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Saison 1980/1981
13. Spieltag - Sa., 25.10.1980, 15:00 Uhr
SC Freiburg - SpVgg Fürth
2:0 (1:0)
Wie vorherzusehen war, verlor die SpVgg Fürth beim Tabellenzweiten SC Freiburg mit 0:2 (0:1) und bezog die fünfte Niederlage hintereinander. Damit ist die traditionsreiche SpVgg Fürth auf einem der Abstiegsplätze der zweiten Liga Süd zu finden. Die Talfahrt, für die es in der langen Geschichte kaum eine Parallele gibt, scheint unaufhaltsam.

Wer erst einmal im Keller steht, über den bricht es knüppeldick herein. Nicht anders für die Kleeblättler im Freiburger Stadion an der Dreisam neblig-regnerischen Samstagnachmittag. Dem 1:0 ging ein unsauberer Zweikampf zwischen Bergmann und Schulzke voraus, als beide mit gestrecktem Bein aufeinander losgingen. Der Fürther Kapitän erlitt dabei eine schmerzhafte Prellung am Ansatz des Wadenbeins und musste ausscheiden. Aber Schiedsrichter Scheffner (Nußloch) erkannte auf Strafstoß. Bentes platzierten Schuss berührte Löwer noch, konnte ihn jedoch nicht halten. Fürths Trainer Dieter Schulte: Dieser Elfmeter gegen uns war ein Witz. So einen bekommt man nur aufgebrummt, wenn man im Keller sitzt". Nicht minder kurios war der Treffer zum 2:0 (57.): Schüler schoss einen Eckball - es war der zwölfte für den SCF - der ansonsten fehlerlos haltende Löwer schien den harmlosen Ball bereits sicher in den Händen zu haben, als ihm das nasse Leder plötzlich entglitt, vor dem am Boden liegenden Dörflinger landete, der den Ball mühelos ins leere Tor stieß.

Neben diesem unnötigen Treffer fehlte dann auch das Quäntchen Glück, um selbst im Abschluss erfolgreich zu sein. Drei große Einschussmöglichkeiten hatte die SpVgg Fürth: Ritschel, bis zu Bergmanns Ausscheiden als zurückhängender Mittelstürmer agierend, wurde in der 16. Minute von Bergmann glänzend frei gespielt. Allein vor Wienhold, jagte er den Ball an die Oberkante der Querlatte, von wo er ins Aus sprang. In der 36. Minute umspielte Weber die sich ihm entgegenstellenden Piller und Fass, doch sein Schuss sprang vom Pfosten ins Feld zurück. In der 50. Minute vergab Weber nach ausgezeichneter Vorarbeit Baiers - er war nach Ritschel bester Spieler - kläglich, als er in bester Position den Ball nicht voll traf.

Dessen ungeachtet soll der verdiente Sieg des SC Freiburg nicht geschmälert werden. Der Tabellenzweite hatte entschieden mehr vom Spiel (14:4 Ecken), war ausgeglichener besetzt, geriet - von den drei Fürther Großchancen abgesehen - kaum in Verlegenheit, wirkte harmonischer und war auch rein physisch klar überlegen. Da fiel kaum ins Gewicht, dass Dämpfling (verletzt), Tochtermahn (erkrankt) und Zele (vierte gelbe Karte) fehlten.

Wie Trainer Norbert Wagner nachher bekannt gab, wird der SC Freiburg am Dienstag im DFB-Pokal-Wiederholungsspiel gegen den 1. FC Köln in unveränderter Besetzung antreten. In der zweiten Halbzeit hatte man ohnehin das Gefühl, die Freiburger seien in Gedanken bereits beim Kölner Spiel.

Trotz der neuerlichen Niederlage gab es im Fürther Team auch Licht. Nach Bergmanns Ausscheiden lieferte Ritschel eine ausgezeichnete Partie als Libero. Der eingewechselte Bulut hatte im Feldspiel gute Szenen, aber an Durchschlagskraft mangelte es ihm. Kein Wunder, wenn Schulte nachher stöhnte: „Ein Königreich für einen Mittelstürmer!". Aber einen Lichtblick im Fürther Angriffsspiel gab es doch: Jürgen Baier. Der eminent schnelle, schwer auszurechnende Flügelstürmer bereitete den Abwehrrecken des SC Freiburg doch Schwierigkelten. Allerdings ist auch er - hier gibt es eine Parallele zu Stempfle - kein Mann, der auf Torjagd geht. Dennoch glaubt Schulte an Baier: „Mit ihm werden wir noch viel Freude haben". Auch Grabmeier hat sich wieder gefangen. Gegen den starken Birner lieferte er eine gute Partie.

Obwohl Hinterberger in den letzten Wochen wenig gelungen war, merkte man in Freiburg, dass er nicht dabei war. Weder Orf noch Pechtold vermochten dem Fürther Spiel wesentliche Impulse zu verleihen. Immerhin spielte Weber etwas besser als in den vorangegangenen Wochen, wenn er auch noch ein beträchtliches Stück von jener - Form entfernt ist, die ihn zu Beginn dieser Saison auszeichnete.

Aber unter dem Strich bleibt festzustellen: die Gesamtleistung der SpVgg Fürth reicht derzeit nicht aus, um in der zweiten Liga Süd zu bestehen. Damit erledigt sich die Frage, in die eingleisige zweite Bundesliga aufgenommen zu werden, praktisch von selbst.

Hier müsste ein grundsätzlicher Wandel zum Besseren Platz greifen. Aber dafür gibt es kaum Anzeichen. Auch den Trost Norbert Wagners, Trainer des SC Freiburg, Fürth werde wieder bessere Zeiten erleben, dafür besitze die Mannschaft doch beträchtliches Spielvermögen, werden die Kleeblätter schwerlich in die so dringend benötigten Tore ummünzen können.
SC Freiburg: Wienhold - Wöhrlin, Piller, Faß, Bury - Schulzke (75. Maier), Schüler (70. Zitzer), Bente, Binder - Dörflinger, Birner - Trainer: Norbert Wagner
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Hütter, Bergmann (25. Bulut), Rütten - Orf, Pechtold, Ritschel, Weber - Stempfle (82. Klein), Baier - Trainer: Dieter Schulte
Tore: 1:0 Bente (21., Foulelfmeter), 2:0 Dörflinger (57.)
Schiedsrichter: Scheffner (Nußloch)
Zuschauer: 2000
Gelbe Karten: Piller, Wöhrlin
Gelbe Karten (Gast): Ritschel
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