Um nach der Niederlage in Essen wieder Fuß zu fassen musste heute gegen die Stuttgarter Kickers unbedingt wieder gewonnen werden. Man merkte den Fürthern das "nicht verlieren dürfen" auch gleich von Beginn an deutlich an. Viele Sicherheitspässe prägten das Spiel der Kleeblätter, dennoch zeigten sie auch Initiative nach vorne, besonders über eine neue taktische Variation, die Trainer Lothar Kleim aufgeboten hatte: Nach dem Doppel-Libero in Essen spielte nun ein doppelter Linksaußen. Die Fürther Baier und Weber wechselten sich auf dieser Position geschickt ab und brachten damit die ohnehin schwächelnde Hintermannschaft der Gäste ein ums andere Mal in helle Aufregung, so zum Beispiel in der 17. Minute, als Baier eine scharfe Flanke von der linken Seite vor das Tor der Stuttgarter schlug. Der Kopfball-Rettungsversuch von Müller landete unhaltbar für Torwart Vollack im eigenen Tor.
Aber auch nach der 1:0 Führung war diese Doppelbesetzung einer der wichtigsten Aktivposten im Fürther Angriffsspiel. In der Defensive hatten Fink und Seelmann die Offensivabteilung der Schwaben, in Gestalt von Turcik und Täuber völlig im Griff und auch Jakovljevic machte keinen Stich gegen die Fürther Verteidigung, sodass er bereits nach 25. Minuten das Feld verließ. Eickels hatte sich des ehemaligen Nürnbergers Susser angenommen und lieferte sich mit diesem immer wieder Zweikämpfe beinahe bis aufs Messer. In der zweiten Halbzeit hätte sich Susser auch nicht beschweren können, hätte er für ein Revanchefoul an Eickels den Platz verlassen müssen. Derweil stieß Baier immer wieder über die linke Seite nach vorne vor und auch der Techniker Franz Weber setzte sich mehrmals schön in Szene. Weber sollte es auch sein, der in der 42. Spielminute die Hereingabe von Schaub per Kopf zum 2:0 verwertete.
Mit diesem 2:0 ging es dann auch in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel war es diesmal Stempfle, der das 3:0 auf dem Fuß hatte. Sein Schuss verfehlte das Tor jedoch. Im weiteren Verlauf verflachte das Spiel zusehends, was vor allem daran lag, dass die Fürther diesen Vorsprung nicht riskieren wollten und die Stuttgarter nicht genug Druck auf die Gastgeber ausüben konnte um ihrerseits ein Tor zu erzielen. Auch die Zahl der Fehlpässe nahm auf beiden Seiten zu, was aber auch teilweise auf die schlechten Platzverhältnisse - gefrorener Boden und Schneedecke - zurückführbar war. Es blieb bei diesem 2:0. Wie Stuttgarts Trainer Cendic anmerkte ging dieser Erfolg auch zurecht an die Fürther.