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Saison 1980/1981
12. Spieltag - Sa., 18.10.1980, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - SV Darmstadt 98
1:2 (0:1)
Was viele befürchtet hatten, traf auch ein: die SpVgg Fürth musste sich auch dem Tabellenführer der Zweiten Liga Süd, dem SV Darmstadt 98, beugen. Bei strömendem Regen gewannen die „Lilien" mit 2:1 (1:0) im Ronhof.

Es war die vierte Fürther Niederlage in Folge und das vierte Spiel hintereinander, in dem die Kleeblättler kein Tor als Abschluss einer gekonnten Kombination erzielten. Der Bergmann-Treffer in der 69. Minute zum 1:1-Ausgleich resultierte aus einem verwandelten Strafstoß, Baier, der noch am ehesten für Gefahr vor dem Darmstädter Tor sorgte, war im Strafraum von Westenberger gelegt worden.

Damit ist jedoch die Misere der SpVgg Fürth - die schier erschreckende Harmlosigkeit der Angriffsspitzen - nur zum Teil aufgezeigt. Zumindest in gleicher Weise krankt es im Mittelfeld, wo der einst aufspielende Hinterberger, nunmehr ganze 22 Jahre alt geworden, nur noch ein Schatten früherer Tage ist. Dabei hatte man sich gerade von dem früheren Weidener eine glanzvolle Karriere versprochen. Mit Weber besitzt die Fürther Mittelreihe einen weiteren ausgezeichneten Techniker. Aber die Lobeshymnen, die man dem jungen Manne nach drei viel versprechenden Vorstellungen wohl allzu schnell gesungen hatte, scheinen ihm nicht bekommen zu sein. Seit Wochen bewegt sich die Leistungskurve abwärts. Der erfahrene Pechtold rennt sich schier die Lunge aus dem Leibe, doch steht der Ertrag seiner Bemühungen in keinem Verhältnis zum Aufwand.

Noch am ehesten ist Ritschel in der Lage, etwas Ordnung ins Fürther Spiel zu bringen. Doch der 34jährige Ex-Nationalspieler muss sich die Luft einteilen, kann nicht mehr die weiten Wege gehen, die erforderlich wären, und hat im defensiven Bereich unverkennbare Schwierigkeiten.

Dennoch wird das Kleeblatt in seiner augenblicklichen Situation auf den Routinier nicht verzichten können. Mit Wehmut denkt man an Klaus Heinlein, der - ungeachtet der begrenzten spielerischen Mittel - mit seinem blitzschnellen Vorstößen und unerhört harten Gewaltschüssen so manches Spiel für das Kleeblatt aus dem Feuer riss.

Darmstadts Trainer Werner Olk stellte unverblümt fest: „Das ist nicht mehr die Fürther Mannschaft von früher. Sie hat beträchtlich an Substanz verloren. Um die eingleisige 2. Bundesliga zu erreichen, bedarf es mehr als sie gegen uns bot."
Die Aussage des Fürther Trainers Dieter Schulte steht nicht im Widerspruch zur Olkschen Ansicht, wenn er behauptete: „Unsere Mannschaft verdient ungeachtet der Niederlage ein Kompliment, weil sie kämpfte und bis zum Schlusspfiff nicht aufgesteckt hat." Dies muss man den Kleeblättlern bescheinigen: im Vergleich zu dem miesen Spiel beim FSV Frankfurt brachte sie ungeachtet aller Mängel eine beträchtlich bessere Leistung.

Möglicherweise wären die Fürther am Samstag nicht abermals erfolglos geblieben, hätte der Gegner nicht ausgerechnet SV Darmstadt 98 geheißen. Die Hessen, selbstbewusst, lauffreudig, entschlossen im Zweikampf, immer wieder überraschend aus der eigenen Abwehr schnell nach vorne stoßend und dabei nicht auszurechnen, mit den beweglichen, ballsicheren Angriffsspitzen Cestonaro und Neumann, blieben letztlich für die Fürther doch eine Nummer zu groß.

Die Kleeblättler waren nach dem 0:1, das Cestonaro nach Flanke von Bruckhoff (er machte seit seiner Würzburger Zeit in Darmstadt beträchtliche Fortschritte aus kürzester Entfernung erzielte, als Löwer auf der Linie klebte, zu bedingungsloser Offensive gezwungen. Das passte so recht in das Konzept der Darmstädter. Dabei vergaben jedoch Neumann und Cestonaro klare Einschussmöglichkeiten, wobei Löwer einige Male glänzend reagierte.

Trotz aller Cleverness des Tabellenführers war ein Unentschieden durchaus möglich. Aber einer Mannschaft, die dem Erfolg nachläuft, werden kleine Fehler zum Verhängnis. 82. Minute: Pechtold foulte unmittelbar vor dem Strafraum Neumann, obwohl dieser von Grabmeier - er hatte in der 35. Minute zweimal auf der Torlinie bravourös gerettet - gestoppt wurde. An der schlecht postierten Fürther Mauer vorbei schlenzte der überragende Collet den Ball zum entscheidenden Treffer, wobei Löwer abermals keine gute Figur abgab.

Wenn schon den Routiniers Pechtold und Löwer solche Fehlleistungen unterlaufen - auch der früher überragende Bergmann ist nicht mehr das, was er einmal war - so steht es wohl an, mit der Kritik an den aus dem Amateurlager gekommenen jungen Leuten, von denen der quirlige Baier erneut imponierte, zurückhaltend zu sein.
Wie es mit der SpVgg Fürth weitergehen soll, vermag derzeit niemand zu sagen. Auch wenn eine gewisse Leistungsverbesserung festzustellen war, zeichnet sich dennoch ein Minusrekord ab: beim Tabellenzweiten SC Freiburg kann es die fünfte Niederlage in ununterbrochener Reihenfolge geben.
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Hütter, Bergmann, Rütten (53. Klein) - Pechtold, Ritschel, Weber, Hinterberger - Klement (65. Stempfle), Baier - Trainer: Dieter Schulte
SV Darmstadt 98: Rudolf - Beginski, Westenberger, Wagner, Karow - Weiss, Collet, Posniak - Bruckhoff, Cestonaro, Neumann - Trainer: Werner Olk
Tore: 0:1 Cestonaro (38.), 1:1 Bergmann (69., Foulelfmeter), 1:2 Collet (82.)
Schiedsrichter: Ulm (Saulgau)
Zuschauer: 2000
Gelbe Karten: Hinterberger
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