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Saison 1999/2000
7. Spieltag - So., 03.10.1999, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Tennis Borussia Berlin
2:0 (2:0)
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Die letzte ungeschlagene Mannschaft im bezahlten Fußball in Deutschland ist die SpVgg Greuther Fürth. Gegen die favorisierten Veilchen aus Berlin konnte das Kleeblatt gestern einen 2:0-Heimsieg verbuchen. Als weiterer Lohn wurde die Tabellenspitze in der 2. Bundesliga erklommen.
Trainer Benno Möhlmann mahnte trotz aller Freude aber zur Vorsicht: „Es ist nur eine Moment-Aufnahme. Das letzte mal haben genügend Leute auf die Tabelle geschaut.“ Was am Ende für die SpVgg übrig blieb ist bekannt.
Die Gefahr der ersten Saison-Niederlage bestand für sie gestern nur auf dem Papier. Tennis Borussia ist mit vermeintlichen Stars aus vielen europäischen Nationen gut bestückt und bietet auch ansehnlichen Fußball. Aber damit allein ist es nicht getan, wie Trainer Winfried Schäfer bekannte: „Man muss auch Tore schießen.“ Und so triumphierten letztendlich Fürther Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit über Berliner Ballzauber. Hochverdient, wie selbst die Verlierer einräumten. Torhüter Andreas Hilfiker suchte nicht nach billigen Entschuldigungsgründen: „Die Fürther haben klüger als wir gespielt und zu Recht die drei Punkte geholt.“
Den Grundstein dafür legte Trainer Möhlmann mit einer defensiver ausgerichteten Formation als in Bochum: mit dem früheren Plauener Ingo Walther kam ein „Abfangjäger“ neu in die Truppe. Die Berliner „Veilchen“ konnten nicht aufblühen. Der Grund: angesichts der Mittelfeld-Misere hing das Angriffsduo mit Sasa Ciric und Uwe Rösler förmlich in der Luft. Den beiden gönnten aber ihre Kontrahenten Martin Meichelbeck – er findet sich auf der neuen Position immer besser zurecht – und Nico Sbordone nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten.
Maßgeschneidert für die „Kleeblättler“ war natürlich auch die frühe Führung: Mirko Reichel nahm einen glänzenden Pass von Stürmer Petr Rumann auf und schoss flach und unhaltbar für Hilfiker in der 14. Minute ein. Berlin verstärkte zwangsläufig seine offensiven Bemühungen noch mehr. Der Vorteil dadurch für die Gastgeber: sie hatten viel mehr Raum als zuletzt beim torlosen Remis gegen die Stuttgarter Kickers und konnten ihr Konterspiel aufziehen. Nachdem Frank Türr in der 26. Minute nach einem Ruman-Pass überhastet eine Riesenchance vergeben hatte, schlug in der 33. Minute die Stunde für den Defensiv-Mittelfeldmann Walther. Glänzend die Türr-Vorlage, aber noch mehr die Aktion des Torschützen: er umspielte Keeper Hilfiker und schoss dann unbedrängt zum 2:0 ein.
Noch war freilich nichts gewonnen, musste mit einer Leistungssteigerung der Millionärs-Truppe aus der Hauptstadt gerechnet werden. Ein Trugschluss! Die „Möhlmänner“ beherrschten eindeutig die Szene. Vor allem nach der Gelb-Roten Karte für Bruno Akrapovic in der 71. Minute. „Ja, wenn heute unsere Stürmer noch getroffen hätten . . “, scherzte Vizepräsident Edgar Burkart. Chancen besaßen sie ausreichend, doch sie trafen einfach nicht. Und gleich mehrfach verhinderte der Egoismus mögliche Tore, weil der besser postierte Nebenmann nicht bedient wurde. Von Ärger aber keine Spur, weil die gesamte Truppe mit einer geschlossenen Leistung aufwartete. Einen Treffer, den ersten überhaupt in einem Pflichtspiel, hätten alle dem Geburtstagskind gegönnt. Aber Christian Hassa, er wurde gestern 23 Jahre alt, ist nun mal alles andere als ein gefährlicher Schütze. Ein Sprinter auf der Außenbahn, ein Vorbereiter eben.
Die absolute Stärke der SpVgg Greuther Fürth aber verrät der Blick auf die Zweitliga-Tabelle: mit nur vier Toren haben sie von allen Mannschaften die wenigsten aller Gegentreffer erhalten. Wenn jetzt – wie erwähnt – auch noch ihre Stürmer treffen würden ... Aber angesichts der Tabellenführung wird das Lied von den fehlenden Angreifern vermutlich bald verstummen. Und schließlich darf eine Tatsache nicht vergessen werden: Carsten Klee und Nii Lamptey werden demnächst wieder eingreifen. Deshalb wird noch Geld in der Kasse sein, damit irgendwann eine Verstärkung an Land geholt werden kann.
Die Stärke der „Kleeblättler“ begründete der gestern überglückliche Ingo Walther: „Bei uns zählt nicht die Leistung des Einzelnen, sondern die der gesamten Mannschaft.“

SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Sbordone, Skarabela, Meichelbeck - Yonkov (76. Azzouzi), Walther - Hassa, Reichel, Felgenhauer - Ruman (75. Patschinski), Türr (87. Surmann) - Trainer: Benno Möhlmann
Tennis Borussia Berlin: Hilfiker - Suchoparek - Kozak (60. Hamann), Walker - Tredup, Akrapovic - Kirjakow (30. Brinkmann), Ouakili (46. Can), Copado - Rösler, Ciric - Trainer: Winfried Schäfer
Tore: 1:0 Reichel (14.), 2:0 Walther (33.)
Schiedsrichter: Kreyer (Hilden)
Zuschauer: 6350
Gelbe Karten: Azzouzi, Walther, Reichel
Gelbe Karten (Gast): Copado, Kozak, Ouakili
Gelb-Rote Karten: Akrapovic (63.)
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