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Saison 1980/1981
5. Spieltag - Sa., 23.08.1980, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - SSV Ulm 1846
2:0 (0:0)

Nach der miesen Vorstellung des vergangenen Mittwochs beim Freiburger FC war die SpVgg Fürth am Samstag im Ronhof nur an den Trikots wieder zu erkennen. Die Kleeblättler spielten zumindest teilweise imponierend auf und schlugen den SSV Ulm 46 hoch verdient mit 2:0 Toren.

Aber Misserfolge, vor allem völlig unnötige, bleiben im Ronhof nicht ohne Auswirkung: diesmal fanden sich nur 4000 Besucher ein, die eine dürftige Kulisse abgaben. Doch sie brauchten den Weg zum Ronhof nicht zu bereuen. Die SpVgg Fürth wirkte noch elanvoller als gegen Stuttgart und Offenbach, beeindruckte durch Spielwitz und Kampfgeist. Trainer Dieter Schulte war von seinem ursprünglichen Konzept, lediglich mit zwei Angriffsspitzen zu operieren, abgekommen und nominierte mit Karl Klein einen dritten Angreifer.

Die Mängel im Abschluss waren auch diesmal eklatant. Werner Seubert war der große Pechvogel. Innerhalb von vier Minuten (33., 35., 37.) ließ er nach zwei Klein-Flanken, die er unbehindert drüber köpfte, und einem Musterpass des daheim erneut brillierenden Franz Weber, wobei er den Ball aus kurzer Entfernung hoch über die Latte knallte, drei glasklare Tormöglichkeiten aus. Es spricht aber für Seubert, dass er sich trotz dieses Missgeschicks nicht entmutigen ließ.

Daneben brachte der reaktionsschnelle Ulmer Schlussmann Walter Modick die Fürther schier zur Verzweiflung. Scharfschüsse von Klein, Orf und Grabmeier hielt er in einem Stil, der selbst das in über 15 Jahren von Peter Löwers Glanztaten verwöhnte Fürther Publikum immer wieder zu Beifall hinriss. Wer tüchtig ist, hat auch Glück. Bei Hinterbergers Prachtschuss (28.) stand die Latte im Wege und Stempfles Nachschuss lenkte Meier für seinen Torhüter zur Ecke.

Doch schien in der 40. Minute das 0:1, das den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte, unvermeidlich. Der von seiner Bestform noch ein beträchtliches Stück entfernte Bernhard Bergmann verlor bei einem leichtfertigen Dribbling vor dem eigenen Strafraum den Ball an Ulms Club-Leihgabe Franz Heitzer, der allein dem Tor zustrebte, Löwer geschickt ausspielte, doch seinen Schuss blockte der zurückgeeilte Uli Pechtold auf der Torlinie ab.

Nach Wiederbeginn wurde der Fürther Druck noch stärker. Endlich kamen die längst überfälligen Treffer. Manfred Ritschel, für sprühende Spiellaune und Einfallsreichtum mit Szenenbeifall überschüttet, flankte, Stempfle flog dem Ball förmlich entgegen und köpfte zum 1:0 ein (51.). Gleich darauf hatte Modick Mühe, einen Schuss seines Verteidigers Berti, der offenbar die Richtung verwechselt hatte, zu halten. Schon die 55. Minute brachte das 2:0, als Klein nach verwirrendem Doppelspiel mit Hinterberger frei zum Schuss kam.

Auch in der Folge lief der Ball elegant durch die Fürther Reihen, wobei der sich steigernde Florian Hinterberger und der kaum vom, Ball zu drängende Franz Weber (Trainer Schulte: „Ein Juwel") brillierte und Klaus Rütten sich nach Ritschels vorzeitigem Ausscheiden nahtlos einfügte.

Noch unter dem Eindruck der Fürther Überlegenheit bekannte Ulms Trainer Jörg Berger; „Wir haben gegen eine sehr gute Fürther Mannschaft verloren, die uns vor allem im spielerischen Bereich klar beherrschte."

Neben Modick und Spielführer Walter Kubanczyk, dem bei Ulm eine Art Bergmann-Rolle zukommt, und dem eisenharten Vorstopper Bernd Zimmermann, war überraschend Franz Heitzer ein weiterer Aktivposten. Er bewies Können am Ball, wirkte trotz seiner erst 18 Jahren kaltschnäuzig, brachte sogar Grabmeier in Verlegenheit und hätte beinahe einen Treffer erzielt. Allerdings ging ihm bald nach der Pause die Luft aus.

Erleichtert wirkte Fürths Trainer Dieter Schulte: „Nach dem katastrophalen Spiel in Freiburg bin ich zunächst einmal froh, dass wir erstmals kein Gegentor kassieren mussten. Das gibt Selbstvertrauen für kommenden Mittwoch in Bayreuth, wo wir es sicherlich sehr schwer haben werden."

Ausdrücklich nahm der Trainer Seubert und Bergmann in Schutz: „Seubert erkannte seine Chancen, hatte jedoch kein Glück im Abschluss. Bergmann wird an seinem Namen gemessen, den er sich erworben hat. Verliert er einmal den Ball, so ist es ungerecht, ihn sofort als schwach hinstellen zu wollen." Dennoch verkannte auch Schulte nicht, dass der verdienstvolle Kleeblatt-Kapitän seine Vorjahrsform noch nicht erreicht hat.

Eine eindrucksvolle Leistung bot Schiedsrichter Schmoock aus Konstanz. Nachdem hüben wie drüben bei allem Einsatz doch insgesamt fair gespielt wurde, konnte er es sich leisten, das Spiel laufen zu lassen und kam ohne gelbe Karte aus.
In Bayreuth konnten die Kleeblättler gegen die „Altstädter" seit Einführung der 2. Liga Süd nichts erben. Ob sie am Mittwoch in der Lage sind, einmal über ihren Schatten zu springen?

SpVgg Fürth: Löwer - Pechtold, Grabmeier, Bergmann, Ritschel (67. Rütten) - Orf, Hinterberger, Weber - Klein (80. Klement), Seubert, Stempfle - Trainer: Dieter Schulte
SSV Ulm 1846: Modick - Meier, Zimmermann, Kubanczyk, Berti - Steer, Schrade, Schneider - Schwehr, Heitzer (55. Boley), Kramer (55. Forderer) - Trainer: Jörg Berger
Tore: 1:0 Stempfle (51.), 2:0 Klein (55.)
Schiedsrichter: Schmoock (Konstanz)
Zuschauer: 4000
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