Die SpVgg Fürth scheint in der Regionalliga Süd wieder auf dem Weg der Besserung zu sein. Mit dem 4:2 beim abstiegsbedrohten FC Augsburg landeten die Ronhofer den zweiten Auswärtssieg hintereinander und schoben sich in die obere Tabellenhälfte vor. In Augsburg war nicht alles Gold, was glänzte, doch Trainer Bertram Beierlorzer freute sich zu Recht: "Wir haben mit einer Mannschaft gewonnen, von der wir nicht geglaubt haben, dass sie so gut spielen kann." Gefehlt hat wieder einmal Libero Günter Güttler wegen einer Verletzung. Dessen Aufgaben übernahm erneut Norbert Förster, der selbst angeschlagen ist. Nicht eingesetzt werden durfte außerdem Mittelfeldspieler Achim Beierlorzer. Er war nach seinem Platzverweis in Burghausen noch gesperrt.
"Die Mannschaft hat gekämpft und auch Fußball gespielt. Das war schön anzuschauen", meinte Coach Beierlorzer. Sein Kollege Karsten Wettberg war dagegen verbittert: "Ich bin maßlos enttäuscht über das taktische Verhalten meiner Spieler. Es wurden krasse Fehler gemacht. Dem Gegner haben wir den Sieg geschenkt." Beide Teams erlebten im Rosenaustadion den Zwiespalt der Gefühle. Zunächst einmal durften die Schwaben jubeln. Schon nach sieben Minuten gelang Dörr das 1:0 für die Gastgeber. Er war erfolgreich, während die Fürther darauf warteten, dass ihre Abseitsfalle zuschnappt. Die Gäste mussten bange Minuten überstehen, hielten aber dagegen. Die Bemühungen wurden auch belohnt. In der 28. Minute gelang Markus Lotter, dem wohl besten Spieler beim Kleeblatt, bei einem gekonnt verwandelten Freistoß der 1:1-Ausgleich.
Und es kam noch besser. In der 43. Minute nutzte Bernd Müller einen Fehler von FC-Libero Haller, um die Ronhofer 2:1 in Führung zu bringen. "Haller raus"-Rufe waren nach dieser Szene die Folge. Die Schwaben bügelten diesen krassen Abwehrfehler aber wieder aus. Burghartwieser, vom TSV 1860 München gekommen und ebenso wie Weis zum erstenmal dabei, holte in der 53. Minute gegen Torwart Andreas Menger, der seine Unschuld beteuerte, einen Foulelfmeter heraus. Peuker hatte keine Mühe, diese Chance zum 2:2-Ausgleich auch zu nutzen. Die Freude über diesen Treffer hielt aber nur sechs Spielminuten an. Frank Türr setzte sich auf halbrechter Position durch und markierte das 2:3. Der alte Abstand war wieder hergestellt. Während die Schwaben in der Folge das Spiel bestimmten, waren die Fürther bei ihren Kontern gefährlicher. In der 83. Minute gelang dann schließlich die Entscheidung. Der eingewechselte Holger Seitz nutzte einen Fehler der Platzherren im Mittelfeld und bediente Matthias Plößner maßgerecht zum 2:4-Endstand. In der Verlängerung hätten die Ronhofer sogar noch erhöhen können. David Schneider (91.) und Türr bei einem Kopfball (93.) ließen jedoch ihre Möglichkeiten aus. Letztlich war es ein verdienter Erfolg der Fürther Rumpfmannschaft, die sich endlich auf dem Weg der Besserung befindet. Dies ist vor allem Markus Lotter zu verdanken, der langsam zu seiner Normalform zurückfindet. Seine Steigerung stärkt auch den Nebenleuten den Rücken.
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