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Saison 1995/1996
11. Spieltag - Sa., 14.10.1995, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt (Amat.)
0:1 (0:1)
Wäre dies nicht allzu pietätlos, dann hätte Fußball-Regionalligist SpVgg Fürth am Samstag nach der 0:1-Heimschlappe gegen die Amateure der Frankfurter Eintracht wohl Trauerflor angelegt. Die Niederlage kam nämlich unter äußerst unglücklichen Umständen zustande. Das alles entscheidende Tor fiel in der 25. Spielminute. Oliver Bunzenthal, der wohl beste Fußballer in den Reihen der Hessen, zirkelte einen Freistoß an der Mauer und auch an Schlussmann Andreas Menger vorbei ins Tor. "Das Tor muss ich dem Torwart ankreiden. Das war sein Eck", kritisierte Trainer Bertram Beierlorzer bei der Pressekonferenz. Der Treffer an sich ärgerte die Kleeblättler nicht so sehr. Sie haderten vor allem mit dem Würzburger Schiedsrichter Anton Windsperger. "Woche für Woche", schimpfte SpVgg-Spielerobmann Wolf Nanke, selbst ein Unparteiischer, "werden die Spiele durch die Schiris entschieden. Hätte er einen Elfmeter gepfiffen, dann hätte er in den letzten 20 Minuten nicht nur noch für uns pfeifen müssen. Das war lachhaft."
Trainer Beierlorzer hat zurecht "zwei Elfer gesehen", die dem Kleeblatt versagt wurden. Windsperger hätte schon auf den Punkt zeigen können, als Frank Türr und Boban Ristovski innerhalb von nur wenigen Sekunden in der 54. Minute im Strafraum zu Fall kamen. Der zweite "Fall" spielte sich nur fünf Minuten später ab. Stürmer Bernd Müller stolperte im Zweikampf mit Eintracht-Keeper Sven Schmitt. Statt eines Strafstoßes gab es für den Fürther die Gelbe Karte. Selbst Frankfurts Trainer Bernhard Lippert, der in der Saison 1984/85 bei den Ronhofern insgesamt 28 Punktspiele bestritten hat, gab diese Ungereimtheiten zu. "Ich kann mir vorstellen, dass sich die SpVgg heute über den Schiedsrichter ärgert", sagte er nach dem Schlusspfiff. Ansonsten beschränkte er sich auf Kritik an der eigenen Mannschaft: "Das war ein nervenaufreibendes Spiel. Wir hatten das bessere Ende für uns. Der Sieg kam unter sehr glücklichen Umständen zustande. Ich bin mit dem Ergebnis, aber nicht mit der Mannschaft zufrieden." Dazu gab es auch keinen Grund. Praktisch aus null Chancen machten die Hessen das alles entscheidende Tor. Die Eintracht wirkte dennoch gereifter als die Gastgeber, hatte die technisch besseren Spieler in ihren Reihen und auch die weitaus bessere Spielanlage. Fehlpässe wie beim Kleeblatt gab es bei den Frankfurtern praktisch überhaupt nicht. Da zumindest stimmte alles.
Einziges Manko: Am Fürther Strafraum waren die Gäste hilflos. Dabei ist die SpVgg-Abwehr längst noch nicht sattelfest, weil wichtige Akteure wie Libero Günter Güttler - mit Gipsarm - und Manndecker Norbert Förster ihrer Bestform hinterherlaufen. Vor dem Anpfiff gab es in personeller Hinsicht übrigens einen weiteren Rückschlag für das Kleeblatt. Nach Mittelfeldmotor Heiner Dumpert (Wadenbeinbruch) musste Auswahlspieler Holger Seitz zuschauen. Er plagt sich mit alten, nicht auskurierten Zerrungen herum. Trotzdem wusste die Beierlorzer-Elf zu gefallen. In den ersten 20 Spielminuten gab sie klar den Ton an. Matthias Plößner (12.), Markus Lotter (18.) und Frank Türr freistehend (23.) vergaben jedoch ihre Möglichkeiten. Das wurde mit dem 0:1 bestraft. Danach wankte das Kleeblatt, doch bis zur Pause wurde weiterer Flurschaden vermieden.
Nach dem Wechsel spielte dann praktisch nur noch Fürth. Die Hessen wurden teilweise regelrecht im eigenen Strafraum eingeschnürt. Das änderte sich auch nicht nach den gelbroten Karten gegen den Frankfurter Rubin (67.) und Libero Güttler (74.). Das Kleeblatt gab nie auf. Der verdiente Ausgleich wollte aber nicht gelingen. Die beste Chance hatte Türr in der 89. Minute. Wäre sein gekonnter Fallrückzieher nicht vom Pfosten ins Feld zurück, sondern ins Tor gesprungen, dann wäre dies sicher ein Tor des Monats gewesen. So blieb es aber bei der knappen Niederlage. Beierlorzer lobte den Einsatz seiner Elf: "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Bis zum Schluss hat sie versucht, das Spiel umzubiegen. Wenn sie weiterhin so engagiert spielt, dann werden wir auch in ruhigere Fahrwasser kommen." Eine Korrektur sei angebracht. Schiedsrichter Windsperger hat die Hessen nicht in den letzten 20, sondern nur 15 Minuten lang benachteiligt. In der 76. Minute drückte er nämlich beide Augen zu, als der eingewechselte Frank Grimm (69.) den Fürther Müller böse gefoult hat. Statt der Gelben Karte hätte es für den Frankfurter nach dieser Szene durchaus auch Rot geben können.
SpVgg Fürth: Menger - Güttler - T. Seitz, Schneider (76. Graf) - Lotter, Beierlorzer, Ristovski, Weidhaus, Plößner - Müller, Türr - Trainer: Bertram Beierlorzer
Eintracht Frankfurt II: Schmitt - King - Rubin, Schur - Kresovic, Dworschak, Kaymak, Bunzenthal, Flick - Grimm (69. Wilde), König (46. Hennig, 90. Groh) - Trainer: Bernhard Lippert
Tore: 0:1 Bunzenthal (25.)
Schiedsrichter: Windsperger (Reichenberg)
Zuschauer: 1350
Gelb-Rote Karten: Güttler (74.)
Gelb-Rote Karten (Gast): Rubin (67.)
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