Ein respektables 2:2 erkämpfte sich die SpVgg bei Werder Bremen. Zwei Treffern von Petsos und Fürstner setzten die Gastgeber zwei verwandelte Foulelfmeter von Hunt entgegen.
Zunächst tasteten sich beide Mannschaften ab, ehe das Kleeblatt in der 8. und 9. Minute die beiden ersten Großchancen hatte: Nach einem Missverständniss zwischen Mielitz und Lukimya spritzte Nehrig dazwischen und spitzelte den Ball Richtung Tor, die Kugel rollte aber rechts daneben. Das gleiche Bild nicht einmal 60 Sekunden darauf: Wieder passten die Bremer nicht auf, Fürstner war durch, schob den Ball an Mielitz vorbei, aber auch am Tor.
Bremen hatte zwar deutlich mehr vom Spiel, kam aber kaum gefährlich durch. Grün musste selten eingreifen. Mielitz schon: In der 21. Minute war es Baba, der wieder auf links durch war, aus schrägem Winkel abschloss, doch Mielitz wehrte ab.
Allmählich näherten sich auch die Gastgeber dem Tor an. De Bruyne war in der 22. Minute in den Strafraum eingedrungen, Baba konnte seinen Querpass ablenken. Gleich darauf kam eine Flanke an den kurzen Pfosten, Sobiech war gerade noch vor Petersen da.
Für den nach einem Kopfstüber von Sokratis benommenen Nehrig kam Schmidtgal, der in der 30. Minute nach Vorlage von Petsos aus zwölf Metern abzog, doch ein Bremer Abwehrbein war dazwischen.
In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte versuchten die Gastgeber mehr Druck zu machen. Doch ein Kopfball von Ignjovski, der von Zimmermann bedrängt weit daneben ging, sowie ein Versuch von Sokratis, der fast von der Grundlinie schoss, aber Grün nicht gefährden konnte, waren die ganze Ausbeute.
Bremen brachte in der Pause Hunt und Arnautovic, was sich schon nach zwei Minuten auszahlte. Hunt ging nach einer Grätsche von Sobiech zu Boden, Schiedsrichter Schmidt deutete auf den Punkt, Hunt verwandelte selbst zum 1:0.
Gleich im Gegenzug versuchte es Sararer aus 17 Metern, der Ball ging links vorbei.
Danach passierte vor beiden Toren wenig, ehe in der 56. Minute Sararer auf Schmidtgal spielte. Dessen flache Flanke jagte der am langen Pfosten stehende Fürstner zum Ausgleich ins Netz.
Bremen war nun nervös und leistete sich Ballverluste. In der 62. Minute ein Freistoß für das Kleeblatt. Petsos legte sich die Kugel zurecht und traf aus 25 Metern ins rechte obere Eck zum 1:2.
Danach rettete Mavraj gegen Hunt und Sobiech gegen Petersen, ehe es nach einer Ecke erneut Strafstoß gab für die Gastgeber. Angeblich soll Pekovic gefoult haben. Hunt trat an, Grün war mit der Hand dran, dennoch fand der Ball den Weg ins Tor zum 2:2.
In der Folge wollten beide Teams den Sieg, das Kleeblatt kam zwar phasenweise unter Druck, spielte sich aber selbst einige Male vor das Bremer Tor.
Grün rettete zwei Mal mit Reflexen gegen Arnautovic, auf der anderen Seite war es Klaus, der aus zwölf Metern nach Schmidtgal-Vorlage abzog und drüber zielte. In der 85. Minute war es Sararer, der nach Fürstner-Vorlage loszog, den Ball an Mielitz vorbeischoss, doch ein Bremer konnte noch zur Ecke klären.
Auf der anderen Seite musste Grün bei einer Ecke gegen Sokratis alles aufbieten und hielt sicher. Das war die letzte gefährliche Szene des Spiels, dann war nach zwei Minuten Nachspielzeit Schluss.
Frank Kramer: Wir haben heute sehr leidenschaftlich gespielt. Die Truppe war aggressiv und hat den Glauben gehabt, dass sie Tore erzielen kann. Wir wollten den Gegner weiter weghalten vom Tor. Dazu gehört Mut, aber es ist uns auch über weite Strecken gelungen. Nach dem Nackenschlag des Rückstandes sind wir zurückgekommen. Wichtig ist, dass man alles reinknallt, was man im Tank hat. Das hat die Mannschaft gemacht, deshalb bin ich mit dem Auftreten zufrieden.
Thomas Schaaf: Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Wir treten auf der Stelle. Das kann ich nicht nachvollziehen. Es ist unwichtig, welche Position oder welches System ich spiele, ich muss alles geben. Das haben wir heute nicht gemacht.
Stephan Fürstner: Heute haben wir eine ansprechende Leistung gezeigt. Ich denke, man hat eine Spielphilosophie gesehen. Der Trainer wollte, dass wir in die Schnittstellen gehen und hinein spielen. Das haben wir umgesetzt. Nur die Effektivität war nicht ganz da, sonst hätten wir auch gewinnen können.
Thanos Petsos: Wir haben befreit aufgespielt und versucht, Fußball zu spielen. Das ist uns über weite Strecken gelungen. Das Freistoßtor habe ich mir im Training erarbeitet. Das ist schwer für den Tormann, denn wenn man so schießt, fällt der Ball schnell runter.
Sercan Sararer: Früher habe ich bei Frank Kramer in der U23 auch in der Spitze gespielt. Ich bin ausgebildeter Stürmer, deshalb war das nicht so ungewöhnlich. Ich denke, wir haben heute gezeigt, dass wir auch was können. Daran wollen wir anknüpfen.
Heinrich Schmidtgal: Wir haben einige gute Torchancen liegen lassen. In der Anfangsphase müssen wir in Führung gehen. Der Trainer hat versucht, uns Spaß zu vermitteln, das hat man heute gesehen. Jetzt stehen für mich die Länderspiele gegen Deutschland an, das ist ein Highlight für mich. Heute habe ich mich links vorne gut gefühlt, es hat ganz gut geklappt. Ich spiele diese Position ja auch in der kasachischen Nationalmannschaft.
Mergim Mavraj: Wenn ich die Torchancen anschaue - schon in der ersten Halbzeit hatten wir ja genügend - dann müssen wir das Spiel gewinnen. Es spricht für die Moral der Mannschaft, wie wir nach dem 0:1 zurück ins Spiel kommen.
Zlatko Junuzovic: Das 2:2 ist für uns zu wenig. Wir müssen schauen dass wir in der Länderspiel-Pause wieder die Kurve kriegen und wieder mehr Optimismus in unsere Köpfe bekommen. Unser Spiel war nach vorne viel zu statisch.
Jürgen Schmidt
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