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Saison 1980/1981
7. Spieltag - Sa., 06.09.1980, 15:30 Uhr
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
2:1 (1:0)
Im Waldhof-Stadion gewann am Samstag beim 2:1 (1:0) des SVW Mannheim über die SpVgg Fürth nicht die bessere, sondern, die in spielentscheidenden Phasen von Schiedsrichter Meuser aus Nieder-Olm eindeutig begünstigte Mannschaft.
So nahm es nach Spielschluss nicht wunder, wenn selbst der besonnene, gemeinhin sorgsam abwägende Fürther Trainer Dieter Schulte vom „zwölften Mann der Waldhofer" sprach.

Drei krasse Fehlleistungen Meusers: Als Weber allein auf das Waldhof-Tor zustrebte, riss ihm Torwart Pradt die Beine weg - kein Pfiff (17. Minute). Kurz nach Wiederbeginn sprangen Grabmeier und Kiefer im Strafraum nach einem hoch herein gegebenen Ball. Bei diesem Kopfballduell kam Kiefer zu Fall. Zum Entsetzen der Fürther (Grabmeier: „Es ist mir ein Rätsel, warum der Schiedsrichter gepfiffen hat") und zum Gelächter mindestens eines Teils der Mannheimer Zuschauer deutete Meuser auf den ominösen Punkt. Respondek verwandelte den Strafstoß zum 2:0. In der 85. Minute drang der eingewechselte, mit einer imponierenden Leistung aufwartende Hütter in den Strafraum ein und wurde von Sebert gefoult. Doch Meuser verlegte den Tatort außerhalb des Strafraums. Den Freistoß vergab dann Bergmann überaus unkonzentriert. Der Gerechtigkeit halber sei angefügt, dass Meuser auch einmal die Waldhofer benachteiligte, als kurz vor der Pause an Respondek ein Foul verübt wurde, Meuser übereifrig für Waldhof pfiff, obwohl der ausgezeichnete Mannheimer Mittelfeldspieler im Ballbesitz blieb und allein dem Fürther Tor zusteuerte.

Doch es wäre verfehlt, würden die Fürther für ihre durchaus überflüssige Niederlage allein den Schiedsrichter verantwortlich machen. Das Spiel war genau 90 Sekunden (!) alt, als sie bereits mit 0:1 hinten lagen. Dabei hatte Trainer Dieter Schulte noch groß angekündigt: „Heute wollen wir zu Null spielen." Eine zu kurze Kopfballabwehr Grabmeiers landete bei seinem Gegenspieler Kiefer. Dieser konnte ungehindert zwei zu zögernd angreifende Kleeblättler stehen lassen und zu Makan passen, der dem zu spät angreifenden Orf (als Verteidiger fehl am Platze) durch die Beine und ins Tor schoss.

Doch hatten die Fürther genügend Möglichkeiten, bereits zur Pause zu führen. Orf vergab nach blendender Kombination kläglich (11. Minute), Weber schoss nach Alleingang knapp daneben (21,), Stempfle brachte nach Bergmann-Musterpass kurz vor dem Tor nur einen harmlosen Roller zustande (27.), und als Hinterberger von Bergmann freigespielt wurde, verschoss der Mittelfeldspieler - in Waldhof nur ein Schatten im Vergleich zum Club-Spiel - in bester Position.

Der größte Pechvogel war jedoch der abermals mit einer guten Gesamtleistung aufwartende Ritschel. Mit seinem ersten Freistoß (34.) traf er die Torkante mit solcher Wucht, dass der Ball in der Nahe der Eckfahne ins Aus sprang. Bei seinem zweiten (43.) landete der Ball an der Unterkante der Latte und sprang auf der Torlinie auf. „Was zwei Zentimeter ausmachen können", sinnierte der „Oldtimer" hinterher.
Von dem Schock des Strafstoßgeschenks an den SVW Mannheim (49.) erholten sich die Fürther erstaunlich schnell. Schon drei Minuten später startete Weber zu einem blendenden Solo, ließ drei Waldhofer wie „Bohnenstangen" (so Waldhof-Trainer Klaus Schlappner) stehen und überwand den ausgezeichneten Pradt mit platziertem Schrägschuss. Aber Weber glaubte wohl, mit dieser Glanzleistung sein Soll erfüllt zu haben. Bis zum Ende der insgesamt 96 (!) Minuten sah man von ihm nichts mehr.
Doch die Fürther Mannschaft übernahm nun eindeutig das Geschehen, während der SVW nur noch vereinzelt vor das von Löwer gut gehütete Fürther Tor kam. Als Seubert nach Ritschel-Pass allein dem Waldhof-Tor zustrebte, scheiterte er überhastet an Pradt (58.). Dann schied Grabmeier nach einem Zusammenprall mit Makan mit einer schweren Hüftprellung aus. In der 70. Minute schien das 2:2 endlich Wirklichkeit zu werden. doch Seubert traf nur den Innenpfosten. Den auf der Torlinie tanzenden Ball donnerte Verteidiger Bauer gegen die Unterkante der Latte. Nein - Glück hatten die Fürther wahrlich nicht. Auch Hinterberger war von Fortuna verlassen, als ihm Bergmann den Ball wunderschön auflegte. Er schoss daneben. In der 94. (!) Minute hätte Kiefer gegen die entblößte Fürther Deckung beinahe das 3:1 markiert, doch Löwer hielt großartig. Und der Freudensalto blieb dem Publikum versagt.

Wenn man Spiele wie beim Freiburger FC und nun in Waldhof verliert, die ohne weiteres zu gewinnen gewesen wären, braucht sich die Fürther Mannschaft nicht zu wundern, wenn sie sich in der Tabelle unter „ferner liefen" wieder findet. So gefällig das Kleeblatt-Spiel auch wirkte, es fehlt der letzte Druck. Konditionell war die Mannschaft in Schwung, während die Waldhofer in den letzten 20 Minuten in arge Bedrängnis gerieten. Aber: alles, was im Fußball zählt, sind die Tore. Und da fallen auf Fürther Seite derzeit weniger denn je zuvor.
Waldhof Mannheim: Pradt - Knapp, Tsionanis, Sebert, Bauer (80. Schüßler) - Schlindwein (74. Dickgießer), Respondek, Böhni, Hein - Makan, Kiefer - Trainer: Klaus Schlappner
SpVgg Fürth: Löwer - Orf, Grabmeier (65. Hütter), Bergmann, Rütten (69. Klein) - Pechtold, Ritschel, Hinterberger, Weber - Stempfle, Seubert - Trainer: Dieter Schulte
Tore: 1:0 Makan (2.), 2:0 Respondek (49., Foulelfmeter), 2:1 Weber (52.)
Schiedsrichter: Meuser (Nieder-Olm)
Zuschauer: 3000
Gelbe Karten: Hein
Gelbe Karten (Gast): Hütter
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