Nach spannendem, wenn auch nicht gutem Spiel trennten sich gestern Abend die Fußball-Landesligisten SpVgg Fürth und FC Herzogenaurach im Ronhof unentschieden 2:2, nachdem die „Pumas" zur Pause mit 2:0 geführt hatten. Die Herzogenauracher waren defensiv eingestellt, lediglich auf Konter bedacht und hatten mit dieser Spielweise bis zur Pause Erfolg. Dieser heilt nun mal die Mittel. Es spricht allerdings für die Schwäche der Fürther Vertretung, dass die es trotz bisweilen klarer Feldüberlegenheit nicht verstand, die FC-Abwehr aus den Angeln zu heben. Dies lag weniger an den Angriffsspitzen Zettl und Ebner, als vielmehr an der mangelnden Unterstützung durch das Mittelfeld, in dem Gaetgens und Krimm versagten, nur der bienenfleißige Neidhart konnte gefallen.
Aber auch die heimische Abwehr verriet Schwächen, auch wenn sich Lunz gegen den drangvollen Ex-Fürther Thomas Adler recht gut hielt, bremsen konnte er ihn jedoch nicht; dazu ist Adler zu gut. Etwas mehr hatte man sich vom früheren "Kleeblättler" Rudi Litz erwartet, der nicht wie gewohnt das FC-Spiel zu lenken verstand. Allerdings blitzte sein Können wiederholt auf.
Völlig überraschend fiel nach 18 Minuten das Führungstor der Gäste, mit gütiger Mithilfe der Fürther Abwehr. Libero Hermann wollte den Ball wegköpfen, den er leicht mit dem Fuß hätte erwischen können, verfehlte das Leder, und so ein Geschenk ließ Adler selbstverständlich nicht ungenutzt. Gegen seinen Schrägschuss streckte sich Kastner vergeblich. Auch beim 0:2 in der 30. Minute standen die Fürther Pate. Einen Fürther Steilpass passte der energische Kupfer ab, setzte zum Alleingang an, spielte Fürths Libero Hermann aus, passte zum mitgelaufenen Dummert, der ungehindert zum zweiten Herzogenauracher Treffer einsenden konnte. Gewiss stellte dieses Resultat nach einer halben Stunde den Spielverlauf auf den Kopf. Die konfusen Fürther brachten bis zur Pause kaum noch eine zusammenhängende Aktion zustande. Einen Hermann-Freistoß hielt Mösle ausgezeichnet. Als kurz vor der Pause der hart einsteigende Kaschenreuther eine Zeitstrafe erhielt, verstanden es nachher die Fürther nicht, ihre numerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Allerdings hatte Granel zweimal beim Abschluss Pech. Erst in der 57. Minute fiel endlich das Fürther Anschlusstor nach einem Alleingang von Zettl mit abschließendem Schrägschuss, den Mösle unterschätzte. Gleich darauf schoss Zettl drüber. Ein Foul von Litz an Hermann blieb ungesühnt. Turbulent ging es beim Fürther Ausgleichstreffer in der 62. Minute zu. Zunächst wurde ein Zettl-Schuss abgewehrt, auch Ebners Ball überschritt die Linie nicht, erst beim dritten Versuch von Diaco soll der Ball, wie es der mitunter zu kleinlich leitende Schiedsrichter Zischek gesehen haben wollte, die Torlinie überschritten haben. Schlussmann Mösle protestierte offenbar zu heftig und musste für zehn Minuten vom Platz. Für ihn ging Vorstopper Schober zwischen die Pfosten.
Abermals spielten die Fürther gegen zehn Herzogenauracher, ohne daraus Kapital schlagen zu können. Lediglich einmal musste Wirth nach Diaco-Kopfball auf der Linie retten. In der 85. Minute war der erste Eckball für den FCH fällig (gegenüber zwölf Fürther). Kurz vor Schluss verhängte Zischek auch eine Zeitstrafe gegen Hermann. Bei Fürth ist noch viel Leerlauf festzustellen, zum Teil gab es gravierende Fehler am Ball. Lichtblicke waren Zettl, Neidhart und - mit Abstrichen - Granel. Bei den "Pumas" ragten neben Schlussmann Mösle noch Kupfer, Rosenzweig und Adler heraus. Immerhin bleiben nach dieser Punkteteilung die beiden fränkischen Vertreter SpVgg Fürth und FC Herzogenaurach im Rennen um die vorderen Plätze der Landsliga Mitte.