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Saison 1980/1981
14. Spieltag - Sa., 01.11.1980, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Hessen Kassel
2:2 (2:1)
Aus dem nach fünf Niederlagen sehnlichst erhofften Sieg wurde am Samstag im Ronhof nichts. Gegen den Tabellenfünften KSV Hessen Kassel musste sich die SpVgg Fürth mit einem 2:2 (2:1) begnügen.

Das Ergebnis ist gerecht. Bis zur Pause hatten die Fürther entschieden mehr vom Spiel, versäumten es jedoch, ein drittes Tor zu erzielen. Nachher dominierten die Hessen eindeutig.

Wie zu erwarten war, wirkte die Fürther Mannschaft unter dem Druck des Gewinnenmüssens überaus nervös und verkrampft, machte dabei Fehler, die unter normalen Umständen kaum unterlaufen wären. Die gravierendsten ereigneten sich in der Anfangsphase. Schon nach fünf Minuten verfehlte Grabmeier den Ball, Hampl zog allein auf das Tor zu, doch Löwer verkürzte geschickt den Winkel und hielt. Weitere fünf Minuten später kam es noch schlimmer: der völlig unbehinderte Hinterberger trat bei einem Pass in den Boden, der Ball rollte direkt auf Hampl zu, der Kasseler Torjäger lief auf das Fürther Tor zu und ließ Löwer diesmal keine Abwehrchance.

Der KSV Hessen Kassel war sich seiner Sache offenbar zu sicher. Vorne ließ man Hampl alleine gegen die Fürther Abwehr anrennen, alles andere orientierte sich nach hinten. Bereits in der 14. Minute fiel der Ausgleich, als nach einem abgeprallten Klein-Schuss Weber am schnellsten reagierte und Wulf mit platziertem Schrägschuss überwand.

Nun kam Fürths beste Zeit, wobei die meisten Angriffe über den aus zurückgezogener Rechtsaußenposition agierenden Ritschel gingen. Kassels Trainer Rudi Kröner verordnete ihm insgesamt drei Bewacher, erst Hüster, dann Damerau, schließlich Sturm. Nachdem Orf eine Flanke Ritschels knapp verpasst hatte, köpfte er bald darauf einen raffiniert getretenen Freistoß des Oldtimers wuchtig ins Netz (23.). Ein Schuss Cleverness fehlte in der Folge Klein, Baier und Weber, um den Vorsprung auszubauen.

Während der Fürther Daueroffensive sorgte der selbst von Grabmeier kaum zu bremsende Hampl immer wieder für Unruhe innerhalb der Fürther Abwehr. Er verschaffte Zaczyk zwei Schussmöglichkeiten, doch zielte der frühere, Bundesligaspieler jeweils zu hoch.

Im zweiten Abschnitt wandelte sich das Bild weitgehend. Kröner ließ Verteidiger Damerau draußen und brachte mit Hofmann eine zweite Angriffsspitze. Bereits in der 46. Minute landete ein Weitschuss von Kempa über den völlig überraschten Löwer hinweg genau am Torkreuz, wobei manche den Ball bereits im Tor gesehen haben wollten. Das war der Auftakt für eine Daueroffensive der Hessen.

Aber auch die Fürther, obwohl meist in der Defensive, hatten nach der Pause noch Einschussmöglichkeiten. Zunächst konnte Bergmann, der sich in verbesserter Form vorstellte, gerade noch gestoppt werden, dann lenkte der reaktionsschnelle Wulf einen tollen Volleyschuss Webers zur Ecke und bei einem Gewaltschuss Kleins brachte der Hessen-Keeper noch die Hand dazwischen, so dass der Ball gegen den Pfosten ging.

Lange schien es, als würden die Kleeblättler den knappen Vorsprung über die Zeit retten. Aber in der 79. Minute gelang Döring von der Strafraumecke aus ein Heber, der über den schlecht postierten Löwer hinweg zum 2:2 im Netz landete. In der 86. Minute hatten die Fürther gegen die weiterhin stürmisch angreifenden Hessen Glück, als Hampl aus vollem Lauf abzog und der Ball knapp über die Latte strich.

Den Kleeblatt-Spielern muss man bescheinigen, mit großem Einsatz alles versucht zu haben, der wochenlangen Talfahrt ein Ende zu setzen. Doch wirkte die Mannschaft zu überhastet und verkrampft, wobei sich Abspielfehler - nicht nur der Jungen, auch der Routiniers - einschlichen, die an sich passieren dürften.

So kam die frühere Stärke der Mannschaft, das Spiel aus dem Abwehrbereich heraus zu gestalten, nicht zum Tragen. Die unermüdlich in Bewegung befindlichen Angriffsspitzen Klein und Baier waren nach dem Wechsel weitgehend auf sieh allein gestellt und damit überfordert. Hinzu kam, dass Ritschel, bis zur Pause auffallendste Erscheinung in den Fürther Reihen, nachher doch beträchtlich abbaute. Pechtold gelangen wohl einige Vorstöße, doch wussten die Angriffsspitzen mit seinen Flanken nichts anzufangen. „Nach fünf Niederlagen ist man bescheiden geworden", meinte Trainer Dieter Schulte, „wir hatten Möglichkeiten, ein drittes Tor zu schießen. Allerdings waren wir nach der Pause nicht mehr in der Lage, den Ball in den eigenen Reihen zu halten."

Der KSV Hessen Kassel imponierte erst nach der Pause, als er endlich den Mut hatte, bedingungslos anzustürmen. Bis dahin hatte man lediglich den brandgefährlichen Hampl stürmen lassen, der glänzende Szenen hatte. Stoßseufzer auf der Tribüne: „Wenn wir doch auch solch einen Stürmer hätten." Gemessen an dem, was der Aufsteiger nach dem. Wechsel bot, verwundert sein guter Tabellenplatz nicht.
Obwohl die Fürther Mannschaft ihr Ziel, endlich wieder zu gewinnen, nicht erreichte, muss man ihr bei allen zutage getretenen spielerischen Mängeln bescheinigen, aufopfernd gekämpft zu haben. Mit dieser Einstellung ist das Kleeblatt noch lange nicht verloren. Andererseits hat sich jedoch in aller Deutlichkeit gezeigt, dass gerade den aus dem Amateurlager gekommenen, zweifellos talentierten Spielern noch einiges für das harte Profigeschäft fehlt. Nicht zuletzt davon wird der weitere Weg der Fürther abhängen, inwieweit es gelingt, dieses Manko in naher Zukunft auszugleichen.
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Pechtold, Bergmann, Rütten - Orf, Hinterberger, Ritschel, Weber - Klein, Baier (77. Stempfle) - Trainer: Dieter Schulte
Hessen Kassel: Wulf - Damerau (46. Hofmann), Grawunder, Horch, Hüter (55. Kott) - Sturm, Zazcyk, Kempa, Grau, Döring - Hampl - Trainer: Rudi Kröner
Tore: 0:1 Hampl (11.), 1:1 Weber (13.), 2:1 Orf (23.), 2:2 Döring (79.)
Schiedsrichter: Joos (Stuttgart)
Zuschauer: 2500
Gelbe Karten (Gast): Damerau, Hüter
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