, Tumani (62. Omodiagbe) - Kreuz - Stendel, G. Milovanovic (72. Keita, 90. Bounoua) - Trainer: Branko Ivankovic
Schiedsrichter: Werthmann (Iserlohn)
Zuschauer: 4180
Gelbe Karten (Gast): Omodiagbe
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