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Saison 1994/1995
27. Spieltag - Sa., 22.04.1995, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - SSV Ulm 1846
0:0
Diskrepanz in der Beurteilung des torlosen Remis im Regionalliga-Spitzenspiel zwischen der SpVgg Fürth und dem Tabellenzweiten SSV Ulm im Ronhof. Das Niveau sei besser gewesen als kürzlich das bei der Zweitliga-Begegnung zwischen dem 1. FCN und Hannover 96, kommentierte Ex-Trainer Günter Gerling. Sein ehrgeiziger Nachfolger Bertram Beierlorzer dagegen zeigte sich weniger gnädig: "Ich bin mit der Leistung nicht zufrieden."

Aus einem triftigen Grund erteilte er seinen Schützlingen aber Absolution. Das Wetter habe, so Beierlorzer, die Spieler irgendwie gelähmt. Gemeint war der unglaubliche Temperatur-Anstieg auf 26 Grad. Die Ulmer "Spatzen" mussten damit ebenso fertig werden und zusätzlich noch mit einem weiteren Handikap: Ihnen fehlten nicht weniger als fünf Leistungsträger. Deshalb zollte Trainer Rainer Ullrich der Mannschaft auch ein dickes Lob: "Unser letztes Aufgebot hat sich kämpferisch großartig geschlagen." Gerecht war das Unentschieden - darüber herrschte zwischen beiden Trainern völlige Übereinstimmung - in jedem Falle. Der Schönheitsfehler, der bei den 2100 Zuschauern Enttäuschung auslöste: Aufgrund der zahlreichen klaren Chancen lag ein 3:3, 4:4 oder gar 5:5 im Bereich des Möglichen. Die vielen Möglichkeiten waren aber keineswegs das Resultat großartiger Angriffsleistungen, sondern im Prinzip nur auf löchrige und unkonzentrierte Abwehrreihen zurückzuführen.

Bei den "Kleeblättlern" leisteten sich Libero Günter Güttler und Manndecker Norbert Förster vor allem in der ersten Halbzeit einige Schnitzer, die normalerweise zu Gegentreffern hätten führen müssen. Aber Torhüter Andreas Menger, von Trainer Beierlorzer zurecht besonders gewürdigt, verdarb seinen ehemaligen Ulmer Mannschaftskameraden den Torjubel. Er rettete gegen die allein anstürmenden Gästespieler Markus Pleuler (24.) und Riza Ululosy (27.) durch entschlossenes Rauslaufen. In der 33. Minute haderten die Fürther mit Schiedsrichter Holz, der sich an diesem Nachmittag mit vielen seiner Entscheidungen auf dem Holzweg befand: Einem Eigentor von Ulms Manndecker Thomas Bodog nach einem Plößner-Freistoß versagte er seine Anerkennung. Für sein Handeln hatte er später zwei Versionen parat: Den Gastgebern nannte er als Grund ein vorangegangenes Foulspieler eines ihrer Akteure - und den Ulmern gegenüber verwies er auf eine Abseitsstellung.

Eine weitere strittige Entscheidung fällte der Unparteiische in der 77. Minute: Der für Ralf Weidhaus gekommene Holger Seitz wurde im Gäste-Strafraum von Dieter Märkle gefoult, doch Holz reagierte völlig anders. Er unterstellte dem Fürther eine "Schwalbe" und zeigte ihm sogar die gelbe Karte. Der "Fall Möller" und seine Folgen... Absolut richtig war aber zuvor eine Entscheidung in der 51. Minute: Gäste-Libero Thomas Tuchel sah nach einem rüden Foul an Heiner Dumpert die gelb-rote Karte. Aber auch gegen die auf neun Feldspieler dezimierte Rumpftruppe des Tabellenzweiten brachten die Kicker aus dem Ronhof keinen Treffer zustande. Dies wurmte Trainer Beierlorzer: "Aus dieser numerischen Überlegenheit hätten wir einfach mehr machen müssen." Aber es sprangen nur zwei Möglichkeiten für Frank Türr (57.) und Markus Lotter (66.) heraus. Hochkarätiger bei einem der seltenen Konterangriffe der Ulmer war allemal die von Pleuler, der in der 81. Minute völlig freistehend an Keeper Menger scheiterte.

Andreas Menger in großartiger Form, aber ansonst fast nur Leerlauf. Vor allem im Mittelfeld, in dem kein Spieler Akzente setzen konnte. Enttäuschend der Auftritt von Markus Lotter, der deshalb auch durch das Sieb von zwei auf der Tribüne sitzenden Beobachtern fiel. Co-Trainer Edmund Becker vom KSC - bei ihm hatte Lotter in der letzten Woche ein Probetraining absolviert - winkte enttäuscht ab. Und auch der künftige FCN-Coach Hermann Gerland fällte ein negatives Urteil: "Für einen Spieler, der nach oben will, hat er zuwenig gezeigt." Die beiden "Kleeblatt"-Spitzen Frank Türr und Bernd Müller ließen an diesem Nachmittag Druck und Entschlossenheit im gegnerischen Strafraum vermissen, doch sie litten auch - daran beißt die Maus keinen Faden ab - unter der Einfallslosigkeit der Mittelreihe. Fürths Präsident Edgar Burkart hatte trotz des Punktverlustes im Kampf um den zweiten Platz seinen Humor nicht verloren. Scherzhaft gab er realistisches kund. "Wir müssen uns zwangsläufig im nächsten Jahr wiedersehen", meinte er zu Ulms Abteilungsleiter Uli Frommer.
SpVgg Fürth: Menger - Güttler - Förster, T. Seitz - Lotter, Plößner, Dumpert, Probst (62. Fuchs), Weidhaus (73. H. Seitz) - Müller, Türr - Trainer: Bertram Beierlorzer
SSV Ulm 1846: Laux - Tuchel - Märkle, Bodog - Pleuler, Nikolajewicz, Ulusoy, Schmid, Ockert - Raspe (54. Wölki), Trkulja (73. Chylek) - Trainer: Rainer Ullrich
Schiedsrichter: Holz (Rüdesheim)
Zuschauer: 2100
Gelb-Rote Karten (Gast): Tuchel (51.)
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