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Saison 1999/2000
11. Spieltag - So., 07.11.1999, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Fortuna Köln
0:0
    Bilder vom Spiel »    
Nach dem Schlusspfiff sank er zu Boden, der Petr Ruman, und die Tränen kullerten ihm über die Wangen: Ein Bild mit Symbolkraft nach der Partie der SpVgg Greuther Fürth gegen Fortuna Köln, die wieder, zum vierten Mal, vor eigenem Publikum torlos endete. Ähnlich verzweifelt wie der 23-jährige Tscheche waren gestern Nachmittag alle Fürther, ob Spieler, Fans oder Verantwortliche: Wieder einmal neunzig Minuten das Spiel kontrolliert, in der Abwehr sicher gestanden und ganz passabel nach vorne gespielt – aber im Sturmzentrum passierte gegen einen zwar immens kämpfenden, insgesamt aber sehr destruktiv spielenden Gegner einfach zu wenig.
Kleeblatt-Coach Benno Möhlmann, nach dem letzten Heim-0:0 gegen Waldhof noch zu Recht sauer auf seine Mannen, wollte seine Aktiven diesmal nicht verdammen: „Die Einstellung hat gestimmt. Wir haben ständig Druck gemacht. Einige Chancen haben wir sogar ganz schön herausgespielt. Aber der Abschluss war dann das Problem.“ Um die Kölner zur Aufgabe ihrer extremen Defensivhaltung zu zwingen, hätten die Gastgeber in Führung gehen müssen. Doch das ist eben leichter gesagt als getan, auch wenn die Fürther von Beginn an keinen Zweifel ließen, die Torflaute beenden zu wollen.
Doch Nii Lamptey, dem man mit zunehmender Spieldauer sein Kräftedefizit anmerkte, scheiterte schon nach zwei Minuten mit einem Schrägschuss an Fortuna-Keeper Bobel. Zentimeter vorbei zielte Daniel Felgenhauer bei einem Freistoss (18.). Die optische Überlegenheit im ersten Durchgang hätte zu mehr Chancen führen müssen. Dass dem nicht so war, lag aber auch am Gegner. „Wir wussten, dass die Fürther mit Kurzpass zum Erfolg kommen wollen, da sie in der Sturmmitte nicht die körperlich starken Spieler haben. Deshalb haben wir die Räume eng gemacht“, erzählte ein zufriedener Fortuna-Coach Toni Schumacher.
Vor allem im ersten Durchgang ging die Rechnung auf, weil der Ball nicht schnell genug durch die Reihen der SpVgg wanderte und zu wenig über außen gespielt wurde. So konnten sich die Kölner immer wieder sortieren. Im zweiten Durchgang wurde die Überlegenheit der Gastgeber noch drückender. „Die haben immensen Druck gemacht“, gab Toni Schumacher zu, der nach einer Auseinandersetzung mit dem Linienrichter wie schon beim vorangegangenen Gastspiel in Fürth auf die Tribüne verbannt wurde. Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff musste sich Bobel mächtig strecken, um eine Kopfball von Ruman über die Latte zu lenken. Dann war wieder Ruman Hauptdarsteller, als er vom recht seltsam pfeifenden Schiedsrichter Haupt wegen einer Schwalbe zu Recht Gelb sah. Lag er Unparteiische hier richtig, so verweigerte er den Kleeblättlern in der 66. Minute einen klaren Elfmeter. Ingo Walther wurde von den Beinen geholt. Wo Schiri Haupt in diesem Moment hinguckte, bleibt sein Geheimnis – das klare Foul am Fürther hat er jedenfalls ignoriert.
In der 83. Minute kam dann doch ein Fürther aus elf Metern frei zum Schuss. Reichel war freigespielt worden, doch anstatt noch weiter zu laufen, schoss er die Kugel genau auf Bobel, der sicher hielt. Kurz darauf zielte Skarabela aus der Distanz knapp über das Tor (88.), hielt Bobel einen Aufsetzer Felgenhauers sicher (89.) und zielte erneut Libero Skarabela mit Seitfallzieher aus kurzer Entfernung knapp drüber (90.).
Dann war's vorbei und die „Kleeblättler“ gingen mit versteinerten Mienen vom Platz – seit vier Spieltagen warten sie nun auf einen Treffer. Immer deutlicher wird, dass im Angriff Akteure mit größerer Durchschlagskraft und körperlicher Robustheit abgehen.
In der Schlussphase musste Toni Schumacher wie schon im Vorjahr auf die Tribüne, wo er nach seiner Ankündigung vor dem Spiel ("Haltet mir einen Platz frei") freundlich empfangen wurde. Toni: "Der Linienrichter war wohl etwas nervös. Ich muss in die gleiche Kerbe schlagen wie mein Kollege Werner Lorant. Die können nicht jeden Hanswurst aufs Spielfeld schicken."
Einen Teil des Problems kann sicher Carsten Klee lösen, doch der ist nach seiner langen Verletzungspause noch vom alten Leistungsvermögen entfernt. „Ich denke schon, dass wir einen oder auch zwei Spieler finden werden, die uns da helfen können“, so Trainer Möhlmann, der die Ladehemmung seiner Schützlinge „mit Ruhe und viel Arbeit“ beheben will.
Auszug aus dem Kölner Express:
Top: Bei Fürth nur drei Ausländer in der Anfangsformation, davon zwei als Tschechen quasi Nachbarn der Franken.
Flop: Dutzende Fortuna-Fans kamen wegen der Vollsperrung der A3 bei Würzburg zu spät.
SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Sbordone, Skarabela, Meichelbeck - Hassa, Walther, Reichel, Felgenhauer - Lamptey (64. Patschinski) - Türr (64. Klee), Ruman - Trainer: Benno Möhlmann
Fortuna Köln: Bobel - Vardanyan - Paschazadeh (54. Catic), Sarpei - Lex, Lintjens, Ledwon, Grlic, Tavcar (46. Schuler) - Musawi (72. Younga-Mouhani), Graf - Trainer: Harald Schumacher
Schiedsrichter: Haupt (Mainz)
Zuschauer: 5500
Gelbe Karten: Meichelbeck, Ruman
Gelbe Karten (Gast): Bobel, Lintjens, Vardanyan
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