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Saison 1998/1999
29. Spieltag - So., 09.05.1999, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - Karlsruher SC
1:2 (0:1)
Zwei Männer, zwei verschiedene Aussagen. „Wir werden den KSC besiegen“, hatte „Kleeblatt-Präsident Helmut Hack prophezeit. Trainer Benno Möhlmann, etwas vorsichtiger, kündigte noch vor dem gestrigen Duell mit dem Bundesliga-Absteiger an, daß seine Mannschaft besser als zuletzt spielen werde. Der Boß lag völlig daneben, denn die SpVgg Greuther Fürth bezog vor 8000 Zuschauern eine 1:2-(0:1)-Heimniederlage. Aber er trat sofort wieder als Muntermacher auf den Plan und versprühte Optimismus: „Wir denken nicht ans Aufgeben, denn wir haben noch immer eine Aufstiegschance.“
Sie ist nach der zweiten Saison-Heimniederlage gesunken. Aber noch nicht – so sehen es die Spieler – auf den Nullpunkt. „Es wäre grundverkehrt, jetzt in Resignation zu verfallen“, verdrängte der erstmals nach seiner Sperre wieder mitwirkende Libero Petr Skarabela seine Enttäuschung. Immerhin lag Trainer Möhlmann mit seiner Ankündigung nicht völlig daneben. Im Spiel seiner Truppe war wieder mehr Feuer als zuletzt auszumachen. Er wartete zudem auch mit einer Systemänderung auf: Die beiden Mittelfeldspieler Christian Hassa und Daniel Felgenhauer rückten nach innen. Eine durchaus gelungene Maßnahme.
Es hätte für die „Kleeblättler“ durchaus positiv laufen können, wenn nicht in der ominösen 13. Minute das überflüssige 0:1 gefallen wäre. Eine Kette von Fehlern: Bei einer Flanke konnte der völlig ungedeckte Jens Bäumer aus zwölf Metern genau in den Winkel köpfen. Die unbestechliche Fernsehkamera entlarvte Torhüter Günther Reichold als „Mittäter“: Zum einen stand er zu weit vor seinem Gehäuse und zum anderen hatte er offensichtlich zunächst damit gerechnet, daß der Kopfball ins Aus gehen würde.
Fürth war deutlich feldüberlegen und besaß durchaus Chancen. Aber eigenes Unvermögen und dazu noch der glänzend aufgelegte KSC-Keeper Simon Jentzsch – ein Meister in der Strafraum-Beherrschung – verhinderten den 1:1-Ausgleich. Aber irgendwie mangelte es dem Spiel der Gastgeber an Durchschlagskraft und auch an Überraschungs-Effekten. Wenn Torjäger Arie van Lent nicht trifft, sieht es ziemlich düster aus. Und dem Holländer fehlt nach seinem Handbruch unbestritten etwas die Fitness. Schade, dass er in der 29. Minute mit einem Kopfball ebenso an Jentzsch scheiterte wie Felgenhauer mit dem Nachschuss aus 16 Metern.
Der KSC mit Weltmeister Guido Buchwald als Abwehrchef konterte selten, aber dann gefährlich. Speziell Torjäger Rainer Krieg, von Nico Sbordone nicht eng genug gedeckt, verbreitete einigen Schrecken. Nach der Pause dasselbe Bild. Die „Kleeblättler“ drückten, aber die KSC-Abwehr blieb stets Herr der Lage. Vor allem mit dem zwei Metern großen Torhüter-Riesen Jentzsch.
Irgendwann schlichen sich angesichts der Fürther Harmlosigkeit auf den Rängen Frust und auch Langeweile ein. Verkalkuliert aber hatten sich die Zuschauer, die aus Enttäuschung vorzeitig zum Ausgang gepilgert waren. Sie verpassten ein furioses Finale mit Lust und Frust auf Seiten der „Kleeblättler“. Zunächst das bittere Los von Janos Radoki. Gegen Tennis Borussia hatte der Pechvogel ein Eigentor fabriziert – und diesmal ermöglichte er mit einem Handelfmeter dem KSC in der 83. Minute das 2:0 durch Krieg. Eine klare und auch richtige Entscheidung des sicheren Schiedsrichters Florian Meyer, die Radoki selbst nicht anzweifelte: „Es war zwar keine Absicht, doch er kann ihn geben.“
Das Aufbäumen der „Möhlmänner“ war imponierend und lässt noch ein Fünkchen Hoffnung zu, daß das Rennen um den Aufstieg für sie noch nicht gelaufen ist. KSC-Abwehrchef Buchwald haderte mit seinen Kameraden wegen der Schlussphase: „So etwas darf einer starken Mannschaft einfach nicht passieren.“ Plausibler Ärger, denn mit etwas Glück und Geschick hätten die Fürther mindestens noch einen Punkt ergattern können. Vier Minuten vor dem Ende gelang dem eminent fleißigen und kampfstarken Carsten Klee mit einem Kopfball nach einer Radoki-Flanke der Anschlußtreffer.
Die letzten 60 Sekunden hätten zwei der drei „Joker“ zu umjubelten Helden befördern können. Aber eine Kozlej-Flanke schoss Vertragsamateur Holger Wohland aus zwölf Metern weit vorbei. Und wenig später traf Kozlej selbst aus kürzester Distanz nicht.
SpVgg Greuther Fürth: Reichold - Schmidt (67. Kozlej), Sbordone, Skarabela, Radoki - Hassa, Reichel, Felgenhauer - Klee, Türr (67. Möckel) - van Lent (84. Wohland) - Trainer: Benno Möhlmann
Karlsruher SC: Jentzsch - Buchwald - Kritzer - Schwarz, Jozinovic - Kienle, Molata, Bäumer (72. Fährmann) - Guié-Mien (39. Scharinger) - Krieg (84. Reich), Meissner - Trainer: Rainer Ulrich
Tore: 0:1 Bäumer (13.), 0:2 Krieg (83., Handelfmeter), 1:2 Klee (86.)
Schiedsrichter: Meyer (Braunschweig)
Zuschauer: 8000
Gelbe Karten: Schmidt
Gelbe Karten (Gast): Guié-Mien, Jozinovic, Molata, Scharinger, Schwarz
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